Sonntag, 15. September 2013

Sexverbot? und andere Unmöglichkeiten



Gunnar war gestern bei mir geblieben.
Hatte sogar auf seinen Fußballabend verzichtet.
Tröstete mich. Lenkte mich ab.
War einfach nur für mich da.
Denn....

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......die „Blüten“ so mancher Krankheit sind merkwürdiger Art.
Bereits seit Tagen bemerke ich ein dauerhaft leidenschaftliches Verlangen. Was nun genau genommen zum Schmunzeln, wenn es eben nicht krankhaft wäre.
Umso mehr ich es allerdings zu stillen suche, umso schlimmer scheint es zu werden. Eine Nervenirritation an intimer Stelle? Wie übelsinnig!
Aus diesem Grund hatte ich mich Wanja während der letzten Zeit entzogen, und selbst als die Abreise bereits fest stand, nicht mit ihm geschlafen.
Nach dem gestrigen Morgen mit Gunnar das gleiche Phänomen. Es wurde schlimmer. Oder, zumindest nicht besser.
Ich sprach mit Gunnar darüber. Er meinte, es sei doch schon einmal vorgekommen. Also nichts wirklich Neues, dem man augenblicklich oder ganz und gar medikamentös begegnen müsse. Damals lösten wir das Problem des „Lust killens“ mit Abstinenz, Meditation, sowie Ablenkung.
„Wirst du denn eine Weile lang ohne Sex auskommen können?“, fragte ich und sah ihn mit zweifelndem Blick in die Augen. Dachte dabei an Elena und wie sein Schwanz in ihrem Mund verschwand.
Gunnar schmunzelte. „Natürlich tue ich das. Und wenn nicht“, was für ein spitzbübischer Blick mir da entgegen sah, „gibt es immer noch Elena.“
„Und Siv.“, vervollständigte ich den Gedanken, denn ich dachte es sei ein Witz.
Aber war es tatsächlich nur ein Scherz??
Gunnar lachte. „Nein. Mal im ernst. Du kennst doch selbst die zahlreichen Möglichkeiten mir Befriedigung zu schenken.“
Natürlich, dachte ich. „Felation?“, fragte ich.
„Unter anderem.“ Er zwinkerte mir zu und ich wusste selbstredend genau, was er damit meinte.



Die Krankheits-Problematik ist nun so zu erklären, dass die Nervenenden geschädigt sind. Was an allen Stellen des Körpers auftreten kann. Nun ist es närrischer Weise nicht nur an Füßen, Beinen und Oberkörper, sondern ebenso an intimerer Stelle. Im Inneren. Was mich zur Einschränkung meiner sexuellen Aktivitäten zwingen sollte.

Was wäre wenn ich den „Faden“ weiter spinne, und der Gedanke zur Wahrheit würde?
Nur noch gelegentlicher Sex mit Gunnar? Käme ihm dies nicht möglicherweise sogar entgegen? Da ich wähne, dass der „normale“ Sex ihm so wie so nur bescheidenes Vergnügen beschert. Obgleich er mich dies nicht wirklich offen bemerken lässt. Eher scheint mir, dass sein Stöhnen beständig heftiger wird. Was natürlich nicht aufrichtig  sein muss. Alldieweil man es gleichwohl zu forcieren vermag.
Denn genau genommen, ist er eher ein „stiller, genießender“ Gefährte mit wenigen Worten und verhaltenem Winseln (Masochist).

Andererseits könnte ich den gegenteiligen Weg einschlagen und pausenlos der sexuellen Begierde frönen. Mit Gunnar, Troels und Jason. Oder wem auch immer.


Was für ein kurioser „diary-Eintrag“, wie ich finde.
Man würde meinen, es handle sich tatsächlich um einen Scherz.
Nun, da dies nicht der Fall ist, hoffe ich, dass sich die selbigen „Beschwerden“ alsbald legen werden.
Stattdessen gibt es Schmusen und Zärtlichkeiten umso mehr! Was Gunnar mit einem nickenden Grinsen soeben bestätigt. Kommt ganz nah an mich heran. Küsst mir den Hals, den Nacken. Beißt mir liebevoll ins Ohrläppchen. Ich stöhne. Er grinst. „Du sollst doch keine Lust empfinden.“
„Du bist unmöglich!!!“