Ein kurzer Besuch bei Troels.
Nichts Aufregendes.
Ein Kuss.
Nur flüchtig.
Nicht mehr.
Frisör, styling ect.
Keine Nachricht von Ian.
Keine Nachricht von Wanja.
Mit Masken flaniert.
Fish und Chips.
Ganz britisch gespeist.
Aus einer Laune heraus.
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Mit einer alte Freundin aus Kindertagen gesprochen.
It’s amazing! Was für eine Energie sie hat!
Da kann ich nicht mithalten.
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Gegen fünf, bei minus zehn Grad losgefahren. Nach Stockholm in Stines
kleine Wohnung, welche für die Anzahl der Gäste kaum Platz bot.
Unerwarteter Weise glich die Feierlichkeit doch viel mehr einer Familienzusammenkunft
als einer wilden Party. Was nun wahrhaft erfreulich war. Dennoch hatte Stine
einige Kollegen eingeladen. Daruter war selbstverständliche diese Siv und ihr
Freund Stefan. Ich war bemüht sie nicht weiter zu bachten. Ging ihr aus dem Weg
und so wurden meine Ohren Zeugen eines Gespräches, welches in der kleinen Küche
zwischen Erik, Christine und Gunnar statt fand.
Das Wort “Russe” hatte mich hellhörig werden lassen.
“..nur sein Vater?”, hörte ich Gunnar den Rest einer Frage stellen, die an
seinen Onkel Erik gerichtet war. “Wieso nicht er?”
Ging es um Wanja? Mutmaßte ich sogleich.
“Warum sind junge Leute nur stets so ungeduldig?”, war Eriks retorische Antwort.
“Und was ist mit dem Iren?”, hörte
ich Gunnars Stimme fragen. Jetzt wußte ich genau, dass es sich um Ian handeln
musste. Wer konnte sonst gemeint sein?
“Ich dachte, das wolltest du selbst übernehmen?”, sagte Erik.
Keine Antwort. Bedauerlicherweise hatte ich keinen Einblick in die Küche. Konnte
so die Gestik nicht erkennen.
“Lass mich das tun.”, mischte sich Christine jetzt ein. “Du must keine
unnötige Verbindung zu ihm aufbauen. Sonst bleibt sie noch an dir kleben.”
Verbingung? Hä? Kleben bleiben?
Ich hatte keine Ahnung wovon sie da sprach.
Das Gehörte war mir wenig von Nutzen. Es war nichts, was ich ohnehin nicht
bereits wusste oder ahnte. Nur, was sollte ich damit anfangen? Ich beschloss es
zu ignorieren. So wie ich es im Allgemeinen zu tun pflegte.
Da keine weitere Unterhaltung stattzufinden schien, entfernte ich mich besser
von der Tür, damit man mich nicht beim “Lauschen” entdeckte. Ich tat einige
Schritte zur Seite und mischte mich unter die Leute. Unterhielt mich eine Weile
mit Kurt und wechselte einige Worte mit Carsten und Sven. Stine kam auf mich zu
und bedankte sich noch einmal für das “teure” Geschenk, welches ich ihr
übergeben hatte. Thomas Dearing kreuzte ebenso meinen Weg. Er hielt Ausschau
nach Christine. Ich zeigte mit dem Finger auf die Küche und er folgte ihm
lächelnd und nickend.
Im Fernsehen lief die Papswahl. Was jedoch niemanden wirklich zu
interessieren schien.Getanzt wurde am Ende doch noch. Nach Radiomusik.
Da war eine kleine, stupsnäsige Kindfrau mit großen Augen und Schmollmund,
die sich für Gunnar interessierte. Sie tanzte mit ihm während ich zusah. Kam
ihm beständig näher. Betouchte ihn von oben bin unten. Schmiegte sich
letztendlich an ihn. Ich drehte mich angewidert um und hielt Ausschau nach
einem anderen Zeitvertreib. Vielleicht einen gut aussehenden Kollegen von
Stine? Unglücklicherweise konnte ich nichts Brauchbares entdecken und war
gezwungen dem Schauspiel des “erotischen Tanzes” weiterhin beizuwohnen, welcher
noch immer anhielt.
“Jessica.”, flüsterte mir jemand ins Ohr. Es war Stine. “Sie steht auf
meinen Bruder seit sie ein Foto von ihm sah. Sieh nur! Jetzt geht sie ihm an
die Hose.” Sie lachte und sah mich auffordend an. Diese Jessica kniete vor
Gunnar und ihre Finger suchten den Reißverschluß an seiner Hose.
Dachte Stine etwa ich würde Gunnar vor aller Leute eine Szene machen? Auf
keinen Fall! Warum?
“Sie ist keine richtige Polizistin. Weißt du?”, fuhr Stine fort. “Sie ist
zu klein. Arbeitet daher nur im Büro. Aber hat schon die halbe Mannschaft
gefickt.”
Ich sah sie zweifelnd an. Sie nickte um ihre Worte zu bekräftigen. “Sie ist
rattenscharf, sagen einige.” Stine zwinkerte mir verschwörerisch zu.
In der Zwischenzeit sah ich, dass Gunnar diese Jessica hoch gehoben hatte
und auf Abstand gegangen war.
Er ließ sie letztendlich schlicht und einfach stehen, kam zu mir, umarmte
und küsste mich. “Wollen wir tanzen meine schöne Frau?”
Nein. Wollte ich nicht. “Geht es dir gut?”, war seine nächste Frage.
Wann ging es mir überhaupt schon einmal gut, seitdem dieses beschissene
krank sein über mich gekommen war? Jedoch wollte ich DARÜBER in diesem
Augenblick bestimmt nicht nachdenken. Oder Gunnar den Abend verderben. Nach
tanzen war mir allerdings wahrlich nicht zumute.
Gunnar ließ mir keine Wahl. Er faßte mich um die Hüften und wir tanzen
einige Schritte. Ich wandt mich ein wenig ungelenk und schlußendlich aus seiner
Umarmung.
“Ich mag nicht.”, sagte ich.
“Okay.”
“Ich wäre dir dankbar, wenn wir alsbald nach Hause fahren könnten.”
Schließlich würde ich fahren müssen, alldieweil Gunnar Bier getrunken hatte.
“Eifersüchtig?”, brach Gunnar das Schweigen auf der Rückfahrt zum Zentrum.
“Nein.”, antwortete ich knapp.
“Ahh komm.”, witzelte er. “Ich habe es in deinen Augen gesehen.”
Ich hatte keine Zeit zum diskutieren. Musste mich auf die Fahrbahn
konzentrieren.
“Nein. Ich war nicht eifersüchtig.”, antwortete ich ihm einige Zeit später
wahrheitsgemäß auf seine Frage, als wir bereits im Haus angekommen waren. “Weil
ich dir vertraue und dich liebe mein Ehemann.”
Gunnar hielt inne. Kam dann auf mich zu und drückte mich an sich. “Jag
älskar dig också min fru. Så mycket. Så mycket! Slutligen är
allt som det ska vara. Och så kommer
det att förbli så.” (Ich liebe dich auch meine Frau. So sehr. So sehr!
Endlich ist alles wie es sein soll. Und genauso wird es auch bleiben.)
Sex gab es indes keinen. Ich war zu müde und Gunnar roch nach Bier. Was sich
letztendlich auf das gesamte Zimmer ausdehnte.
Heute Morgen schliefen wir aus.
And now let’s go for a little bit Gymnastics and spiritual exercise
and song.