Es ist
schon eigenartig, wie manche Männer rasch entschwinden, wenn sie erfahren, dass
eine Frau nicht gesund ist. Also, „nicht normal“. So wie andere.
So schnell
kann Frau nicht schauen, wie Mann den Balzritus unterbricht und damit endet. Wo
die Konversation vorher rege war, flaut sie nun abrupt ab. Fließt nur noch
spärlich. Nun, zumindest blieb Mann höflich. Gleichwohl ich noch kurz zuvor ein
Drängen verspürte, welches immer eindeutiger wurde und, man höre und staune,
nach so kurzer Zeit, auf ein Treffen, face to face, hinaus lief.
An dieser Stelle
sollte ich erwähnen, dass ich keinerlei Anlass dazu bot. Mitnichten ermunterte,
irgendjemand sehen zu wollen. Was mir in der Tat gleichwohl überaus fern liegen
mag, mich auf derart dubiose „Treffen“ einzulassen. Alldieweil ich es schlicht
und einfach nicht nötig habe. Schließlich habe ich einen Mann, einen Geliebten
und zahlreiche Verehrer, hier, vor Ort, aufzuweisen. Zumindest in diesem
Abschnitt meines Lebens. Bisher war es auch noch nie anders gewesen. Ich war
stets, auf unterschiedliche Weise, mit mehreren Männern verbandelt.
Nun, von
der viel besagten Ritterlichkeit ist am Ende nicht mehr viel übrig geblieben,
bei diesem Mann. Erreichte er sein Ziel doch nicht so rasch, wie er dachte. Hier
kann Frau ganz deutlich sehen, wessen Geistes Kinder er ist. Von Ehre keine
Spur, welche sie angeblich hätten. Sagen kann Mann viel.......ha, ha! Nun,
zumindest war alles, was seine Identität betraf, nicht gelogen.
Dennoch, WAS
sind DAS für Männer? Welche Erziehung haben sie genossen? Frag’ ich mich da!
Aber egal. Sie stellen sie sich sogar als Männer dar, die Frauen schätzen.
Darin sind sie groß. Protzen. Aufschneiden. Angeben. Balzen. DAS ist ihr
Geschäft. Und sie sind anspruchsvoll, was Frauen betrifft. Vielleicht sogar in
manchen Dingen ehrlich. Aber eben nicht lang. Und das ist gut so, dass sie
ungeduldig und kurzweilig sind. Solche Menschen sind für mich ohnehin
bedeutungslos. Schläft die Konversation ein, werde ich umso schneller.......vergessen.
Und das ist gut.
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Eigenbeobachtung:
An dem
Abend, als ich mit Gunnar bei Alexa und ihren Eltern war, um deren Abschied von
Schweden zu feiern, war ich eigenartiger Weise überhaupt nicht eifersüchtig.
Nein. Sogar gänzlich abgeklärt. Was doch recht spannend zu beobachten ist. Es
war gerade so, als säßen Freunde zusammen und würden einfach nur miteinander
reden. Obwohl da noch immer ein wenig Verhaltenheit bei Alexas Eltern zu bemerken
war. Aber egal. Es hat niemandem geschadet.....SO.....zu sein.
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Feststellung:
Genau
genommen bin ich viel mehr Stunden mit Derek als mit Gunnar oder jemand anderen
zusammen.
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Ich wusste
nicht, ob Gunnar am Abend zurückkommen würde. Aber er kam.
Wir,
Derek, Kevin und ich, waren gerade im Aufbruch und gedachten das Bürogebäude zu
verlassen, um in einen verdienten Feierabend zu gehen, als Gunnar eilig herein
gelaufen kam. Mich umarmender Weise begrüßte und sagte: „Komm, wir gehen
essen.“
Für einen
kurzen Augenblick suchen meine Augen, die Bedauern signalisierten, die von
Derek. Schließlich hatte ER sich gerade eben noch angeschickt, mich zum
Restaurant zu begleiten. Aber egal. Gunnar war da. Worüber ich glücklich war.
Allerdings blieb dies nicht so.
Wieder
einmal war es spät geworden. Wir hatten noch lange miteinander ferngesehen. So
etwa bis halb zwei. Und genau genommen war ich bereits vor Mitternacht schon so
müde gewesen, dass mir die Augen zu fielen. Dennoch hielt ich, um Gunnars
Willen, aus.
Gerade,
als wir zu Bett gehen wollten, rief Alexa an. Er meldete sich leise und drehte
sich, offenbar gewohnheitsmäßig, von mir weg, während er mit ihr sprach. Dann
hörte ich, wie er mit einem Mal sehr tief atmete und die Luft durch seine
Lippen blies. Gunnar drehte sich zu mir um und stellte auf laut. Ich hörte
Alexas Stimme, die sehr aufgeregt klang. Sie bat Gunnar zu kommen.
„Es geht
mir nicht gut. Ich habe so ein Ziehen im Unterbauch.“, hörte ich sie sagen.
Gunnar
riet ihr anfangs abzuwarten, während er noch mit ihr sprach. Und einige Sätze
später, forderte er sie auf, in die Notaufnahme zu fahren. Jedoch wiederholte
sie ihre Bitte: „Warum kommst du nicht? Ich brauche dich HIER!“
Ich sah,
dass es Gunnar nicht wirklich erfreute, JETZ noch nach Stockholm fahren zu
müssen. Dennoch tat er es, auf Alexas wiederholte Bitten.
„Sei nicht
böse. Ich muss dahin.“, sagte er beschwörend zu mir. „Sie braucht mich und ich
hoffe, sie verliert nicht wieder ihr Kind.“ In diesem Augenblick bemerkte ich,
dass Gunnar sich tatsächlich um Alexa sorgte. WIE auch nicht?
Schließlich war das Kind, welches sie unter ihrem Herzen trug, das Seine. Und
ich versicherte ihm, dass ich sein Tun verstand. Ermunterte ihn sogar noch,
forderte ihn auf, zu ihr zu gehen.
Es war ein
recht bizarrer Augenblick. Wir, noch munter. Alexa, die um Hilfe rief. Gunnar,
der zögerte und wo dann doch die Fürsorge für seine Geliebte überwog und er
ging.........samt meinem Zuspruch. Denn auch ICH bin nicht ohne Herz, wenn
jemand Hilfe benötigt.
Infolgedessen
ließ ich Gunnar zu Alexa fahren. Verabschiedete ihn, ging mit ihm nach draußen
zu seinem Wagen und winkte ihm sogar noch nach.
Dann rief
ich Derek an. Es dauerte eine lange, lange Weile, bis er abnahm. Schließlich
war es bereits gegen zwei.
„Ja.“, hörte
ich seine verschlafene Stimme.
„Kannst du
zu mir kommen?“, fragte ich ihn.
„Was? Ich
dachte...“, begann er zu stottern, „......Gunnar sei bei dir?“
„Nicht
mehr. Alexa rief an. Sie hatte Schmerzen im unteren Bauchbereich. Befürchtete
offenbar Komplikationen bezüglich ihrer Schwangerschaft und bat Gunnar zu ihr
zu kommen.“
„Oh!
Okay.“ Nun klang Dereks Stimme schon ein wenig munterer. „Aber wäre es
vielleicht nicht besser, du kommst zu mir?“
Da ich
zögerte, setzte er sogleich nach.
„Tut mir
leid. Nicht dass du denkst, ich wolle nicht kommen. Aber, sollte Gunnar doch noch
diese Nacht zurückkommen, sollte, wohl gemerkt, wüste er doch, wo
er dich findet.“
Allerdings
vermutete ich, darum ging es Derek nicht vordergründig. Es war ihm sicherlich
unangenehm, sich in ein von Gunnar angewärmtes Bett zu legen. Oder des Nachts
beständig in Erwartung zu sein, dass Gunnar ihn wieder vertrieb.
Er hatte
Recht. Ich ging schlussendlich zu Derek hinüber und verbrachte dort die Nacht.
Samt Sex heute Morgen. Wie gesagt, er ist so wahnsinnig sanft und einfühlsam,
dass ich ein inniges Zusammensein mit ihm stets schätze. (Wann auch immer. Smile...)
Wir gingen
gemeinsam Frühstücken und zum Büro. Als ich dann einige Momente alleine war,
rief ich Gunnar an und erkundigte mich sogleich nach Alexas Befinden.
„Sie hatte
die gesamte Nacht Schmerzen im Bauch. Einmal mehr, einmal weniger. Anfangs
warteten wir noch ab. Aber dann, heute Morgen so gegen sechs, fuhr ich sie dann
doch zum Hospital. Wir warteten auf ihren behandelnden Arzt, der sie
untersuchte und er meinte, es sei so weit alles in Ordnung. Er schieb sie krank
und riet ihr, sich unbedingt Ruhe zu gönnen.“ Gunnar schnaufte zwischendurch.
„Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. Lass uns jetzt noch ein wenig
schlafen. Alexa ist zum Glück soeben eingenickt. Sie hat bis jetzt geweint.“
„Okay.
Also bleibst du bei ihr?“, fragte ich noch einmal nach.
„Ich
schlafe noch eine Runde. Gehe dann ins Büro und schaue ab und an nach ihr.
Sollte es ihr heute Abend besser gehen, komme ich zurück zu dir. Ist das okay
für dich?“
„Ja.“,
antwortete ich und bekundete meine Erleichterung, dass Alexa nichts geschehen
war. (Allerdings war DAS doch ein wenig geflunkert.
Hier muss ich gestehen, dass es mir lieber gewesen wäre, sie hätte das Kind
verloren.)