Donnerstag, 27. Juni 2013

Ein schmaler Grad



Ich hänge an Gunnar Lippen. Suche die Nähe seines Körpers. Schmuse und liebkose ihn. Ich verzieh ihm. Bin ihm nicht mehr böse.
Ich dachte an Felicio. In mancherlei Hinsicht unterscheidet sich die Beziehung zu Gunnar kaum mehr von der damaligen zu Felicio. Hingegen Gunnar alles für mich tut. Für mich da ist, wenn ich ihn brauche. Er achtet auf mich und meine Gesundheit. Lehrt mich und ist geduldig mit mir. Er liebt mich ehrlich, unverholen und wahrhaft. Steht zu mir in allen Belangen und zeigt es gleichwohl. Er gibt mir, was ich brauche. Ist achtsam und vergibt ebenso wie ich ihm.
Dieses beständige Misstrauen, Hinterfragen und Belauern ist in der Tat reine Zeitverschwendung. 
Die Gegenwart fühlt sich viel angenehmer an, ohne dergleichen quälende Vorstellungen.
Da ist jedoch ein schmaler Grad zwischen dem sich selbst belügen, die Welt rosarot zu färben, alles Unangenehme ausblenden, zu ignorieren und einem gesunden Maß an Selbstsicherheit, Selbstachtung und der Änderung des Blickwinkels für ein Leben in Ruhe, Gleichmut und Gesundheit.

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Überdies denke ich, dass es zweifelsohne einer gewissen Charakterstärke, Kraft, Mut und Liebe  bedarf, mit mir leben und täglich zusammen sein zu können.
Andererseits scheint es mir ebenso auf Gunnar und andere Menschen zu zutreffen.
Was offenkundig nicht anderes bedeutet, dass Menschen zwar Herdentiere sein mögen, die nicht allein sein wollen und können, aber es dennoch problematisch wird, sobald Individuen aufeinander treffen. Denn sie unterscheiden sich so immens vom anderen. Nichtsdestoweniger augenscheinlich vieles gleich anmuten mag.

Nun gut. Im Gegenzug zu DEM, was Gunnar mir gibt, bekommt er dessen ungeachtet das Selbe von mir. Zuzüglich Schönheit, Anmut, Intelligenz, Reichtum und Herzblut.
Ich liebe Gunnar mittlerweile mit Sicherheit in gleichem Maße wie er mich. Wiewohl ich ebenso auf Sicherheit und Geborgenheit baue.

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Rea new’s
- Gleichwohl Gunnar spielerisch witzeln mag, gab es die letzten Tage keinen Sex.
- Adam scheint vermehrt meine Nähe zu suchen.
- Für Morgen ist eine Reiki Therapeutin bestellt worden.
- Meine Haut ist zu trocken. Man sollte mir Hormone verschreiben. Darf es jedoch nicht. (Woraus sich schließen lässt, was mir fehlt. Aber das, ist nur das Eine.)
Alsdann wird es sich nicht vermeiden lassen, auf Shopping-Tour zu gehen, um dementsprechende Mittel zu finden, um mir Erleichterung zu verschaffen.
- Ich denke an Kevin. Sende ihm eine SMS. Ein Foto. Natürlich gäbe es zahlreiche andere Möglichkeiten. Wie beispielsweise einige Männer unseres Sicherheitsteams. Jedoch sympathisiere ich trotzt alledem nicht mit dem Gedanken diesbezüglich in Verruf zu geraten.
- Mein Magen ist noch immer nicht vollständig geheilt. Es wird eine Weile dauern, sagt Mary. Deren pflanzliche Medikamente ich noch immer vor jeder Mahlzeit einnehme. Sie meinte, es wäre eine Refluxproblem, was sich offensichtlich nie mehr wirklich verflüchtigen wird. Demnach noch eine zusätzliche Einschränkung in meinem Leben. Wie entmutigend!