Freitag, 14. Juni 2013

Ankunft in Louisiana



Ankunft auf dem Louis Amstrong International Airport. In the middle of the night. And always nice the Heavenly All-Star Band.
Ungewohnte feuchte Luft. 28 Grad. Wahrlich unerfreulich für meine Gesundheit. Rasch ein Taxi und „nach Hause“.

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Die Begrüßung mit Marie fiel nicht wirklich euphorisch aus. So wie es damals immer gewesen war, wenn ich von Deutschland zurück nach New Orleans kam. Eine gewisse kühle Distance lag zwischen uns, und ihr dicker Bauch natürlich.
Adam. Freundlich, warmherzig, liebenswert, wie immer.
Mit Neugier und ein wenig Argwohn beobachtete ich aufmerksam, wie Marie Gunnar ungemein „herzlich“ empfing. Sie küssten sich einmal rechts, einmal links auf die Wangen und ich wähnte in ihren Augen ein Strahlen zu sehen, welches einer gewissen Leidenschaft gleich kam. Mir schien, als wäre es ihr völlig gleichgültig, dass ich zusah wie sie Gunnar beinahe liebevoll umarmte.
Nun, zumindest kann ich sicher gehen, dass sie kurz vor und nach der Geburt vermutlich kaum mit Gunnar zu ficken vermag.

Die beiden hatten unserer Ankunft wegen ihren Schlaf unterbrochen. Gingen dann jedoch erneut zu Bett.
Ich war müde und abgespannt. Schwach. Trotz alledem ich im Flugzeug einige Stunden schlief. So beschloss Gunnar, dass wir umgehend zu Bett gingen, damit ich mich von der Reise erholen konnte. Die Koffer hatten Zeit. Geschenke und Gespräche ebenso.

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In Louisiana liest man während des Frühstücks in aller Gelassenheit Zeitung. Ich hatte es nie gekonnt. Unispriring. Marie tut es noch immer.
Und man diskutiert selbstredend darüber.
- Reizthema Abtreibung. Parenthood plant in der South Clairborne Avenue eine Multi-Million-Dollar-Abtreibungsklinik auf dem 7000 Meter großen Arial zu erbauen.
- Pastor Andre Massenburg, Paptistenprediger, sucht Gerechtigkeit für seinen erschossenen Sohn.
- Die im März verschwundene Terrilynn Monette wurde am 8. Juni mitsamt ihrem Auto tot aus dem Fluss gezogen. Nur ein paar Meter entfernt auf der anderen Seite der Harrison Brücke, wo sie zuletzt von einer Rotlichkamera gesehen wurde.
- 2 Tode auf der Almonaster Avenue am späten Mittwochabend.
- Muttertag-Second-Line-Parade artet in Gewalt aus. Eine Schießerei. Man ist der Meinung, dass dergleichen Spektakel das Gewaltpotenzial fördern.
Hier geht es um Straßenbandenkriege!
- Mittwochs-Chat mit James Varney: Skandal um Fragen der Sicherheit und der Privatsphäre.
Genug davon!
Jedoch die beständige Musik aus dem Radio gehört ebenso dazu, welche ich nicht mehr gewohnt bin. Ebenso wenig wie den Fernseher in der Küche.

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Adam hatte unser Dinner zubereitet. Was für ein Segen. Marie ist dazu kaum mehr in der Lage. Er scheint ein überaus treu sorgender Ehemann zu sein. Worüber sie zufrieden sein sollte. Und im gleichen Maß, dass sie Adam für sich gewinnen konnte.  Ihre Begeisterung diesbezüglich, hält sich indes in Grenzen. Was man ohne Frage ihrem „Zustand“  zuschreiben mag.

Ich vermisse Raymond. Maries Sohn. Welcher während seines Aufenthaltes bei uns in Schweden im letzten Jahr zu Midsommer verunglückte.
Er gehört einfach hier her.
Es ist ohnehin ein seltsames Gefühl für mich und Gunnar wieder gemeinsam hier zu sein. HIER, wo wir uns kennen lernten.

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- Ich sah Mikhail im Fernsehen. Er ist noch immer so überaus attraktiv wie damals.
- Troels und Kevin sendete ich eine SMS. 
- Mary und Tate´ogna nita pehin scheinen sich hier wohl zu fühlen. Was mir ihre wohlwollenden Blicke verraten. 


And now, we go to Ruby Jane. Maries Mutter. Sie wird die „Küche“ übernehmen.