Mittwoch, 18. Mai 2016

Einschätzungen – Persönliche Gedanken - Tatsachen und ein wahrer Schatz!



Derek ist im Augenblick zumeist bei seiner Mutter. Während ich mit Kevin im Büro arbeite und die anstehenden Aufgaben erledige. Was selbstredend keinerlei Problem darstellt und ebenso wenig bedeuten soll, dass er seinen Pflichten nicht nachkommt. Ganz im Gegenteil. Nur scheint es mir, als reib er sich dabei die Nerven auf. Was wiederum NICHT bedeuten soll, dass er hektisch, oder ganz und gar ungehalten wird. Nein! Er bleibt erstaunlicher Weise ruhig und behält die Übersicht. Guter Mann! Er ist in der Tat ein wahrer Schatz! Und ich verstehe Dereks innige Beziehung zu seiner Mutter durchaus. Er sorgt sich um DIE Frau, welche ihn geboren hat. Ist das nicht selbstverständlich?
Kevin hingegen ist glücklich über den Tatbestand, mich in seiner Nähe zu wissen und zu sehen. Ich bin, wegen Gunnar, seiner Lebensgefährtin Janina und nicht zuletzt der Tatsache, dass er in einem Rollstuhl sitzt, so unerreichbar für ihn geworden. Und gleichwohl so nah, dass wir uns täglich sehen. Stunde um Stunde in einem Raum miteinander sind. Was vermutlich, in seiner Situation, doch einigermaßen optimal für ihn ist.
Am Strapaziösesten finde ich im Augenblick die Tatsache, dass ich die junge Keshia Berggren ertragen muss. Ihre Blicke sagen alles. Wenn auch verschämt und schuldbewusst, vermutlich aufgrund ihres Alters, sind sie dennoch, in einem gewissen Maß recht selbstsicher und vor allem, ein wenig stolz (eine Trophäe, wie Gunnar für sich eingenommen zu haben, und sei es auch nur für diesen kurzen Moment von zwei Stunden). Als hätte sie einen (kleinen (!) Sieg über mich errungen und säße nun auf einen aufstrebenden Ast. Offensichtlich hat sie noch nicht erfasst, was sie wirklich für Gunnar ist. (Nur eine seiner Huren, die er braucht, um seinen Frust abzu(-ficken)lassen.) Ebenso wenig vermag ich zu sagen, ob sie es tatsächlich genießt, Gunnars Blitzableiter, mit solch’ intimen Spielerei (die sie offenbar erheben, wie sie denkt) zu sein. Gleichwohl sie doch jeder Zeit das Savewort benutzen kann. Wie Gunnar sagt. Ha, ha! Wie lustig! Vermutlich begreift sie in ihrer jugendlichen Dummheit und Naivität noch nicht einmal, WAS sie da tut. Fühlt sich vermutlich noch großartig und erwachsen dabei. Aber egal. Ich muss lernen, mit ihrer Gegenwart umzugehen, obwohl ich weiß..........was ich weiß. Alles in allem warte ich  ab, in wieweit sie sich, durch Gunnars derzeitige Gunst, welche sicher endlich ist, verändert oder nicht. Wie sie sich zukünftig mir gegenüber verhält. Obwohl mir doch ihre Augen verraten, dass sie noch recht formbar im Charakter ist. Und ja, sie ist tatsächlich gerade einmal achtzehn Jahre alt geworden. Also ein halbes Kind. (Wunderbar eng und unerfahren. Gelegentlich sagt Gunnar dies offenbar zu!) Sie ist die Jüngste hier. Cassandra Fish ist ihr nicht einmal unähnlich im Aussehen und der Farbe ihrer Haut. Nur einige Jahre älter als sie. Vor allem um Vieles verdorbener wie mir scheint. Auch Casandra sehe ich täglich und muss ihr oft unverschämtes Grinsen ertragen. Sie ist schamloser und dreister als die noch kindliche Keshia. Oft sogar patzig und frech. Wie Teenager nun einmal so sind. Und wer weiß schon, was Gunnar ihr versprochen hat. Als so junges Mädchen, sonnt sie sich sicherlich gern im  Wohlwollen eines angesehenen, reichen Mannes. Der überdies noch der Ehemann ihrer Chefin ist. Rangiert sie doch so manches Mal knapp an einem Verweiß vorbei, mit ihrer provokanten Art.
Aber egal.
Recht anständig hingegen ist die Neue. Kirsten Vangelis. Kein Wunder. Sie ist recht rundlich gebaut. Jedoch überaus modebewusst mit ihren bunt gefärbten Haar. Den überdimensionalen Ringen und ihren unzähligen anderen Accessoires.
Julia Lundin hingegen ist Eine der ruhigen Art. Weder aufmüpfig noch besonders kokett. Dennoch hat sie so eine selbstbewusste, jugendliche Art. Gerade so, als würde ihr die Welt von ganz allein zu Füßen liegen. Bisher ist mir, seit Dahl Lindquvist, noch nicht wirklich wieder etwas Skandalöses zu Ohren gekommen, seit immerhin zwei Jahren. Womöglich war ihr dies eine Lehre. Oder auch nicht. Wer weiß.
Der Neue, Mike Grey, ist ein äußerst nervöser Typ (Erbsenzähler). Er passt zu uns. Zwinker. Mit einem leichten Hang zur Schizophrenie. Aber dennoch hoch begabt. Ein begnadetes Hirn. Ähnlich wie bei denen mit Inselbegabungen, registriert, merkt und kombiniert er tausend Einzelheiten auf die unterschiedliche Art. Rechnet bis aufs Genauste Aufgaben aus und liest in Null Komma nichts ein Buch. Seine Zeugnisse sind einzigartig. Keine Ahnung, was er bei uns sucht? Er könnte sonst wo arbeiten. Ist offenbar ständig unterfordert.
An Ben Holmgren ist nichts auszusetzen. Ein einigermaßen attraktiver Mann und noch in keinster Weise auffällig geworden. Niemand redet über ihn. Man (die Gerüchteküche) weiß nicht, was er so treibt. Ein scheint mir sogar ein rechter Biedermann zu sein. Stets ordentlich gekleidet. Jede Falte sitzt. Die Brille geputzt und die Haare gestylt. Man sieht ihn ab und an im Fittnessraum. Sein Körper ist sein Tempel, wie er sagt. Womöglich sogar ein religiöser Eiferer. Ich hoffe nur, nicht auf eine abnorme Art. Obwohl ich bisher noch nie ein Zeichen gleich welcher Art an ihm sah. Wie beispielsweise eine Kette mit einem Kreuz, oder Ähnlichem. Nichts dergleichen. Man weiß nicht genau WO er diesbezüglich steht. Auch seine Personalakte sagt darüber nichts aus. Eigenartiger Weise scheint er in keiner wirklich festen Beziehung zu sein. Man sieht ihn nur gelegentlich mit Frauen reden. Über sein Privatleben weiß ich nichts.
Marion Wallin, die Rothaarige ist genau genommen nichts wirklich Besonderes. Eine ganz normale Frau. Auch ihr Privatleben war bisher für mich nicht relevant.
Über Amaya Ji wurde hier schon des Öfteren geschrieben. Ihr Aufstieg in unseren Reihen war bravourös. Er entsprach ihren Fähigkeiten und Talenten. War dem IQ angepasst. Von der Thai- Masseuse, über die Kellnerin in die Führungsriege, so zu sagen. Sie war ein einziges Mal das Frust- Fellatio meines Mannes. Sie hatte es nicht gewollt.
Die andere Marion, mit Nachnamen Voltaire, ist französischer Abstammung. Eine recht ausgeglichene Frau, wie es scheint. Ich habe sie noch nie wütend gesehen. Sie ist sogar einige Jahre älter als ich.
Imara Sumei kennt man aus meinen Beschreibungen. Stets adrett und geschmackvoll gekleidet mit aufrechtem Gang. Nicht zu auffällig, dennoch ansehnlich geschminkt. Schlicht und einfach zeitlos schön. Wie sie selbst. Sie ist mit ihren achtundfünfzig Jahren noch immer eine anmutige, bewundernswert und gut aussehende Frau. Sie muss in jungen Jahren außergewöhnlich gewesen sein. Ich beschloss, sie vorerst zu behalten.
Nun, auch über Kate Austin-Nobel wurde hier bereits einiges geschrieben. Wer die Geschichte nicht kennt, dem sei gesagt, dass sie Gunnar in sexuellen Belangen um nichts nachsteht. Er kennt sie aus seinen Sektenzeit und als er mit mir nach Schweden reiste, oder ICH mit IHM, um ihm, nach über zehn Jahren, seiner Familie wieder näher zu bringen, reiste sie ihm etwas später, als Gunnar Chef des Zentrums geworden war, hinterher. ER, fickte noch einige Male mit ihr und gliederte sie dann mit hier im Büro ein.
Ellen Parker war, wie sicherlich die meisten wissen werden, die hier lesen, eine von Gunnars drei Frauen vor gut zwei Jahren, als er der Boss hier war. Bis sie sich letztendlich als Lesbin outete. Sie kommt aus Kanada und ist jünger als ich. Und jetzt eine ausgezeichnete Kultur- und Presseagentin, die ich nicht mehr missen möchte.
Nun, über Derek Moore weiß man hier Bescheid. Ich schreibe fast täglich über ihn. Und ebenso über Kevin. Dem Mann im Rollstuhl. Mit welchem ich einst so la, la zusammen war. Noch heute habe ich ein außergewöhnliches Faible für ihn. Er ist noch immer überaus attraktiv mit seinen schließlich erst siebenunddreißig Jahren. Und manches Mal kommt in mir sogar noch Liebe zu ihm auf. Wir kokettieren viel miteinander. Es macht einfach Freude mit ihm zusammen zu sein. (Er macht es mir leicht.)
Ach herje, nun blieb ich hier doch tatsächlich bei Beurteilungen hängen, wo es doch noch so Einiges zu erzählten gibt..........

.......wie beispielsweise, dass Gunnar, am gestrigen Abend, zwar, wie versprochen, zu mir zurück ins Zentrum kam. Jedoch überaus spät. Es war so gegen halb neun. Bei ihm, war Alexa. Ich war entsetzt. Was ich jedoch nicht zeigte. Allerdings merkte ich schon, gleichwohl ihr gegenüber an, dass es mir nicht sonderlich angenehm war, sie hier in meinem Haus zu haben. Da ich erwartete, dass sie bei Gunnar und mir übernachten sollte. Hier appellierte ich an Gunnar und gleichermaßen an Alexa, doch bitte meine Privatsphäre zu respektieren.
„Ich dachte, wir wollten das trennen?“, brachte ich noch einmal diesen Hinweis an.
Nur war es so, dass Alexas Eltern von ihrer Schweden-Tour zurückgekommen waren und nun gedachten, bevor sie endgültig wieder nach Hause reisten, noch für eine gute Woche im Zentrum zu bleiben, weil es ihnen hier so gut gefiel. Was nun den Schluss zulässt, dass Alexa demnächst öfter hier sein wird. Daher riet ich, sie möge in der Hütte ihrer Eltern nächtigen. Sich möglicherweise sogar eine Eigene mieten. Oder sich gegebenenfalls ein Taxi nehmen, und zurück nach Stockholm fahren. Denn in meinem Haus, würde sie gewiss NICHT schlafen. Ebenfalls schlug ich vor, dass sie Gunnar zurück in ihr Apartment bringen könnte. Nur war es dazu ein wenig spät. Das sah ich ein.
„Sie wird hier im Zentrum bleiben. Ich nehme sie Morgen früh wieder mit ins Büro.“, bestimmte Gunnar mal einfach so, in Selbstverständlichkeit, über ihren Kopf hinweg. Allerdings sah ich sie zustimmend nicken. (Stockholm Syndrom.)
„Aber NICHT in meinem Haus!“, wiederholte ich meine Forderung in ruhigem Ton, schon wie zuvor und hoffte auf Verständnis auch bei ihr. Schließlich war unsere Begrüßung wie die von Freundinnen ausgefallen. Was ich mir, glücklicher Weise, hatte gefallen lassen. Ohne zu monieren gab es eine Umarmung. Eine Küsschen rechts und eines links. Ein freundliches, schwesterliches (???) Lächeln samt dem Berühren unserer Hände. Was will sie mehr???
Letztendlich wurde mir der Wunsch nach Ruhe und Alleinsein mit meinem Ehemann gewährt/erfüllt.
„Ich dachte, du wolltest womöglich heute Nacht bei IHR schlafen?“, fragte ich noch einmal höflich bei Gunnar an. (Stockholm Syndrom? Zwinker.) Obgleich mir doch ebenso bewusst gewesen war, dass er mit Alexa derzeit erneut in intimeren, sexuellen Bereichen, eher vorsichtig umging. Alldieweil sie sein Kind unter ihrem Herzen trug. Schließlich sollte sie es nicht noch einmal verlieren.
Er schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Ich war eh schon so spät dran heute und muss gleich Morgen früh wieder los. Die Nacht gehört ganz allein dir.“ Er grinste. (Und ich freute mich.)

Wir schliefen heute Morgen aus. Nahmen das Frühstück im Restaurant noch miteinander (ohne Alexa und ihre Eltern!) ein. Dann verabschiedete sich Gunnar und ging. Ich sah weder Alexa heute Morgen und bis zu diesem Zeitpunkt eben sowenig ihre Eltern.
Genau SO sollte es sei! Und genau SO kann es bleiben! Ich habe keinerlei Verlangen nach einem innigen Zusammensein mit der Konkubine meines Mannes und deren Familie.

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- Zu erwähne wäre noch, dass Derek am gestrigen Nachmittag und Abend des Öfteren nach mir sah. Mir schient, als eilte er zwischen seiner Mutter, dem Fittnessstudio und mir beständig hin und her.
- Zudem stattete mir Jason Anekelea einen Besuch ab. Allerdings war er schon einigermaßen betrunken. Ich fragte nach seinen Kindern.
Aimee Firestone ist bei ihnen. Sie wechselt sich ab mit Anna Vanderhoof in der Betreuung meiner Kinder.“
Jason legte seinen Arm um mich und ich stemmte mich dagegen.
„DAS ist keine so gute Idee.“, sagte ich mit einem Augenzwinkern.
„Ah! Gunnar kommt. Okay.“
„Ja. Bald.“, stimmte ich ihm zu.
Er schnaufte. „Weißt du, ich denke manchmal an Berlin.“
Ich räusperte mich kurz zum Zeichen, dass mir eine so (intime) persönliche Unterhaltung mit ihm  im Augenblick unangenehm war. Ob er dies nun bemerkte oder nicht, in jedem Fall tat er einen Gedankensprung. „Ich schaffe das nicht.“ Dann noch einen Zweiten. „Manchmal denke ich an Hawaii.“
Ich fragte ihn nach seiner Frau. Er schwieg.
Im schlimmsten Fall würde man sie in die Psychiatrie einsperren und in einem halben Jahr, war sie dann wieder draußen. Ob bei IHM, würde sich zeigen.
Als er zu mir kam, erwähnte er einen Mann, der offenbar vor meinem Haus Spalier lief.
Ich sah hinaus und erkannte Sasha Fliess.
Als Jason ging, beauftragte ich ihn, diesem Mann zusagen, er könne ebenfalls nach Hause gehen. Was er offenbar auch tat. Denn später sah ich ihn nicht mehr. Was sollte das??? Was hat dieser Mann im Sinn? Warum sitze er draußen vor meiner Tür? So offen und sichtbar, hat dies nichts Geheimnisvolles der stillen Beobachtung/Überwachung an sich. Das muss persönlich sein, wie ich vermute. Selbst wenn, wir kennen uns doch kaum. Verliebt Mann sich so schnell? Wohl kaum.

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Ein zu später Lunch. Wie so oft. Es war so gegen halb drei, als mich Derek, zusammen mit Kevin in meinem Büro nötigte, endlich essen zu gehen.
Er begleitete mich noch nach Hause. Ich ließ mir einen Kaffee bringen und schrieb.


Persönliche Anmerkung:  Ich vermag mich heute nur schwerlich zu konzentrieren. Bleibe bei einzelnen Sätzen hängen, die ich wieder und wieder verändere. (Perfektionistin?!) Verliere den "roten Faden" (im Außen). Trotz alledem bin ich ganz bei mir. Oder gerade deshalb....ganz bei mir. Nehme kaum jemanden um mich wahr. Und die Zeit ist, bis hier her, wie im Flug vergangen. War es nicht gerade erst morgens um zehn?
Gesundheit: Ich verstehe meinen Magen nicht. Er beschwerte sich heute nach dem Lunch ein wenig. Nur warum??? Die Speisen waren leicht und gut bekömmlich. War es etwa zu viel??? (Nun noch ein Kaffee obenauf.) Und ich weiß,....der Zucker.....muss weniger werden.