Freitag, 13. September 2013

Kapitulation



Ich kapituliere!
Bin auf dem Heimweg.
Mein Ehemann! Mein Leben! Mein zu Hause!

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Als ich das iPhone nach Tagen das erste Mal anschaltete, fand ich zahllose Nachrichten darauf.
Zu aller erst von Gunnar. Der sich entschuldigte. Mir seine Liebe schwor in jedweder Variante und Fassette. „Ich kann nicht ohne dich leben. Wir gehören zusammen. Gleichgültig, was auch geschieht.“ Usw...
Er wollte mich holen kommen. Wusste natürlich instinktiv und magisch wo ich war. Wäre bereits hier auf dem Flughafen gewesen und hätte kein Visum bekommen. Keine Aufenthaltgenehmigung. Man hätte ihn zum nächsten Flugzeug geleitet und zurück fliegen lassen.

Wanjas Macht ist in der Tat zuweilen erschreckend.
„Ist das tatsächlich wahr?“, fragte ich ihn.
Seine Augen zeigten ein gelassenes Lächeln und sein linker Mundwinkel hob sich ganz leicht. Er wendete sich ab und schwieg.

  
Wanja gibt nicht wirklich auf. Ließ mich jedoch nach ausgedehnten Debatten nach Hause fliegen.
„Jedes Mal ein Stück länger.“, sagte er mit trauriger Miene und glänzenden Augen, als ich mich von ihm verabschiedete. Womit er sagen wollte, dass ich irgendwann doch bleiben werde.

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Genau genommen, mag ich mich Teilen. In zwei Hälften.
Eine für Gunnar und eine für Wanja.
Ich liebe beide, als Menschen.
Aber Gunnar vielleicht bequemer oder gewohnter Weise ein Stück weit mehr.