Samstag, 21. Mai 2016

Magische Verbündete und deutsche Perfektion



Meine Protegiers, in Sachen Magie, halten sich nach wie vor bedeckt im Offenbaren meiner wahren Spiritualität und spirituellen Funktion in diesem Leben (welche ich ahne und nicht haben will. Schließlich gedenke ich eben NICHT zu funktionieren. Punkt! Und manches Mal frage ich mich, wie die magischen Zwillinge wohl über ihre Aufgabe denken werden, wenn sie erwachsen sind.).
Immerhin könnte ich sie selbst erkunden. Nur fehlt mir schlichtweg die Zeit dafür. Was allerdings nicht bedeutet, dass meine Gedanken nicht in beständiger Übung sind. Sie formen sich immer mehr zum absoluten Willen und finden die Anbindung, die es braucht, um das Initiierte umzusetzen. In die Materie zu bringen. Unruhe, Hektik, ein Ungleichgewicht ist das, was noch in mir ist und nicht gerade zum Gelingen des Gewünschten beiträgt.
Aber egal. Mit Gunnars Hilfe, werde ich die Ruhe, Harmonie und Ausgeglichenheit in mir wieder finden.
Ich vermute ohnehin, wir alle sind nur gelegentlich spirituell. Schließlich ist es unmöglich  fortwährend in einem kontemplativen Zustand zu sein, wo einer Visionen, Engel, oder Ähnliches begegnen.
Nun ja, zumindest spielen wir gelegentlich mit den Karten. Gunnar gleichwohl mit den Runen, dessen Handhabung er von Erik lernte.
Alles andere, was man so spirituell und magisch nennt, spielt sich haupsächlich, zu 99 %, so wie so in den Hirnen ab. Rituale, Amulette ect. sind ausschließlich Hilfsmittel, Krücken oder das stellvertretende sichtbare Tun, alldieweil die Menschen oft kleingläubig sind, was genau genommen keine Demonstration im Außen, auf dieser materiellen Ebene braucht. Ausschließlich das Ergebnis zählt. WIE man es bewerkstelligt, obliegt der jeweiligen Magierin.
Und eines habe ich schon längst bemerkt. Bin ich mit Gunnar zusammen, bilden wir eine so derart starkes Team, eine Einheit, dass uns niemand irgendetwas anhaben kann. Mag sein, dass wir im Hintergrund noch Gunnars Onkel Erik als Verstärkung aufzuweisen haben. Ein Druide seines Zeichens bereits sein Leben lang. Und seine Lehrlinge nicht zu vergessen. Der Wolf und der Viking. Und um die magische Runde zu vervollständigen, wären da selbstredend noch Adam. Mein Anishinabe Freund als alten Tagen und natürlich Mary und Rodnay, aus dem Stamm der Lakota. Eine andere, starke Medizin, kommt von unserer Voodoo-Priesterin und Vertrauten Camille Du Pont aus New Orleans. Von Eriks Druiden-Freunden, ganz zu schweigen. Von denen wir nur selten etwas zu hören bekommen. Einen von ihnen, lernten wir allerdings bereits kennen. Eilif, der ewig Lebende, welcher in der Nähe der Stora Sjöfallets zu finden ist.
So weit so gut, zu dem Verbund der Kraft unserer Magie, welche wir im Notfall aufzubringen vermögen. In dieser Runde, fühle ich mich bestens aufgehoben. Ich vermute, dies vermag jeder zu verstehen. Zwinker.

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So nun, selbstverständlich vergas ich diesen recht mysteriösen fb- Bekannten nicht wirklich. Jedoch Gunnar zog einen Schutzwall und befreite mich(vom zwanghaften Denken, alldieweil es da noch immer einige Ungereimtheiten bei diesem Menschen gibt, welche ich suche zu ergründen). Obgleich auch Gunnar im Augenblick nicht seine volle Stärke besitzt. Der Todestag seiner Mutter, gestern, setzte ihm offenbar doch einigermaßen zu. Was nur all zu verständlich ist.
Es war eigenartig still am Abend. Drückte mich immer wieder an sich und liebkoste mich.
„Die Energie ist heute eine Sonderbare. Wir haben offensichtlich alle unsere Lasten zu tragen, die an manchen Tagen mehr als an anderen an die Oberfläche wabern.“ Sagte Gunnar zu mir, als wir am Abend so beieinander saßen.
„Muss ich mich um dich sorgen?“
Er lachte.....dann doch. „Nein.“
Als wir zu Bett gegangen waren, fragte ich noch einmal nach dem Treffen mit Siv und ihren Schwestern. Gunnar äußerte sich nicht weiter dazu und ich, ließ es dabei bewenden.

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Heute Morgen schliefen wir zwar aus, weil es gestern schon sehr spät geworden war, begaben uns jedoch dann ohne weitere Umschweife zum Bürogebäude, wo wir uns mit Kevin trafen. Es gab noch einiges zu tun und Gunnar hatte seine Hilfe angeboten. Ich ließ es zu und war Dankbar dafür, ihn an meiner Seite zu haben.
Später stieß Derek noch zu uns.
„Oh!“, er schien verwundert zu sein. „Ich wusste nicht, dass wir uns treffen wollten.“
Ich fühlte mich irgendwie genötigt, noch umgehend eine Entschuldigung vorzubringen. „Ist okay. Kümmere du dich um deine Mutter. Das ist wichtiger. Wir schaffen das schon.“ Ein Zucker süßes Lächeln umspielte meinen Mund, zur wohlgemeinten Bekräftigung dessen, was ich sagte.
Derek grinste. „Du klingst schon wie Kevin. Ihr Deutschen seid schon fenomenal. Immer diszipliniert und Perfektionisten.“

....und was ich gestern noch so vehement verfolgte, lässt mich heute, Danke Gunnar, weitestgehend in Ruhe. Es berührt mich nur noch wenig. Obgleich ich schon noch neugierig bin und einige Ungereimtheiten für mich erfragen möchte.
Aber, dazu ist später noch Zeit.


Es ist Vollmond heute. Wir werden nach dem Lunch zu Erik gehen.
Die Familie wird sich dort treffen. Es wird ein Lagerfeuer, Speisen und sicherlich ebenso ein Ritual geben. Gunnar hält sich hier mit den Informationen bedeckt.
„Du wirst schon sehen.“, sagte er, als ich danach fragte. „Lass dich überraschen.“
Nun gut........so soll es sein.