Donnerstag, 13. Juni 2013

Gemischte Gefühle



Gunnar war gestern beinahe den gesamten Tag im Office. Wir trafen uns ausschließlich zum Dinner im Restaurant.
Während ich am Abend in aller Kürze im Frauenkreis weilte, packte Gunnar seinen Koffer. Obgleich er es nicht aussprechen mag, weiß ich, dass die Reise nach New Orleans für ihn ebenso eine nicht unwesentliche Herausforderung sein wird. Erinnerungen an die Zeit in der Sekte werden aufsteigen. Zumindest vermag ich mir dies vorzustellen. Selbstredend eine gewisse Vorfreude auf (seine?) die Kinder. In diesem Fall hoffe ich noch immer, dass es Adams sein werden.

Von Troels verabschiedete ich mich am Nachmittag. (Ich fickte NICHT (!) mit ihm. Der Abschied war mir ohnehin beinahe unerträglich. Alldieweil ich nicht zu sagen vermag, was mich tatsächlich in New Orleans erwartet. Ich war seit langem nicht dort gewesen.
Selbst Kevin wagte ein schnelles Gespräch, in welchem er mir versicherte, dass er mich am aller liebsten begleiten würde.
Gewiss ist und war es allezeit ein Heim für mich. Ich liebte es stets in Louisiana, in meinem Haus zu sein. Was werde ich jedoch unter diesen veränderten Umständen vorfinden und erleben? Auf Marie kann ich mit Nichten zählen. Sie hat sich als Freundin von mir so weit entfernt wie die meisten Menschen von ihrer eigenen Spiritualität. Zudem ist ihr Leben nun vorerst von der Geburt ihrer Kinder geprägt. Sodann stehe ich vollends allein. Auf verlorenem Posten. Die Außenseiterin, um die es hier nicht geht. Die außerhalb des jubelndes Kreises steht und die sich doch eher  nicht auf ihre Kinder freut. Ich bin die Zuschauerin. Die Beobachterin. Die Frau des Mannes, dessen Kinder sie aller Wahrscheinlichkeit nach gebären wird. Wie öde. Erbärmlich. Trostlos.
Bisher vermiet ich dergleichen Launen. Erfreute mich bei dem Gedanken an die Reise und mein Haus. Das Flair von New Orleans.  Natürlich ist da noch immer Gunnar. Mein geliebter Ehemann.
Ansonsten realy Nobody. 


And now, let’s go to the trip.