Montag, 23. September 2013

Gedanken und Entscheidungen


Nun, da der Tag nach dem Mayakalender ausgezeichnet für Liebesangelegenheiten zu sein schien, ebenso für Glück und Erfolg im Überfluss, wollte ich ihn nicht ohne Sex verstreichen lassen.
„Musst du heute tatsächlich gehen?“, fragte ich Gunnar sanft mit engelsgleicher Stimme und flehendem Blick. „Ich möchte, dass du bei mir bleibst.“
Gunnar atmete tief. Räusperte sich. Was mich seine Antwort bereits erahnen ließ.
„Ist schon okay. Geh nur. Wenn du magst.“ Ich senkte betreten den Blick und verzog die Mund ein wenig. Aus dem Augenwinkel saß ich, wie Gunnar die linke Augenbraue hob ich mich zweifelnd ansah.
Ich schwieg.
Dachte an Troels. Zu dem ich genau genommen nicht wirklich gehen wollte. Aber es wahrscheinlich tun würde. Nur, um nicht allein zu sein.
Was hätte es für andere Alternativen gegeben? Sex mit Jason? Nein. Darum ging es mir nicht. Ich wollte mehr und brauchte anderes als ausschließlich einen Mann für Intimitäten.
Troels war zweifelsohne der Richtige dafür. Jedoch noch immer zu alt. Was sich so anhören mag, als würde sich das noch irgendwann ändern. Aber ist es nicht so, dass alles, ausschließlich alles im Auge des Betrachters liegt?
Und genau darin, die Einstellung zu manchen Dingen zu ändern, komme ich (Dank Gunnar) so allmählich in die Übung.

-------

Dann doch der hastige Sex. Kurz vor dem Lunch und es war, als ob ich beinahe die Besinnung dabei verlor. Gunnar schien in gleichem Maße einen außerordentlich großartigen Orgasmus verspürt zu haben. Was mir der ungewöhnliche Erleichterungsschrei verriet.
Er küsste mich wieder und wieder leidenschaftlich und verliebt. Sogar noch, als wir das Bett wieder verlassen hatten. Was bedauerlicherweise viel zu rasch geschehen musste. Denn Christine und Thomas hatten an die Tür geklopft.
Aber auch nachdem sie wieder gegangen waren und wir uns selbst auf den Weg zum Restaurant befanden, verebbte sein Liebesrausch offenkundig noch immer nicht.
Es war gerade so, als hätte ich einen Schlüssel in ein Schloss gesteckt, ihn umgedreht und eine Tür geöffnet. Denn Gunnar war wie verwandelt.
„Ich komme umgehend nach dem Fußball zurück.“, sagte er, legte mir seinen Arm und die Schulter, zog mich zu sich heran und küsste mich erneut.
Ups. Damit hatte sich offensichtlich der Besuch bei Troels erledigt.
„Versprichst du mir das?“, fragte ich mit treuem Hundeblick und blinzelnden Augen.
Meine Frage beantwortete er mit einem heißen, innigen Kuss und einem strahlenden Lächeln.

-------

Eine eigenartige Stimmung hatte auch mich erfasst. So stieg ich in meinen Wagen und begleitete Gunnar ein Stück in Richtung Stockholm. Als wir die Hälfte der Strecke erreicht hatten, hupte ich einige Male und bog in eine Abfahrt ein. Hielt an und stieg aus. Nahm mein iPhone zur Hand und rief Troels an.
Selbstredend war er nicht begeistert, dass ich nun doch nicht zu ihm kommen konnte. Schlug jedoch vor, dass wir in der Länge der Zeit des Fußballspieles wenigstens Essen gehen könnten.
Nun, da ich bereits auf dem Weg nach Stockholm war, konnte ich die wenigen Kilometer ebenso noch zurücklegen.
Ich sagte zu.

-------

Ich fuhr direkt zu Troels Wohnung um ihn abzuholen.
Blieb jedoch dann dort. Surfte ein wenig im Internet, während Troels fern sah und schmunzelnd seinen Arm um mich gelegt hatte.
Er war nicht fordern, Nicht drängend. Sondern schlicht und einfach glücklich, dass ich bei ihm war.

Nein. Wir schliefen nicht miteinander.
Wie ein braves Mädchen fuhr ich nach wenigen Stunden des Zusammenseins nach  Hause und wartete bei einem Klavierkonzert auf meinen Ehemann.
(D)ER kam tatsächlich umgehend nach dem Fußballspiel nach Hause.
Amazing!ause und wartete geduldig auf meinen Ehemann.


(Sometimes I could swear, Gunnar know exactly, that I’m together with Troels, when he let me alone.)


Gunnar hatte noch nicht einmal getrunken. Als er mich freudig, beinahe überschwänglich begrüßte, vermochte ich keinerlei Alkohol in seinem Atem zu riechen. Auf meinen erstaunten Blick hin antwortete er, während er die Arme ausbreitete und die Schultern hob: „ Was? Ich habe es dir doch versprochen.“
Er ging duschen und trank dann erst sein Bier, während wir gemeinsam auf der Couch saßen und fernsahen.

-------

Ich hätte es nicht für mögliche gehalten, dass Felation für MICH so berauschend sein kann. Es war nahezu wie mein eigener Orgasmus. So tief und genießerisch vermochte ich mich darin zu vertiefen Gunnars Schwanz zu lutschen.
Amazing!
Genau genommen hatte ich Felation nie wirklich gemocht.
Für mich schüchtern erzogenes Mädchen, war ein nackter Mann, zumindest am Anfang, stets mit beklommenen Gefühlen verbunden. Später, als ich mich mitten im „Liebesleben“ befand, hatte ich mich einigermaßen daran gewöhnt. Aber Gunnar ist so freimütig und dabei noch so natürlich und unbefangen, wenn er nackt durch die Räume des Hauses geht. Wo ich doch eher überall „Augen“ vermute und viel mehr verschreckt hin und her husche, wenn ich nackt bin, geht er doch so selbstverständlich damit um, als wäre es das Normalste auf dieser Welt.
Mit ihm gibt es keinen Ekel, wie ich ihn beispielsweise so manches Mal bei Jack verspürte.
Selbst Troels Penis vermag ich nicht vorbehaltlos mit meinen Lippen zu umschließen. Mit Gunnar ist das alles anders.
Amazing!
(Trotz seinem Intermezzo mit Elena und seinen Sessions  mit Siv, die mein Hirn mehr und mehr ausblendet, ignoriert, unter den Tisch kehrt. Amazing.)
Ich denke, es kommt beim Sex, gleich welchem, nicht ausschließlich auf das physische „wie“ an. Sondern auf das Bewusstsein, mit dem man es tut. Was offenkundig ebenso auf vieles andere zutreffen mag.

Mit einem Lächeln und eng aneinander geschmiegt, schliefen wir beide zufrieden ein.


-----------

Eile, heute Morgen.
Gunnar begleitete mich ein Stück und ging zur Dienstberatung. Ich zum Reiki.


-------


Rea goes to facebook.

Nun, genau genommen ist mein Name  Rea Caroline „Katharina“ mit einem „a“. Nicht mit einem „e“.
Es sind schließlich die Namen meiner Großmütter.
Aber jetzt steht es auf dem Cover und hier(fb) schrieb ich es ebenso.
Mag es nun so bleiben wie es ist.
Somit, habe ich, Rea, dem Ganzen meine (schlampige), unzulängliche, unvollkommene Note hinzugefügt und ich bestätige damit meine konstante Gewohnheit, gern unauslöschliche Fehler zu machen.  :)