Dienstag, 19. März 2013

Technology



Die verflixte Technik nervt mich zunehmend über die Maßen. Ein “Kabel”-Problem, welches nun behoben scheint. Zumindest hier an unserem Anschluss.
Zudem gebietet es mir mein Rechtfertigungszwang mich zu entschuldigen und zu erklären.
Ohnehin halte ich es zweifelsohne für möglich, dass es eines von Gunnars “magischen Spielchen” war, um mich vom Web fern zu halten.
Er diagnostizierte das ich bereits süchtig sei und dies eine vorzügliche Gelegenheit wäre, um etwas Distanz zu schaffen. Zwischen mit und dem Net. Überdies hätte ich dann endlich Zeit für meinen Tagesplan, welchen ich gewöhnlich nie nachkommen würde. Nicht einmal einen Wlan Stick ließ er zu.
Langeweile kam indes nicht auf. Der Tag füllte sich mit den üblichen Verdächtigen. Übungen nach Maß und Tagesform. Tees, fernsehen und Gespräche.
Gunnar schlug vor, Sarah Sjögren zu meinem persönlichen Bodyguard zu ernennen. Was er mir nun überaus schmackhaft und einleuchtend zu erklären suchte. Es würde den Konflikt zwischen ihr und Ryan mildern. Mir hingegen scheint vielmehr eine Absicht dahinter zu stehen. Ein genialer Schachzug. Den einzig verbliebenen Mann und Freund in meinem Leben “aus” meinem Umfeld zu (eliminieren) entfernen. Obgleich Gunnar doch stets abwinkend betont, dass er keine Gefahr für ihn sei.
Was ermutigte Sarah Sjögren genau genommen dazu sich hier im Zentrum zu bewerben? Wo kommt sie her? Aus welchen Verhältnissen? Welcher Branche? Was war ihr vorheriger Job? Wer hat sie empfohlen?
Fragen, denen ich nachzugehen gedenke.
Um mich nicht gänzlich abweisend oder (verräterisch) verärgert seiner plötzlichen Eingabe entgegen zu stellen, willigte ich ein mit ihr ein Gespräch zu führen.

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Des Rest des gestrigen Nachmittags verbrachte ich mit Christine, Thomas und Gunnar im Office. Wo über Gastronomie, Bestellungen, Veranstaltungen und die Sicherheit diskutiert, und mit dem Chefkoch die Speisekarte festgelegt wurde.
Am Abend sprach ich mit Gunnar erneut über S/M und was in sexueller Hinsicht doch noch von New Orleans und der Zeit in der Sekte hängen geblieben sei.
Er gestand, dass man derartigen Neigungen dort ebenso nachgegangen wäre.
Dessen ungeachtet hätte er, wie ich bereits wüsste, seit langem beschlossen sich von jedwede Praktiken der Sekte zu distanzieren. Es würden keine zusätzlichen Experimente mehr folgen. Ich wisse nun schlussendlich über “alles” Bescheid.
(Wie erfreulich!)
Jeder Mensch würde sich schließlich nach einem Partner, einen Lebensgefährten sehnen, welchen man uneingeschränkt vertrauen kann. Wo man sich gegenseitig hält. Geborgenheit, Sicherheit und ein seelisches  zu Hause gibt, was erfüllend und aufbauend wirkt. Für Körper, Geist und Seele.

Trotz aller Müdigkeit am Abend war mein “Ausgleichs-Zwang” doch überaus mächtig, sodass ich es nicht über mich brachte Gunnar ohne eine kleine Befriedigung einschlafen zu lassen. Was ihn wiederum beschämte.
Umso glücklicher und zufriedener zeigte er sich heute Morgen mit einem strahlenden Lächeln, Zärtlichkeit und Schmusen.
SO könne jeder Tag enden und beginnen. Bemerkte Gunnar.
Was selbstredend meine Zustimmung findet.