Donnerstag, 5. September 2013

Erstaunlicher Wahrnehmungswechsel – Amazing Troels



Das Verhältnis zu Troels verändert sich merklich. Erreicht eine neue Qualität.
Ich bin nicht mehr seine Chefin. ER nicht mehr angehalten als mein „Untergebener“ mir zu „gehorchen“. Wir treffen uns auf einer anderen Ebene. Gleichwertig, und doch neigt sich das Zünglein an der Wage in Richtung Troels. Seine neue Tätigkeit bringt das Gewicht von Respekt, Macht und Bewunderung mit sich und wiegt „schwer“.  Geld würde mich  nicht interessieren. Nun, er scheint offensichtlich zu wachsen und ich blicke zu ihm auf, und dann die wiederholte Frage, die nun gar nicht mehr so scherzhaft klingt. „Heiratest du mich, wenn ich Minister(präsident) bin?“


Macht und Garderobe verleihen Menschen eine ganz besondere Aura, die dann, nach einiger Zeit, zu ihrer eigenen werden kann und sie strahlen ein besonderes und selbstverständliches  Selbstbewusstsein aus. Ihr Ego gründet auf Äußerlichkeiten. Jedoch in Troels Fall gedenke ich mich nicht sorgen zu müssen. Er liebt es in schlapprigen Jeans und Stickpullover zu gehen. Mit Mütze und Nikes. Wird sich offenkundig nun ebenso an Anzug und Krawatte gewöhnen müssen. Uniformen sind ihm ohnehin geläufig. Aus der Zeit der Armee und des Sicherheitsdienstes. Ebenso der Umgang mit Menschen, Macht und Hierarchie.
Seine Umgangsformen mit gewöhnlichen Menschen schienen mir bisher eher unbedarfter Natur. Ein gewisses Maß an Korrektheit und Zurückhaltung sind ihm ohnedies zu Eigen, welche ihm sicherlich zu einem großen Teil die Zeit in der Armee verlieh. Ebenso diese Geheimniskrämerei.

Genau genommen ist er menschlich gesehen,  von überaus ruhigem Charakter. Wie kann so jemand die Karriereleiter innerhalb einer politischen Organisation so rasch empor steigen?

Er scheint in der Tat durch seine zukünftige Position attraktiver zu werden. Was mich nun selbst erstaunt.
„Würdest du mich mitnehmen? In deine Wohnung?“, fragte ich ein wenig verschämt  und Troels schmunzelte.
„Du möchtest wissen, wo ich wohne. Nicht wahr?“.
Ich nickte. „Ich würde mich darüber freuen sie mir ansehen zu dürfen. Aber nur, wenn du sie mir tatsächlich zeigen willst.“
„Vielleicht wirst du ja sogar in Zukunft darin wohnen.“ Er lächelte und zwinkerte mir mit beiden Augen zu.
Sind seine Fragen und Bemerkungen nun in der Tat und gewissermaßen ernst zu nehmen?

Würde ich tatsächlich einen Politiker heirate, NUR, weil er Politiker ist? 
Nein. Aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Ich will Troels. Und Troels ist mir noch immer zu alt zum heiraten. Dennoch wird er zunehmend attraktiver.
Amazing!


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Im Wesentlichen sah ich beinahe alles, was sein Leben nun ausmacht. Seine neue Wohnung, die fürwahr überaus großzügig geschnitten und ausgestattet ist. Man hat sie ihm überlassen und als angemessen für sein neues Amt empfunden.
Sein Büro, sein zukünftiger Arbeitsplatz ist beinahe ebenso exklusiv in Größe und  Ausstattung.
Mit kindlicher Freude, leuchtenden Augen und Enthusiasmus im Herzen zeigte, nein, präsentierte er mir seinen neuen Wirkungsbereich. Von Frieda kein einziges Wort mehr. Zumindest dachte ich das. Wir besuchten sie allerdings gleich im Anschluss.
Erstaunlicher Weise strahlte sie geradezu, als sie mich sah. Fiel mir postwendend um den Hals und drückte mich an sich, als wären wir die aller besten Freundinnen.
„Er redet nur gut von ihnen und dass sie mich mögen. Sie werden ihn doch heiraten, wenn er Minister ist?“, kam von ihr die gleiche Frage, und sie erstaunte mich einigermaßen mit ihrem verbesserten Wortschatz und ihren neu erlernten Manieren. „Seine Augen leuchten, wenn er von ihnen erzählt und was für eine großartige Zukunft sie beide haben könnten.“
Ich sah zu Troels, welcher errötend seinen Blick senkte.
Er hatte Frieda gegenüber tatsächlich nichts von meiner Eifersucht  erwähnt. Im Gegenteil.
Was für ein erstaunlicher Mann!
Amazing Troels!


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Ich wollte an diesem Abend nicht zurück zum Zentrum fahren. Wollte Troels und seine neue Welt genießen und sie in mich aufnehmen. Schlief bei ihm die ganze Nacht. Erfreute mich an seiner Gegenwart und seinem Körper. Seinen Händen auf meiner Haut und seinen Penis in meiner Scheide.
Was für ein neuartiges, aufregendes Gefühl? Was für ein veränderter, ungewohnt frischer Troels in einer neuartigen Umgebung.
Was für eine Freude, ihn in solch hochrangiger Position wieder gefunden zu haben!
Es ist gerade so, als würde ich ihn wieder entdecken. Als wäre unsere Beziehung  erneut am Anfang. Taufrisch und unverbraucht.
Amazing!


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„Ich rufe mir ein Taxi und lasse dir Tür hinter mir ins Schloss fallen, wenn ich gehe.“, sagte ich zu Troels und sah ihm lächelnd in die Augen.
Nicht das ich es etwa eilig gehabt hätte von ihm weg und zurück zu Gunnar zu kommen. Nein. Ich hatte ohnehin das emphatische, subtile und signifikante Gefühl, als sei Gunnar noch immer nicht zurückgekommen und war daher einigermaßen entspannt.
Während wir frühstückten, schob Troels seine Hand zu mir herüber. „Nimm ihn.“, sagte er und ich sah etwas Metallisches unter seinen Fingern glänzen.
Es war der Schlüssel zu seiner neuen Wohnung.
Amazing Troels!


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Von Gunnar bisher nichts.
Noch nicht einmal eine Nachricht, ob oder wann er zurückkehren wird.
Zumindest, bis jetzt.