Freitag, 29. März 2013

Einstellungsgespräche und allerhöchste Alarmstufe



Ich war schier überwältigt von so viel Männlichkeit, welche mir genau genommen eher Unwohlsein als Erbauung bescherte. Zu viel pures Testosteron ist auf die Dauer wahrlich ermüdend.  Gunnar hatte mich wieder und wieder schmunzeln angesehen, während der (Begutachtung „der Ware“) Bewerbungsgespräche.
„Appetit kannst du dir holen. Aber gegessen wird mit mir.“, sagte er während er mich mit einem prüfenden Blick ansah und die linke Augenbraue nach oben zog. Meine eigenen Worte vom Tag zuvor aus seinem Mund.
Gunnar scheint eifersüchtig. Zweifelt er etwa an mir? An meiner Loyalität und Treue? Das ich es nicht vermag den „Verlockungen“ zu widerstehen? Allerdings finde ich, dass es sein eigenes Verschulden ist. Er wusste genau in welches Umfeld er sich begibt und was daraus hervorgehen kann.
Jedoch versicherte ich ihm, dass ich an dem nun bestehendem „Überangebot“ keinerlei Interesse hätte.

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Die „Neulinge“ wurden, nachdem sie ihr erstes kostenloses und frei gewähltes Dinner   als Begrüßungsgeschenk erhalten hatten, in die Obhut von Ryan gegeben, der sie in die Quartiere begleitete. Jedoch zuvor speiste er an unserem Tisch, wo er von  Gunnar konkreten Anweisungen erhielt.
Ein ganz junger Mann von zweiundzwanzig Jahren, Daniel Lambert, welchen ich anfangs „ausgemustert“ hatte, bekam am Ende doch noch eine Chance. Ich selbst sprach kurz mit ihm. Fragte, ob er überhaupt daran interessiert sei hier zu arbeiten. Er meinte, es hätte sich bereits herumgesprochen, dass es beinahe einer Auszeichnung gleich käme, hier einen Job zu bekommen.
Mit Mark Kekoa sprach ich ebenfalls, um in Erfahrung zu bringen, ob er nicht als Ausbilder in  Martial Arts einen Kurs für Interessenten hier im Zentrum zu erwärmen sei. Er stimmte beinahe beflügelt zu. Ich mag ihn. Er ist stets gut gelaunt. Ein wahrhaft angenehmer Zeitgenosse.

In diesen besonderen Zeiten sind wir uns einig geworden, dass es konkret für mich, wenigstens drei ganz spezieller Beschützer bedarf. Ich persönlich tendiere zu den Spezialisten der Martial Arts, bei denen ich mich am behüteten fühle.
(Im Allgemeinen drängt sich mir in diesem Zusammenhang ohnehin der Verdacht auf, dass sich Gunnar mit den fortwährenden Besuchen bei seinen Brüdern und den daraus entstehenden Schwierigkeiten selbst in Bedrängnis gebracht hat.)
Polizeiliche Unterstützung werden wir zudem ebenso erhalten. Wie uns Kurt zusicherte.
Magische Unterstützung ist hier ebenso von Nöten. Bevor die Situation eskaliert! Erik,  Gunnar und Christine werden sich darum kümmern.
Zudem werden neu ankommende Gäste, diskret natürlich, jedoch aufs Genauste überprüft. Im Augenblick herrscht hier allerhöchste Alarmstufe. Gunnar meint jedoch, dass es die Art solcher Leute sei, sich erst alles beruhigen zu lassen, den Feind in Sicherheit zu wiegen, bevor sie zuschlagen. Was nunmehr bedeutet, dass unsere Aufmerksamkeit sehr lange Zeit nicht nachlassen darf.


Rea new’s
- ich hatte ein kurzes Gespräch mit Wanja. Er witzelte, dass er sich doch im Zentrum als mein persönlicher Bodyguard verdingen könne.
- Gunnar bringt mir beständig Sarah Sjögren in Erinnerung. Ich mutmaße, er würde sie mir nur zu gern als Freundin offerieren.
- Mit Haarkon, welchen ich seit langem mit Freunde im Herzen wieder sah, sprachen wir über einen Wintergarten.
- Durch Adrenalin- und Hormonausschüttung bemerkte ich die Schmerzen meines Körpers in den letzten Tagen kaum. Entspannung stellte sich indes noch nicht ein.
- Zudem vermisse ich einen belebenden Sex. Mit Gunnar selbstverständlich. Allerdings fehlt mir im Augenblick die Begeisterung und das Verlangen danach. Obendrein bin ich am Abend viel zu erschöpft dafür.