Gunnar kam
gegen drei.
Ich saß auf der Couch und war gerade für einen Augenblick in meine Träume
gesunken. Er küsste mich wach und meldete sogleich eine Runde schwimmen an.
Ich nickte
nur, so verschlafen, wie ich war. Und der Übergang war fließend. Keine Probleme
wie sonst, beim Umgewöhnen. So von Mann zu Mann. Meine Gefühlen sagten mir
schlicht und einfach: DAS ist der Richtige! Ich musste nicht nach Liebe suchen.
Sie war einfach da. Noch im selben Moment. Ohne jegliche Vorbehalte.
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Derek war
im Büro. Er hatte am Morgen gefragt, ob Gunnar heute zurückkommen würde und ich
antwortete ihm mit einem „ja“.
„Ich rufe
dich dann noch einmal an.“, sagte er zu mir in einem doch eher traurigem,
desillusionierten Ton. „Ruh’ dich erst mal ein wenig aus.“
„Du kannst
auch nach Gunnars Wagen schauen.“, erwiderte ich noch, um einem eventuell
(störenden) Anruf aus dem Weg zu gehen. Was jetzt, insbesondere nach den
vergangenen Tagen und meinen Überlegungen in Hinsicht persönlicher Veränderung,
hart klingen mag. Aber dennoch,........dennoch sind für mich die
Gefühls-Prioritäten klar und eindeutig. Also bleibt mir nichts anderes als zu
kämpfen, WENN ich den derzeitigen Stand der Dinge so beibehalten UND gegebenenfalls
sogar verbessern möchte.
„Okay.“,
war das einzige Wort, was von ihm noch kam.
Es ist
eindeutig. Ich liebe Gunnar ohne Vorbehalte. Was soll ich tun?
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Gunnar war
und ist nach wie vor mein liebvoller, zärtlicher und mich umsorgender Ehemann.
NICHTS anderes habe ich erwartet. Im Grunde tut er schon, was er sagt. Und er
ist offen und ehrlich dabei.
„Es tut
mir leid, der vergangenen Tage wegen. Das ich nicht bei dir war. Es war doch
nur wegen Alexas Familie. Sonst wäre ich doch am Samstag zurückgekommen.“
Ich atmete
einmal tief durch. Erwiderte nichts. Schwieg und wusste, dass es die Wahrheit
war.
Und Gunnar
war selbstredend klar, dass ich viel lieber mit IHM hätte zusammen sein wollen.
Was sonst?
Später
fragte ich noch einmal nach, wie lange Alexas Eltern denn noch in Schweden
bleiben. Ob sie von der Schwangerschaft ihrer Tochter wüssten und auch, dass er
der Vater war.
„Eine
Woche. Und JA. Sie wissen es. Auch, dass ich der Vater bin.“
„Drängen
sie dich nicht, sie zu heiraten?“
„Ich habe
ihnen, sowie Alexa zuvor, unmissverständlich klar gemacht, dass ich dich Rea,
niemals verlassen werde. Entweder sie akzeptiert ihren Platz, so wie er jetzt
ist, oder es ist aus zwischen uns. Und ich bin nun wahrlich überaus verständnisvoll,
nachsichtig und einfühlsam mit ihr, weil ich sie liebe. Bin bei ihr, wann immer
es mir möglich ist. Und du weißt Rea, dass sie das anerkennt und auch dich. Sie
mag dich und ist dir sogar eine gute Freundin, wenn du sie nur lässt.“
Die Freundin überging ich beflissen und fragte weiter. „Und ihre
Eltern? Was sagen DIE dazu?“
„Natürlich
würden sie es lieber sehen, wenn ich ihre Tochter heirate. Aber es war Alexas
Entscheidung ein Kind zu bekommen. Ich wurde nicht weiter gefragt. Und sie
bestätigte das vor ihren Eltern.“
„Und wenn
das Kind geboren ist? Was dann?“
Gunnar
nahm meinen Kopf zwischen seine Hände und sah mich liebevoll lächelnd an. „Du
musst doch nichts befürchten. Es wird sein wie mit Marie.“
„Nein.
Wird es nicht. Marie und du, ihr liebt euch nicht. Mit Alexa ist das anders.“
Er ließ
mich los und wurde ein wenig ernster. „Mag sein. Aber es wird sich nichts
ändern. Ich werde sie besuchen, mit ihr zusammen sein wie bisher und mich
selbstverständlich um sie und das Kind kümmern.“ Gunnar hob die Schulter.
„Vielleicht werden es ein paar Stunden mehr sein als bisher, die ich dann bei ihr bin.
Zugegeben. Aber im Grunde......“
„.....kommt
sie dann auch hier her ins Zentrum mit dem Kind und ich muss es notgedrungen ertragen und erdulden. Noch
freundlich zu ihr sein?“
„Ja. Warum
denn nicht. Du kannst es doch auch mit Óðinn Asger und Inula Castanes ganz gut. Was ist schon dabei.“
„Ja. Ich kann es, weil ich
es muss! Weil du es mir aufbürdest.“
"Nicht ICH allein."
"Ja. Ich weiß. Marie ebenso." Womöglich hat sie sogar noch Spaß daran. Dachte ich so.
"Nicht ICH allein."
"Ja. Ich weiß. Marie ebenso." Womöglich hat sie sogar noch Spaß daran. Dachte ich so.
„Komm’, lass
gut sein. Ich will jetzt nicht mit dir streiten. Und schon ganz und gar nicht über Sachen, die noch nicht spruchreif sind.“, waren Gunnars abschließende Worte und er blieb noch einige
Augenblicke ernst. Aber dann kam er freundlich Lächeln auf mich zu. Umarmte,
küsste, liebkoste mich. „Du musst dich wirklich nicht sorgen Rea. Ich liebe
dich über alles. Gleich, wie viel Tage ich nicht bei dir bin, oder was auch immer geschieht. Das weißt du doch."
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Ein
Musik-skyp-Abend, in Konferenz-Schaltung – mit Alexa, Marie und Henrik, Gunnars
Brüder Gustav und Sam. Später kam noch Kevin hinzu.
Es war
recht amüsant. Jeder brachte seine Songs mit ein und alle hörten sie ihn mit an.
Eine Party
am Notebook. Ohne aus dem Haus zu gehen.
Es war
eine super Idee von Gunnar gewesen. wir hatten alle unseren Spaß.
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Heute
Morgen Sex. Was sonst? Gunnar eben. Dann rief sogleich Alexa an. Sie fragte
Gunnar, ob er ihr noch eine Woche Urlaub genehmigen würde. Sie wolle erneut ein
paar Tage mit ihren Eltern verreisen, bevor sie zurück nach Hause fliegen.
Gunnar
stimmte (selbstredend!) zu. Was sonst? Und dann entspann sich ein Gespräch
zwischen ihnen, das ich SO nicht erwartet hätte. Alexa schein ebenso (ein wenig
eifersüchtig zu sein) zu monieren, dass er so oft nicht bei ihr war.
„Es
nervt.“, hatte sie unmissverständlich und entschieden gesagt.
„Offensichtlich
spielen deine Hormone verrückt.“, war Gunnars Antwort gewesen. Worauf sie ein
wenig zickig war.
„Oh! Ein
Sturm im Wasserglas?“, war mein Satz, welchen ICH dazu beitrug und Alexa hörte
ihn selbstverständlich. Und ich hörte sie. Denn Gunnar hatte auf laut gestellt
und es angekündigt (wie es sich gehört).
„Nein.
Alles in Ordnung“, antwortete Gunnar mir. „Du,....ihr wisst doch, dass ich
keine Zänker- oder Eifersüchteleien mag. Es gibt keinerlei Grund dafür, ihr
beiden.“
Meinte
ER!!!! (Wir Frauen sahen das offenbar anders.)
Aber egal.
Ich nahm Gunnars Worte, wie sie waren und beließ es dabei. Denn bisher war er
doch stets offen und ehrlich gewesen. Niemand von uns wollte Streit. Auch ich nicht. Und Alexa ebenso wenig.
„Was
siehst du mich an? Bin ich etwa eifersüchtig?“, fragte ich ihn ein wenig
erheitert. Denn Gunnar starrte mir in die Augen, als erwarte er in jedem Moment
noch eine Antwort von mir. Oder einen missbilligenden Blick.
Gunnar
lachte. „Du, oder besser, ihr Frauen seid doch immer irgendwie eifersüchtig
aufeinander und am Mäkeln, wo es nichts zu monieren gibt.", sagte er provozierend und grinste. "Wir Männer wollen auch ab und an ein paar Stunden für uns selbst. Wo Männer unter Männern sein können.“
„Das ist
hier nicht Gegenstand der Diskussion.“, warf ich angriffslustig ein und Alexa
stimmte mir sogar noch zu.
Gunnar hob
abwehrend die Hände. „Oh nein! Wenn sich Frauen verbünden,......kapituliere
ich.“ Er lachte gerade heraus.
Ich blieb
ernst. „Da gibt es nichts zu lachen.“, wandt ich ein.
Aus
Gunnars Gesicht wich das Lachen und er wurde ernster. Jedoch nicht streng. „Ich weiß doch mein Herz.
Ich weiß. Aber jetzt lass gut sein. Vergeuden wir die Zeit nicht mit streiten.“
Auch das
Gespräch mit Alexa beendete er und wir gingen gemeinsam frühstücken.
Was heute
so ganz ungewöhnlich für mich war. Ich aß Kuchen und trank gleich morgens einen
Kaffee Latte.
„Bist du
etwa auch schwanger?“, belustigte sich mein Ehemann, ob der ungewöhnlichen
Gelüste.
„Wohl
kaum.“
„Trotz
Chemo und Pille ist es nicht unmöglich." Bei diesen Worten war er recht ernst. "Aber ich weiß auch, dass du es nicht
willst.“, sagte er dann so sanft und zugetan, dass ich es als Anteilnahme deutete.
Ich antwortete
nicht. Sah ihn nur ein wenig verdrießlich an.
Er hob die
Hände und kippte mit seinem Stuhl nach hinten. „Entschuldige. Es war
wirklich nicht bös’ gemeint. Es war nur eine Feststellung. Tut mir leid.“