Ich wollte nichts von Sicherheitsproblemen wissen. Sondern mich im Mitleid
suhlen. Bestellte mir einen Kaffe Latte nach dem anderen. War zu schlecht
gelaunt, um mir selbst welchen zuzubereiten. Unsere Küche ist zweifelsohne
vorzüglich ausgestattet. Jedoch benutze ich sie kaum.
“Du denkst an Kevin?”, war Gunnars feststellende Frage, während ich
gedankenversunken mit meinem Glas am Fenster stand.
“Wird er immer zwischen uns stehen?”
Was interessierten mich derlei Fragen in diesem Augenblick?
“Auf irgendeine Weise ist er zu meinem persönlichen Märtyrer geworden.”,
war meine gereizte Antwort. Genau genommen hatte ich nicht einmal wirklich
darüber reflektiert, was ich da von mir gab. Die Worte hatten instinktiv den Weg
aus meinem Bauch zu meiner Kehle gefunden.
Ursprünglich kreisten meine Gedanken um meine Beschwerden und deren
Ursachen.
Und genau genommen wußte ich, warum sich Gunnar lächelnd abwand und nichts
erwiderte. Er sah in meinen Kopf, dass ich begann mich mit dem bisher
vermiedenen Thema auseinanderzusetzen.
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Es verlangte mich nicht nach “Übungen” oder das Reden über meine
gesundheitliche Situation. Ich hatte am gestrigen Tag bereits mehr als genug darüber
nachgedacht. Folgedessen nahm ich mein Notebook und hielt Ausschau nach vielversprechenden
Rezepten, welche ich meinem Koch nach dem gestrigen Disaster vorzulegen
gedenke.
Allerdings gab Gunnar keine Ruhe und ich ließ mich doch noch zu einigen “Bewegungen”
überzeugen. Ebenso zu einem Spaziergang. Jedoch mit Troels, während Gunnar
schwimmen war.
Die Massage absolvierten wir schlußendlich wieder gemeinsam.
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Später philisophierten wir über den Papst und den Teufel. Über mächtige
Imaginationen und Zahlenmagie, welche im Vatikan offensichtlich vertrefflichst
beherrscht werden.
Am 13. 03. 2013 “besteigt” der neue “heilige Vater” seinen “Thron”. Wie
sinnig, und niemand fällt hier etwas auf. Was wissen die “Gläubigen” schon von
der Magie der Zahlen. Ist schließlich “Hexerei”.
Alles geplant und erneut ein “Übergangspapst”. Bis die nächsten Skandale
aufgedeckt werden. Bemerkte Gunnar
kopfschüttelnd.
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Gunnar war unruhig.
Verlangte es ihn etwa nach seinen Brüdern und dem Alkohol? Nach Sex und sado-masochistischen
Praktiken? Oder plagten ihn unausgesprochene Thematiken?
Er antwortete mir nicht, als ich ihn fragte. Stattdessen führte er mit
seinem Onkel Erik ein überaus zeitintensives Gespräch. Während ich mich allein
mit dem Fernseprogramm vergnügte. Was nun genau genommen nicht wirklich Eines
war.
Ich hätte doch besser der Veranstaltung unseres Zentrum beiwohnen sollen,
was wesentlich unterhaltsamer gewesen wäre. Oder hätte ich mich doch viel
lieber der allabendlichen Romme’-Runde mit Klatsch und Tratsch bei Olivia
anschließen sollen? Nur was hätten sie klatschen sollen, wenn ich dort war?
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Gunnar hatte mich meinen Film zu Ende schauen lassen. Kam dann zu mir und
begann zu schmusen. “Komm, ich will dich befriedigen. Deine schlechte Laune
vertreiben.”, sagte er. Was ich anfangs noch für einen Scherz hielt.
“Ich bin müde.”, antwortete ich und stand auf um zum Bad zu gehen.
Er kam mir nach und legte seine Arme um meinen Hals. “Ganz kurz nur. Dann
schläfst du besser.” Ich sah ihn im Spiegel hinter mir schmunzeln.
Was hätte ich tun sollen. Natürlich gab ich ihm nach. Und in der Tat
schenkte er mir mit Hilfe eines dünnen G-Point Vibrators und Gleitgel einen
schnellen und durchaus lustvollen Orgasmus. Nichts wirklich besonderes. Aber dennoch ein
äußerst zufriedenstellender Abschluß des Abends. Zumindest für mich. Aber da es
SEIN Wunsch gewesen war denke ich, dass es ihm offensichtlich gleichwohl auf
irgendeine Weise befriedigen konnte.