Freitag, 18. Oktober 2013

Pic’s of a day, beunruhigende Zeichen und verwirrende Gespräche



- A Little Evening Hike with Mary and Tate´ogna nita pehin.

- Ein unkonventionelles vier Gänge Menü like Family Bach. Mit paniertem Steak, Gurkensalat, Nudeln, Gemüse und Nachtisch.


- Die Papas füttern die Kinder, während Marie sich ausruht.

- Gunnar genießt die verbleibende Zeit mit seinen Kindern. Inula Castanea benötigt im Augenblick ganz besondere Aufmerksamkeit. Alldieweil ihre Temperatur noch immer nicht gesunken ist. Während Óðinn Aron sich rasch erholt. Gunnar trägt, füttert und wiegt die Kleine. Verwöhnt sie viel zu sehr, wie Marie lächelnd bemerkte.

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Die Väter und Mütter sind heute Morgen völlig am Ende.
Inula schrie beinahe die gesamte Nacht. Weckte natürlich damit beständig ihren Bruder, welcher dann ebenfalls zu weinen begann.
Marie brachte Óðinn Aron dann zu Mary und Tate´ogna nita pehin ins Zimmer. Damit wenigstens er zu schlafen vermochte. So konnten sich alle drei, Gunnar, Adam und Marie abwechselnd um Inula Castanea kümmern.

In den wenigen Zwischen-Stunden des Schlafes suchten mich Alpträume von schrecklichen Echsenwesen heim. Als ich es Gunnar heute Morgen erzählte, setzte er eine besorgt Miene auf und sprach gleich anschließend mit Adam darüber. Es war sogar die Rede davon, dass das Fieber der Kinder nicht zufällig gekommen wäre und die Zwillinge „geschützt“ werden müssten.
Sie erwähnten ebenfalls Kevins Unfall im letzten Jahr und ich erzählte über den Inhalt der Gespräche vom Tag zuvor mit Michael Greydog, Rayn Crow und Robert Coyote.
„Ein Reinigungsritual wäre gut.“, schlug Adam vor. „Zudem wäre es von Vorteil darüber nachzudenken, ob ihr nicht noch eine Zeit lang hier bleiben solltet. Wenigstens so lange, bis mein Geburtstag vorüber ist und wir zurück nach New Orleans reisen.“

„Das können wir nicht.“, warf Gunnar ein. „Rea muss am siebten November ins Hospital. Der Termin steht fest.“
„Dann bleib du wenigstens hier.“
Bei diesen Worten sah ich Adam vorwurfsvoll an und schnaufte.
Gunnar sah zu mir herüber. Er kaute auf der Unterlippe und schien angestrengt nachzudenken. „Nein. Auch Rea lasse ich besser nicht allein. Wie wäre es denn, wenn wir alle gemeinsam am Montag nach Schweden fliegen. Wir nehmen die Kinder mit und werden bei Erik wohnen. Einen besseren Schutz gibt es nicht.“
„Sind wir nicht hier genügend Zauberer?“, fragte Adam und sah Mary und Tate´ogna nita pehin an.
„Ja. Natürlich.“, musste Gunnar Adam zugestehen. „Aber erinnere dich doch, was alles hier schon geschehen ist. Als wir das letzte Mal hier ankamen, wurden wir mit Feuer und Schwefel begrüßt. Dann Kevins Unfall im Wald und der nächste bei ihm zu Hause. Denke an Saras Tod. DAS hätte möglicherweise nicht sein müssen, wenn wir achtsamer gewesen wären. Machen wir uns nichts vor. Dieses Wesen sind in der Tat mächtiger als wir es ahnten.“
„Sollte ich jetzt fragen, um was es hier eigentlich geht.“, warf ich leise dazwischen.
„Haben es dir Robert, Rayn und Michael noch nicht erklärt?“, fragte Gunnar.
„Sie sagten, es gäbe eine Verbindung zu New Orleans. Dem schnellen Auszug der Sekte, in der du, Gunnar, so viele Jahre lebtest, und denen, die nach ihnen kamen. Dass die Brüder Steve und David, in die sich Marie merkwürdiger Weise so rasch verliebte kein Zufall waren.“
„Ja. Zu Midsommer im vorherigen Jahr, kämpften wir gegen sie. Sie waren Marie gefolgt und hatten den Schauplatz so nach Schweden verlegt. Gedachten offensichtlich unsere Fähigkeiten zu prüfen und einer von ihnen bezahlte es mit seinem Leben. Was nicht wirklich von Belang ist. Denn der Andere war sein Ebenbild. Ebenfalls ZWILLINGE. Aus diesem Grund war es dringend nötig etwas zu unternehmen.“
„Das magische Ficken.“, sagte ich und verzog den Mund ein wenig dabei. „Wäre es dann nicht besser gewesen, Adam wäre der Vater?“
„Nein. Eine dritte Partei musste hinzukommen. Welche zwar eingeweiht, jedoch weder in New Orleans noch hier ihre Wurzeln hatte.“, erwiderte Adam.
„Was um der Götter Willen hast du Adam damit zu tun?“, fragte ich.
„Weil ICH dein zweiter Seelenpartner bin!“ Adam presste die Lippen aufeinander und schüttelte mit dem Kopf. “Es betrifft uns ohnehin allesamt.“
„Warum musste dann Maries Sohn Raymond sterben?“, fragte ich in die Runde.
„Der Tod an sich war unvermeidlich.“, begann Gunnar mir zu antworten. „Sie dachten sich durch Raymonds Tod retten zu könne. Aber es half ihnen nichts. Am Ende blieb diesem Steve nichts weiter, als sich selbst zu erhängen.“
„Hattet Ihr nicht euren Anteil daran?“, fragte ich doch eher vorwurstvoll in Gunnars Richtung.
„Ja und? Das war auch nötig. Sonst wären noch viel mehr Menschen gestorben.“
„Stopp! Aufhören! Schluss! Ich verstehe nun überhaupt nichts mehr.“ Ich schüttelte den Kopf und blies die Luft laut hörbar durch die angespitzten Lippen. „Zwar erkenne ich einige Zusammenhänge. Denke ich zumindest. Andererseits, umso mehr Informationen ich erhalte, umso widersprüchlicher und unverständlicher erscheint mir das Ganze.“
„Es ist nicht nötig, dass du das alles verstehst.“, sagte Gunnar und strich mir liebevoll über die Wange. „Wir selbst sind noch am rätseln.“
„Beispielsweise warum Sara sterben musste.“ Adams Augen funkelten bei diesen Worten. „Und es besteht keinerlei Zweifel, dass diese Wesen etwas damit zu tun haben. Sie hinterließen den eindeutigen Beweis in ihrem Mund und scheinen uns nicht zu fürchten.“ Er sah traurig zu Boden und scharrte mit den Füßen.
„Vielleicht“, begann Gunnar zu mutmaßen, „war Sara zu mächtig. Daher musste sie als Erste sterben. In einer Zeit, da wir noch zu unaufmerksam waren. Die Zeichen falsch deuteten.“
„Sara war deren Rache für diesen David.“, sagte Adam mit abfälligem Ton. „Und deuten wir die Zeichen denn jetzt richtig?“
„Wer weiß das schon.“, war Gunnars kapitulierende Antwort, die das Gespräch beendete. Denn Marie betrat mit Inula Castanea und Óðinn Aron den Raum. Was mich wiederum darauf schließen lässt, dass sie noch weniger weiß als ich.