Donnerstag, 5. Mai 2016

Allein und verlassen.....fühl’ ich mich heut'



Ich bin allein. Verlassen. Niemand scheint heute Zeit für mich zu haben. Oder jeder hat einfach nur etwas anderes, etwas Besseres zu tun, als......bei mir zu sein. Und alles ist heute so schief gelaufen, wie es nur schief laufen kann.

Natürlich hätte ich Gunnar begleiten können. Er hatte es mir selbstredend angeboten. Im Nachhinein rief ich ihn sogar an und fragte, ob ich vielleicht doch noch zu ihm kommen könne.
„Kein Problem. Wir sind im Augenblick noch bei Hjalmar. Abholen kann ich dich aber nicht. Ich habe schon ein paar Bier getrunken.
„Okay. Ist Alexa bei auch euch?“
Ich hörte ein kurzes Schnaufen. „Nein. Sie ist in Stockholm mit ihren Eltern unterwegs.
„Was werdet ihr denn heute noch tun?“
„Pffff. Wir wollten noch ein wenig um die Häuser ziehen. Ein paar Freunde treffen und so.“
„Oh! Ich glaube........dann lieber doch nicht. Nach diesen Nerven aufreibenden Tagen gedachte ich mich zurückzuziehen und ein wenig auszuruhen. Entschuldige, das ich dich störte. Es tut mir leid.“
„Du musst dich doch nicht entschuldigen! Wenn du doch noch kommen möchtest, ruf mich bitte einfach nur an. Okay?“
„Ja.“
„Was ist mit Derek? Ich dachte ER ist bei dir?“
„Oh, nein. Sein Vater nimmt ihn voll in Beschlag. Er war gegen Mittag kurz hier und entschuldigte sich, dass er keine Zeit für mich hat, nachdem ich ihn angerufen hatte.“
„Kommst du zurecht?“
„Aber ja.“, beruhigte ich ihn. „Vielleicht ist das auch mal ganz gut.

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Nein. War es nicht!
In erster Linie war es ungewohnt.
Und am Ende vergeudete ich den Tag mit einem Gespräch, das ich nicht wollte und im Internet, beim Kauf von bedeutungslosen Sachen.
Kurz nachdem Derek gegangen war, hatte ich noch darüber nachgedacht, mich schlicht und einfach in meinen Wagen zu setzen und zu Erik zu fahren. Nur erinnerte ich mich daran, dass ich den Weg nicht fand und tat DAS, was mir am Unkompliziertesten erschien.
Okay. Ich hatte mir gleichwohl zwei DVD’s ausgesucht. Aber die hob ich mir dann für den Abend auf.

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Mittags im Restaurant war Troels ganz kurz einmal zu mir an den Tisch gekommen.
„Oh! Wie schön!“, rief ich aus. Denn ich war in der Tat erfreut über diese doch recht positive Wendung. „Setzt dich doch. Es wäre sicherlich nett, wenn du mir Gesellschaft leistest?“, formulierte ich bedacht meine innere Bitte noch zu einer Frage um. Sonst wäre es für mich, VOR IHM, das Eingeständnis gewesen, seiner zu bedürfen.
Allerdings sah ich bereits das unsichtbare Halsband, an welchem seine Anette zog. Keine zwei Minuten später kam sie und drängte ihn, mit ihr an einen anderen Tisch zu gehen.
Egal. Dann speiste ich eben allein.

Selbstredend hätte ich jemanden anrufen können. Aber wozu.
Auf dem Rückweg vom Restaurant holte (fing) mich Lara ein und verwickelte mich in ein Gespräch (das ich nicht wollte.) Wir gingen gemeinsam ein Stück und sie schien hoch erfreut, mich getroffen zu haben. Sie redete belangloses Zeug. Hielt mich mit unzähligen Fragen, die am Ende noch dazu führten, dass ich sie mit zu mir nahm und wir im Internet surften.
Als wir vor meinem Haus stehen geblieben waren und ich mich eigentlich von ihr verabschieden wollte, beging ich den Fehler ihr ein freundlich gemeintes (nichts sagendes) Kompliment zu ihrem Outfit zu machen. Mehr nicht. DAS veranlasste sie, sich mir aufzudrängen.
Sie zeigte mir unzählige Seiten mit Kleidung und anderen Artikeln, die sie cool fand. Und ich hoffte in jeder Minute, dass dies nun endlich die Letzte wäre. Aber weit gefehlt.
WAS wollte diese Frau (die noch immer mit meinem Ehemann fickt)??? Immer noch und ebenso wie Alexa meine Freundin sein?
Bis sieben Uhr ist sie geblieben. Am liebsten wäre es ihr wohl gewesen, wir hätten noch den Abend miteinander verbracht. Sogar Kaffee und Kuchen bestellte sie uns ins Haus.
„Du, Lara. Es tut mir leid. Aber ich muss jetzt etwas essen. Ich gehe zum Restaurant.“
„Ich kann dich doch begleiten.“, schlug sie sogleich vor.
„Oh. Ich glaube nicht.“, versuchte ich mich heraus zu winden. „Ich gedachte vorher noch kurz zu duschen.“ Warum zum Kuckuck fiel mir das nicht schon viel früher ein? Aber ich vermute, sie wäre auch dann geblieben. Nun zählte zumindest ebenso die Zeit. Ich warf dann noch die späte Stunde auf meiner Seite der Wagschale ein.
Im Grunde hatte sie doch bekommen, was sie wollte. Nun konnte sie auch (endlich!) gehen. 

Ich atmete auf, als sie die Tür von draußen schloss.
Natürlich hatten wir auch über Gunnar geredet. Freimütig, wenn auch mit einem gespielten, schüchternen Touch, erzählte sie mir von den Stunden mit meinem Ehemann, welche sie im Zimmer über dem Büro, mit den beiden anderen Frauen, oder besser Mädchen (Ailin Zai und Waris Björnsdottir), verbrachte. Ebenso kamen die separaten Einzelstunden auf den Tisch (der Peinlichkeiten). Und sie war ganz begeistert über Gunnars Stehvermögen und auf die Art, wie er es tat. Sie bevorzugt offenbar die härte Tour und steht auf Fesselspiele. Die beiden anderen Frauen mochte sie nicht. Ein wenig Eifersucht war in ihren Augen, wenn sie darüber berichtete. Vor allem, DAS, was sie mit Gunnar alles taten.
Wollte ich das wissen? (Ja! Aber NICHT VOM IHR! Weil es mich beschämte. Wie kam sie dazu, derartiges in meiner Gegenwart von sich zu geben? Offenbar hatte man ihr keinen Anstand beigebracht. Oder dachte sie tatsächlich, dass wir so eng miteinander waren? Nun, nachdem sie den gesamten Nachmittag bei mir war, dachte sie DAS bestimmt!)
Ich frage mich gerade, wie ich dies nun wieder korrigieren kann, ohne sie zu verletzen, oder ganz und gar zu meiner Feindin zu machen. DAS wäre sicherlich fatal.

Für mich ist es stets ein zweischneidiges Schwert mit den Konkubinen meines Mannes „befreunde“ zu sein. Gleichwohl und eigenartiger Weise SIE es wollen. Aus welchem Grund auch immer das so sein mag, entzieht sich meiner Kenntnis.

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Und am Ende sitze ich erneut hier allein und ließ mir sogar mein Dinner im Haus servieren. Das Verlangen nach draußen zu gehen,..........verging mir in der Tat.
Vielleicht rufe ich noch einmal Derek an und frage, ob er zumindest am Abend für mich ein paar Stunden erübrigen kann.
NEIN! Ich denke, es ist nicht nötig, mich so zu demütigen.
Womöglich kommt er ja selbst darauf, bei mir vorbei zu schauen. (Es wäre mir lieb, wenn ich zumindest NICHT alleine schlafe muss.)
Wir werden sehen.