Dienstag, 18. Juni 2013

Der pure Eigennutz ?



Angesichts meiner ganz eigenen Probleme, war ich so überreichlich mit mir selbst beschäftigt, dass ich Marie und die bevorstehende Geburt ihrer Zwillinge beinahe vergaß. Zumindest für einen Tag. Nun ja, genau genommen waren es zwei. Denn gestern erstellten wir noch einmal das Cover des eBooks neu, weil es sich nicht hatte hoch laden lassen.

Es ist mir ein Bedürfnis Gunnar in vielerlei Hinsicht meine Anerkennung auszusprechen. Er zeigt seine Liebe zu mir so offen. Jedem gegenüber. Kümmert und sorgt sich um mich. Ich kann mich im weitesten Sinne auf ihn verlassen und bin stolz auf ihn.
Natürlich sind im Zentrum Chef und Chefin und dahingehend angehalten uns dementsprechend zu verhalten.
Aber hier in New Orleans ist alles anders. Wir sind frei von Konventionen. Einfach nur Mann und Frau.

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„Mit wem telefoniertest du vorhin?“, fragte ich Gunnar, alldieweil ich ihn laut  gestikulierend hatte sprechen hören/sehen.
Verlegendes Kratzen am Kinn. Ein Räuspern. „Ja. Ich ersetzte Eric Bonea durch Troels.“
„Wie bitte?“ Ich schnaufte. „Warum?“
„Elena erzählte mir, dass er ihr Avancen mache.“, womit er sichtlich und  ganz bewusst vom eigentlichen Kern der Frage abwich.
„DAS glaube ich nicht.“, antwortete ich trotz alledem auf seine Antwort eingehend. „Er ist nicht der Mann für derartiges verhalten.“, fuhr es mir intuitiv aus dem Bauch heraus über meine Lippen.
„Ah. Du weißt also, was er für ein Mann ist.“ Gunnar sah mich streng und durchdringend an.
„SO war das nicht gemeint.“, verteidigte ich mich, und schon hatte er das Gespräch in seine Richtung dirigiert.
Gunnar lachte. „Ich weiß, dass du keinerlei Interesse an ihm hast.“
„Warum Troels?“, musste ich schlicht und einfach „nach“ fragen.  „Du hättest jeden anderen damit beauftragen können.“
„ER erscheint mir am vernünftigsten, loyalsten und ist meiner Meinung nach überaus vertrauenswürdig.“
Ich antwortete darauf nicht. Sinnierte jedoch über diesen genialen Schachzug nach. Welcher für mich erneut die Frage aufwarf, ob er nicht doch mit dieser Elena fickt und sie so unter Kontrolle zu halten gedenkt. Mit einem Mann, der seine Frau liebt und ihm wohl in keiner Hinsicht gefährlich werden kann. Gleichwohl nicht, was Elena betraf.

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Ein kurzes Gespräch mit Kevin trug zu einer verbesserten Grundstimmung meinerseits bei. Er hatte tatsächlich darüber nachgedacht, wie er im Rollstuhl sitzend, zu mir kommen könnte. Jedoch mochte er dies seiner Frau nicht antun. Sie würde sich so umfassend und liebevoll aufopfernd um ihn kümmern.

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Zwei Tage vernachlässigte ich nun bereits meinen „Tagesplan“. Mary mahnt mich zur Ordnung, infolgedessen sich meine Magenschmerzen erneut meldeten. Es sei die Aufregung. Merkte sie an.
Es ist so überaus ermüdet diesen Vorgaben zu folgen. Besonders hier und bei dieser Hitze.
Am allerliebsten sitze ich auf der Veranda, lege die Beine nach oben und tue gar nichts.
In diesem Zusammenhang, das versprochene Frühstücksfoto. Zubereitet von Ruby Jane. Unter der gestrengen Aufsicht von Mary.



Getreidebrei bleibt Getreidebrei. Gleichgültig wo auf der Welt man ihn zu sich nimmt. Mag sein, mit Früchten. Basisch selbstredend. Mittlerweile füge ich noch ein wenig Ahornsirup hinzu.