Troels rief mich von der Arbeit aus an und wir trafen uns
am Abend in seiner Wohnung, nachdem wir gemeinsam im Riche an der Birger Jarlsgatan
aßen.
Bis dahin hatte ich einige Stunden Zeit für meine äußere
Schönheitspflege und sogar noch einen kurzen Besuch bei Christine, um mich über
die Belange des Zentrums zu informieren.
„Du hast dich verändert.“, Christine musterte mich mit
zusammen gekniffenen Augen.
„Wie? Was meinst du?“
Du scheinst ruhiger, selbstsicherer, beherzter geworden zu
sein. Strahlst irgendwie eine natürliche Kompetenz und Selbstvertrauen aus. Was
dich noch attraktiver macht, als du es ohnehin schon bist.“, sagte sie mit
einem unbeholfenen, zögerlichen Lächeln auf ihrem Gesicht. „Diese innere Ruhe,
die dir bisher fehlte, scheinst du gefunden zu haben. Was ist passiert?“
Ich hatte keine Veränderung an mir feststellen können. Hatte
nichts bemerkt und sah sie ein wenig
verwundert an. Erinnerte mich jedoch noch im selben Augenblick daran, was
Troels mir am vorherigen Tag erzählt hatte. Wie mich seine Arbeitskollegen
wahrgenommen hatten. War da tatsächlich etwas mit mir vorgegangen?
Ich weiß es nicht.
Fühle ich mich ruhiger?
Schon möglich.
„Es mag vielleicht daran liegen, dass sich meine
Magenschmerzen beruhigten.“, sagte ich, um diese für sie offensichtliche
Tatsche herunter zu spielen.
„Kann sein.“, antwortete sie, bemerkte meine Befangenheit
und wendete sich wieder ihrer Arbeit zu.
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Gegen sieben rief Troels an und ich fuhr mit meinen Wagen
los, um ihn abzuholen, damit wir essen gehen konnten. Anschließend waren wir im
Kino. Es ist so romantisch mit Troels im Kino zu sitzen, ihm meine Hand halten
zu lassen, und zu bemerkten, wie er immer wieder verstohlen und zufrieden
lächelnd zu mir herüberschaut.
Es wurde spät am gestrigen Abend und wir gingen (ohne Sex)
sogleich zu Bett, als wir in Troels Wohnung angekommen waren.
Ich war müde und erschöpft. Fühlte mich nicht wirklich gut
und schlief rasch ein.
Stattdessen lies er mich heute Morgen auf überaus angenehme
Weise in den sinnlichen Himmel schweben. Wo wir beide genüsslich für eine lange
Weile unserer Hingabe füreinander frönten. Mit Kuschel- und Anschmiegfaktor für
mich, was Troels ein wunschlos glückliches Lächeln entlockte, welches nicht
mehr aus seinem Gesicht zu weichen schien, bis er die Tür hinter sich schloss,
um ohne Frühstück ins Büro zu gehen.
Als er dort angekommen war, rief er mich noch einmal kur
via iPhone an, während ich bereits im Cafe’ saß und einen Latte schlürfte.
Das Gespräch mit Troels war noch nicht einmal zwei Minuten
zu Ende gewesen, als es erneut läutete.
Gunnar.
„Hey meine Schöne. Wie geht es dir?“
„Du musst mir nicht schmeicheln, wenn dein schlechtes
Gewissen dich plagt, weil du so überraschend davon liefst.“
Ich hörte ihn schnaufen.
„Ist es nicht die Wahrheit?“, fragte ich schmollend.
„Du bist noch immer böse mit mir.“
„Ja. Was denkst DU denn?!“
„Lass es gut sein. Es ist doch alles in Ordnung.“
„Das finde ICH nicht. Es ist immer weniger in Ordnung
zwischen uns. Findest du nicht?“
Räuspern.
„Ich denke, es ist besser, wir führen jetzt keine
unübersichtlichen Debatten.“
„Unübersichtlich?“
„Rea bitte. Ich habe nicht so viel Zeit. Ich wollte nur
deine Stimme hören und wissen, ob es dir gut geht.
„Ja. Es geht mir gut.“, antwortete ich trotzig und knapp.
„Okay. Ich muss jetzt los. Wir fahren an den Strand um
Aufnahmen zu machen.“
„Okay. Dann lasse es dir gut gehen.“
„Dir ebenso.“
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And now let’s go shopping!
Das ist zweifelsohne die zweitbeste Strategie um trübe
Gedanken zu verscheuchen!