Endlich
kehrt so allmählich wieder etwas Ruhe und Normalität hier ein. Zumindest
besteht die Aussicht darauf.
Heute
verlassen uns Alexas Eltern und fliegen zurück nach Kalifornien.
Lara kommt
ins Zentrum zurück, wie wir gestern erfuhren. Sie ist jedoch noch krank. Die
Zeit der Erholung sei ihr wahrlich, nach dieser Schandtat, gegönnt.
Und auch
Dereks Vater, samt seiner japanischen Frau und deren mitgereisten Kindern,
werden alsbald von Hinnen gehen. Der Göttin sei Dank. Wann das allerdings sein
wird, dazu äußerte sich er bislang nicht. Womöglich ist auch alles nur ein Fake.
Zutrauen, würde ich es ihm.
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Am späten
Nachmittag, hatte ich gestern das Bürogebäude verlassen und war nach Stockholm
gefahren, wo ich mich mit Gunnar bei Lara im Hospital traf. Wir blieben nicht
all zu lang, da sie ohnehin am Tag darauf, also heute, zurückkommen wird. Wir
erkundigten uns noch einmal, wie es ihr ging und ich zeigte Herz. Umarmte sie. Sie
tut mir tatsächlich leid. Zugegeben. Es muss schrecklich gewesen sein, was sie
erlebte. Und nun noch der Heilungsprozess. Ich fühlte aufrichtig mit ihr. Dies
ließ sich nicht verbergen und erntete Gunnars wohlwollendes Lächeln.
Nachdem
wir das Hospital verlassen hatten, fuhren wir gemeinsam, ich hinter Gunnar her,
zurück zum Zentrum, wo wir Alexas Eltern noch einmal einen Besuch abstatteten.
Ich hatte Gunnar aus Höflichkeitsgründen begleitet, um das Paar zu
verabschieden. Zudem wollte es Gunnar so. Allerdings blieb es nicht nur beim
schlichten Schütteln der Hände und einem Auf Wiedersehen. Nein. Gunnar lud
allesamt zum Essen ein. Infolgedessen speiste ich mit meinem Ehemann, seiner
Konkubine und deren Eltern in meinem Restaurant. Aber auch DAS war noch nicht
das Ende der geselligen Runde. Im Gegenzug schlugen nun Alexas Eltern vor, in
ihrer Hütte einen kleinen Abschiedstrunk zu nehmen. Wozu wir beide (!) herzlich
eingeladen waren. Selbstredend folgten wir der Einladung. Was sonst. (Gunnar
forderte mich zwar mit Nachdruck dazu auf, ob er es allerdings genau so meinte,
blieb schleierhaft. ICH, für meinen Teil, hätte es am Liebsten gelassen und dankend
abgelehnt. Aber nein, ich blieb im Tross und folgte, wie ein Herdentier.)
All zu
lange blieben wir allerdings nicht. Schließlich folgen sie am nächsten Morgen.
Überdies griff an diesem Abend die Müdigkeit schon recht bald nach mir. So war
ich erleichtert darüber, dass wir Alexa und ihre Eltern gegen elf verließen, um
nach Hause zu gehen, wo ich umgehend zu Bett ins Bett gefallen war.
Gunnar
hatte sich mit zu mir ins Bett gelegt und wartete bis ich eingeschlafen war,
hatte aber dennoch bereits vorher mit mir darüber gesprochen, dass er später zu
Alexa zurückkehren würde.
„Du wirst
es nicht bemerken. Bevor du ausgeschlafen hast, bin ich zurück.“, versprach er
und in den meisten Fällen ereignete es sich genau SO, wie er sagte. Aber diesen
Morgen eben NICHT! Als ich so gegen sechs erwachte, lag Gunnar NICHT neben mir.
Ich ging
ins Bad und dann zurück zum Schlafzimmer. Überlegte und zog mir kurzer Hand
rasch etwas über. So kalt war es nicht, dachte ich und eilte mit Schlappen an
den Füßen und in meinen Morgenmantel gehüllt zu Dereks Hütte hinüber. Zum Glück
stand der Nebel ein wenig über dem See und den Wegen des Zentrums. So hielt man
mich womöglich für eine mystische Erscheinung, oder eine Fata Morgana, die über
den Boden schwebt und irgendwo im Nichts verschwindet. Sollte mich tatsächlich
jemand sehen.
Ein paar
Kleidungsstücke trug ich jedoch, vorausschauender Weise in meiner Hand. Denn
SO, wie ich war, hätte ich später, wenn die Gegend belebter wurde, nicht zurückgehen
können.
Ich
klopfte an Dereks Tür und stieg von einem Fuß auf den anderen. Es war doch
verhältnismäßig kühl.....gegen mein warmes Bett, welchem ich gerade noch
entstiegen war.
Es dauerte
eine Weile bis sich die Tür einen Spalt weit öffnete und sich ein verschlafener
Derek ein Ja aus der Kehle presste.
„OH! Komm
doch herein.“, sagte er dann als er bemerkte, dass ich es war und öffnete die
Tür zur Gänze.
Wir
krochen noch, etwa für eine Stunde zusammen unter Dereks Decke. Kuschelten,
schmusten und ......ja,.....fickten. Er ist so sanft. So gemächlich und
bedacht. Ein Genuss am frühen Morgen.
Trotz
alldem war es recht zeitig für mich, als wir so gegen acht frühstücken gingen.
Und noch
immer nichts von Gunnar. Er musste noch bei Alexa sein. Sonst hätte er schon
längst bemerkt, dass ich nicht zu Hause war.
Auch den
Weg ins Büro nahmen wir zusammen. Derek und ich.
Kevin
beschwerte sich, als wir dort angekommen waren.
„Bin ich
denn der einzige, der pünktlich zur Arbeit kommt?“
Ich sah
ihn an und schnitt eine Grimasse. „Wer sagt, dass du das musst? Habe ICH dich
dazu gezwungen?“
Nun
grinste er. „Ha, ha. Das wäre mir schon recht. Zwing mich doch zu......was auch
immer.“ Er grinste.
„Ha, ha.“,
höhnte ich ihm grinsend nach. „Ich weiß, das hättest du gern.“
„Ich?“,
fragte er und zog die Brauen hoch.
„Mit WEM
rede ich denn hier?“, mimte ich weiter.
Kevin hob
die Schultern. Dann senkte er den Kopf und schien traurig zu sein. „Ich
wünschte, mit dem Mann, der ich eins war.“
Ich ging
zu ihm hin, nahm seine Hand und drückte sie fest.
Er griff
nach ihr und zog mich auf seinen Schoß. Dann grinste er wieder.
„DAS hast
du doch nur gewollt. Oder?“ Ich schlang meine Arme um seinen Hals und dachte,
wenn uns JETZT seine Janina sähe.....
„Ja. Was
bleibt mir sonst.“ In Kevins Augen, die tief in die Meinen sahen, wurde ich der
brennenden Sehnsucht nach mir gewahr, die sich nie mehr SO erfüllen konnte,
wie er, und vielleicht auch ich es mir wünschen würde.
Derek
hatte sich in der Zwischenzeit auf die Kante meines Schreibtisches gesetzt, die
Arme vor seinem Körper verschränkt und sah uns beiden zu, wie wir, nicht NUR wortgewandt miteinander spielten. Sein
Gesichtausdruck war weder erst noch sonderlich vergnügt. Er beobachtete nur
und....dachte sich vermutlich seinen Teil dabei.
Ich wusste
ganz genau, dass Kevin Derek leid tat. Wie er da so in seinem Rollstuhl hockte
und.....keine Frau mehr wirklich beglücken konnte. Und genau DAS war und ist
die Wahrheit und ICH......fühle mich noch immer ein wenig......schuldig........deshalb.
hätte ICH IHN NICHT angerufen, während er fuhr, wäre der Unfall nicht
geschehen........Ob dieses Schuldgefühl jemals verschwindet???
Mit einem
Mal wurden wir aus unserer Zwei- bzw. Dreisamkeit gerissen. Gunnar hatte, ohne
anzuklopfen, oder hatte ich es nur nicht bemerkt, die Tür geöffnet (eher doch
aufgerissen) und kam mit festen, eiligen Schritten auf mich zu. Als er direkt vor
mir zum Stehen kam, nahm er mein Gesicht zwischen seine Hände, beugte sich zu
mir herunten und küsste mich.
„Es tut
mir leid. Ich habe einfach nur verschlafen.“ ....und sicherlich gefickt. Dachte
ich so. Aber dieses Mal,....waren wir quitt! Ha!!
„Du, ich,
ich....wollte,...jetzt...“, stotterte Gunnar ein wenig unbeholfen. „....mit
Alexa fahren und ihre Eltern zum Flughafen bringen. Ist das okay?“
Ich nickte
leicht und kniff mit den Augen.
„Möchtest
du mich vielleicht begleiten?“
Nun wich
ich unmerklich, zwei, drei Zentimeter zurück und schüttelte verneinend mit dem
Kopf. Und ich vermute, genau DAS hatte er erwartet. Aber egal. Bereits am
gestrigen Abend hatte er sicherlich NICHT vermutet, dass ICH MIT zu den Suis
komme würde. In jedem Fall sah es sogar so aus, als hätte Alexa sich über meine
Anwesenheit gefreut. Immer wieder war sie zu mir hingekommen, hatte mich
umarmt, ein Küsschen recht, ein Küsschen links und bot mir Getränke der
verschiedensten Art und Knabbersachen an. Okay, zugegeben, ich griff auch zu
und aß.....ungewohnter Weise. Ließ mich von ihr umschwärmen. War freundlich zu
ihr und ihren Eltern. Warum denn nicht? Wenn auch die Gegenseite, die ANDERE
Seite es so wollte, dann war es doch soweit okay. Obgleich Alexas Eltern, mit
gegenüber, noch immer ein wenig Zurückhaltung übten. Sie waren es nicht
gewohnt, dass die Frau des Freundes ihrer Tochter, mit ihnen speiste und
zusammen war. Sicherlich, für SIE, überaus ungewöhnlich.
Ich ließ
Gunnar ziehen. Schließlich waren da immer noch mein ach so süßer, Schokoladen
brauner Derek, mit einem Body, der Frauenträume wahr werden ließ und der noch immer äußerst attraktive Kevin.
Der freilich in einem Rollstuhl saß, jedoch nichts von seinem Charme und seinem
Reiz für mich verloren hatte.
Ob Gunnar
heute Abend hier her zurückkommen wird, darüber äußerte er sich bislang noch
nicht. Wir werden sehen........
PS.:
Nur für mich: Genau genommen hatte ich diesen Post mit „Fata Morgana“ betiteln
wollen. Allerdings streiche ich mehr und mehr alle Worte, welche arabischen Ursprungs
sind, oder darauf hinweisen, aus meinem Wortschatz. Mag sein, dass dies eine „Beschränkung“
ist. Dennoch fühle ich mich, angesichts der derzeitigen Lage und muslimischen
Invasion in Europa wohler dabei, sie gänzlich wegzulassen.