Montag, 21. Oktober 2013

Time for reflection



Viel ist mir nicht mehr geblieben vom einstigen Leben des ruhelosen Wanderns.
Jedoch, vermisse ich es tatsächlich?
Die verschiedenen Männer? In ihrer Unterschiedlichkeit?  
Natürlich.
Die Wahlmöglichkeiten je nach Feeling und Gusto.
Meist nur die Urlaubs-Schokoladenseite zu genießen und dann schlicht und einfach weiter zu reisen zum nächsten Schönwetter-Gebiet.
Wenig Konsequenzen. Nur Verwirrungen im Gefühlsleben der jeweiligen Probanten. Sowie in mir selbst.
Das chaotische Leben auf der Überholspur im Airline-Tempo.
Nun, jeglicher Lebenswandel hat seine Vor- wie Nachteile.
Die Erkrankung war das überdimensionales Stoppschild mit der Aufschrift: Der Rest deines Lebens beginnt hier.
Ein Parkwächter winkte mich auf einen Platz, gleich nebenan und sagte: „Da hinten, unter den Bäumen, ist ein lauschiges Plätzchen. Richten sie es sich dort ein. Sie werden länger bei uns bleiben. Die Ausnahme wird die gelegentliche Sonderfahrt sein.“
Natürlich hatte/habe ich das Gefühl in Schweden angekommen zu sein. Ohne Frage.
Ich habe mir dort ein neues Heim geschaffen. Nicht ausschließlich für mich allein.
Nur stellt sich mir womöglich kurz über lang die Frage: MUSS ich deshalb immer mit Gunnar zusammen bleiben?
Andererseits vermag ich es mir ohne ihn gleichwohl nicht mehr vorzustellen.
Nur nehmen meine (männlichen) „Freunde“ beständig ab. Genau genommen ist mir nur noch Troels geblieben. Wie lange wird er es dulden, dass ich lediglich von Zeit zu Zeit bei ihm sein kann? Wann wird er mich zu einer Entscheidung drängen?
Für eine Weile mag meine Position auf festen Beinen stehen. Nur, wie viel Zeit wird verstreichen, bis ich beginne zu wanken?

Kevin muss ich gehen lassen.
Sein Leben liegt klar und deutlich vor ihm, und ich, komme darin nicht mehr vor.
Mit Ian scheint es das Gleiche.
Wanja wird freilich nicht augenblicklich eine andere heiraten, sofern ich mich nicht in nächster Zeit für ihn entscheide. Jedoch ist anzunehmen, dass sein Interesse möglicherweise abnimmt und er nach jüngeren Alternativen Ausschau hält. Obgleich er ein Pragmatiker ist und sich nach „der einzig wahren Liebe“ und einer stabilen Bindung/Beziehung sehnt. Was nicht bedeutet mag, dass er beständig zu Hause speist. Auch er schätzt in gewisser Weise die Vielfältigkeit.
Meine Erfahrung diesbezüglich lehrt mich doch, dass alle Männer einen gesegneten und vielschichtigen Appetit aufweisen.
Sind wir Frauen in dieser Hinsicht anders?
Oder wird uns die Haus-Manns-Kost nur aufgezwungen?

-------

Schaue ich zurück auf Jack, verklärt sich mein Blick zunehmen.
Aber der Geruch von Alkohol und Zigaretten wabert mir noch immer um die Nase und ist offensichtlich untrennbar mit der Erinnerung an ihn verbunden.

-------

Das Leben mit Felicio hätte durchaus reizvoll sein können. Wären da nicht die fortwährenden Betrügereien gewesen. Von uns beiden.
In seinem Fall bezweifle ich ernsthaft, dass er mit einer kränklichen Frau hätte umgehen können.
Infolgedessen war die Trennung von ihm in jedem Fall besser als ein Anhaften.

-------

Adam als mein Ehemann wäre ohnehin unvorstellbar gewesen.
Nun ja, nicht zur Gänze.

---------------------------------

Unser Flug ging letztendlich doch erst um zehn. Wir hatten uns geirrt und bemerkten dies erst am Abend im Hotel in Winnipeg.  

See you later in Stockholm.