Es gibt
nicht viel zu sagen, zum gestrigen Tag. Wir blieben unter uns beiden. Derek und
ich. Nur ab und an ging er zu seiner Mutter, joggen und in den Fittnessraum.
Nichts weiter.
Die
Angelegenheit mit seinem Vater regelte sich beinahe von selbst und SO, wie es
Derek erwartete. Der Mann seiner Halbschwester, Quentin, übernahm die Tätigkeit
des „Reiseführers“. Schließlich muss es
nicht zwangsläufig Derek sein. ER hat
sich HIER im Zentrum ganz anderen Aufgaben zu widmen. Seiner Mutter, seinem Job
und mir.
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Selbst
mein iPhone blieb gestern still.
Nichts von
Gunnar.
Ausschließlich
Marie meldete sich. Jedoch auch nur für einige Minuten der Information. Ich
gratulierte ihr noch nachträglich zu ihrem Geburtstag, welchen sie mit ihrem
Ehemann Henrik bei dessen Eltern in Oslo feierte. (Oh! Ich vergaß Ians
Geburtstag am vierten und Troels hatte am sechsten dieses Monats sein
Wiegenfest. Aber das sind alles Belange, die mich tangieren sollten. Diese
Männer haben jetzt IHRE Frauen.)
Besucher
ließen uns ebenso in Ruhe.
Was für
ein Glück.
Endlich
einmal Zeit um zu lesen und die Beine hoch zu legen!!!
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Heute
änderte sich dies bereits wieder. (Montage eben!)
Gleichwohl
mich Derek ausschlafen ließ, während er gleich morgens bei seiner Mutter,
joggen und duschen war und sich anschließend wieder, für eine halbes Stündchen,
bis ich erwachte und nachdem er Kevin Bescheid gegeben hatte, dass wir später
kommen würden, zu mir ins Bett legte.
Am
früheren Morgen war ich schon einmal aufgewacht. Und obgleich ich noch
verschlafen und recht müde war, erinnere ich mich doch an Sex.....mit Derek. Da
war etwas.....Angenehmes, was mich wohlig seufzen und genießen ließ.
Ich weiß,
dass es Derek am aller liebsten wäre, wenn wir weiter genauso zusammen leben
würde wie jetzt gerade. Ich bin mir (beinahe!) sicher, dass er mir keinerlei
Betrügereien und Kümmernisse auferlegen, antun, mich nicht tagelang allein
lassen und vor allem nicht bei einer anderen sein würde, währenddessen ich auf
ihn warte.
In manchen
Augenblicken bin ich (in Gedanken!) geneigt, seinem Drängen nachzugeben. Denn, WAS
soll ich mit einem Mann, der nur zur Hälfte bei mir ist und den
Rest seiner Zeit mit einer anderen verbringt?!
NOCH habe
ich mit meinen vierunddreißig Jahren gute Chancen, auf einen anderen, einen anständigen
Mann.
Derek ist elf
Jahre älter als ich (und sechs Jahre älter als Gunnar). Das ist okay.
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Jedoch
eine andere Angelegenheit plagt mich und es betrifft beide der Männer.
Jeder von
ihnen wird demnächst Vater. (Was es zu verhindern gilt.)
Ich muss
dafür sorgen, dass ich auf magischen Weg meinen Status Quo verbessere, was
diese schwangere Konkubine meines Mannes und der One night stand meines
Geliebten betrifft, indem ich........hexe. Besser JETZT, als später, wenn die
Kinder geboren sind. Dann wird es leidvoller für alle.
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Nun, nach
dem gemeinsamen Frühstück mit Derek, kam das Briefing im Büro.
Koordinieren,
Bestellungen tätigen, Gespräche führen.
Und immer
noch steht die Frage aus, was mit Imara geschieht. Will ich das sie bleibt oder
geht? Diese Entscheidung verlor ich selbstredend NICHT aus den Augen. Und
ebenso wenig, dass ich mit allen Muslimen, die hier im Zentrum angestellt sind,
noch einmal persönlich zu sprechen gedachte. Nur, hat das Sinn? WAS würden sie
mir sagen? Es ist vorauszusehen. Allenfalls wären es Lügen. Infolgedessen,
warum sich bemühen? Ich entscheide von
Fall zu Fall.
Eine noch
andere Geschichte ist der jüdische Russe, Sasha Fliess. Ich sprach nicht mit
Troels persönlich darüber. Ryan berichtete mir, dass es bisher noch keine
Auffälligkeiten gab, bis auf die Tatsache, dass er viele Fragen stellt.
Insbesondere auch über mich. DAS ist allerdings schon ein wenig eigenartig! Es ist
wohl kaum anzunehmen, und ich ziehe es gleichwohl NICHT in Betracht, dass er
ein persönliches Interesse an mir hat. (Hätte ICH eines an ihm? Gute Frage!) Vincent,
einer meiner Detektive, berichtete ebenfalls über seine Neugierigkeit. Hier
kann man denken und hineininterpretieren was man will, wenn man paranoisch ist.
(Vielleicht sollte ich es auch ein wenig sein.) In jedem Fall wird er weiter
beobachtet und notfalls sogar observiert. Was ich bisher noch nicht in Betracht
gezogen hatte. Aber möglicherweise wird dies ebenso zur Option. Man wird sehen.
Allenfalls gedenke ich es sogar anzuweisen. (Auch ICH bin durchaus mit Neugier
und Wissensdurst gesegnet.) Mein Bauchgefühl hat mich bisher noch nie betrogen.