Freitag, 27. Mai 2016

Sicherheit?



26. Mai 2016
Das Briefing war neben den allgemeinen Themen, welche jedes Mal zur Sprache kommen, doch eher auf die Sicherheit fixiert. Ich sprach mit Ryan, dem Chef des Sicherheitsteams und auch alle anderen brachten ihre Vorschläge ein, wie wir uns besser schützen könnten und auf was zu achten wäre.
Aber das ist hier nicht weiter von Relevanz.

Später schäkerte ich ein wenig mit Kevin und wurde dann wieder ernst, als Derek zur Tür hereinkam.
„Es wäre gut“, begann ich, nach Sekunden einer etwas peinlichen Stille, aus den Gedanken heraus zu sprechen, „den betreffenden Mitgliedern des Sicherheitsteams eine Art Prämie zukommen zu lassen. Vor allem denen, welche bereit waren zu helfen, obwohl sie sich NICHT im Dienst befanden. Das sollte honoriert werden, finde ich.“
Kevin und auch Derek stimmten mir zu.
„Und was wünschst DU dir, als Mann der Stunde?“, fragte ich DEN Mann, welcher die Zügel der Koordination und Verantwortung in die Hand genommen hatte, als es nötig war.
Derek lächelte sanft. Sah mich durchdringend an und schwieg.
Wir alle drei wussten, was er damit zum Ausdruck bringen wollte.


Da ich wusste, dass Gunnar auf Dienstreise war und erst am Freitag zurückkommen würde, nahm ich Derek in einem günstigen Moment beiseite und überbrachte ihm sogleich die freudige Nachricht. Sah ihm gleichermaßen durchdringend in die Augen und hauchte leise: „Ich liebe dich.“
Zudem fragte ich ihn auch, ob er auf Kevin eifersüchtig wäre, wenn ich mit ihm gelegentlich flirte.
Derek lachte. „Oh Gott nein!“ Dann wurde er ernster. „Aber ich weiß auch, dass du ihn noch immer magst.“
Ich lächelte und stimmte Derek nickend zu. „Ja. Er ist noch immer ein überaus charmanter und gut aussehender Mann.“

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27. Mai 2016
Stunden mit Derek bis heute Morgen. Sie enthielten das Meiste, was Mann und Frau so tun, wenn sie zusammen sind. Aber im Inneren, holte mich der Schock des Vergangenen offenbar doch noch so allmählich ein.
Da war zu Beginn das hektische Tun. Der Drang durch viel Arbeit zu vergessen. Nach dem Schlaf der Nacht, die Resignation. Alles stagniert. Die Zeit ist wie eine zähe graue Masse, in welcher Frau sich bewegt. Und sie ist so undurchsichtig. Ich kann nicht sehen, was mich die nächste Minute erwartet,....und bewegt. Auch nicht wirklich fühlen. Gerade das sich Spüren, fühlt sich an wie zerbrochenes Eis. Wie Splitter, Fragmente.........


Während ich mit Derek frühstückte, rief doch tatsächlich Gunnar an.
So früh? Dachte ich noch. Er muss gerade erst in Stockholm angekommen sein.
Und da war es wieder, das Stottern. Das zaghafte Fragen, weil er wusste, dass es nicht richtig war, ich es nicht wollte. Er gedachte Alexa mit zu uns ins Zentrum zu bringen. In mein Haus, wo sie übernachtet hätte, und wir erneut zu dritt gewesen wären.
„NEIN! Und das ist mein aller letztes Wort!“
Ich legte auf.
Derek sah mich mit großen Augen an und schwieg.
Ob er wusste, um WAS es gegangen war? Oder wer mich so derart erregte?
Ich vermute schon.