Montag, 17. Juni 2013

Liebe – aus tiefstem Herzen



Der Tag hatte so wunderbar idyllisch begonnen. Mit Gunnar und dem Sonnenaufgang. Jedoch rollte ein Stolperstein nach dem anderen heran.
Zuerst kam Gunnar vom Joggen nicht zurück, sodass ich mich um ihn sorgte.
„Er wird schon wissen, was er tut.“, sagte Adam. „Schließlich kennt er sich hier aus.“
Als er gegen eins noch immer nicht zurückgekehrt war, überredete ich Adam und Tate´ogna nita pehin ihn zu suchen.
Sie hatten nicht weit gehen müssen. Er kam ihnen bereits nach einigen Minuten entgegen. War tatsächlich die „alten Wege“ entlang gegangen. Hatte unterwegs einige Male gerastet und ging den Heimweg der Hitze wegen überaus geruhsam an.
Ich lief ihm entgegen und schlang meine Arme um seinen Hals. Küsste ihn und war überglücklich, dass er unbeschadet wieder bei mir war.
„Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich!“,  sprühte es aus ganzem Herzen und meinem Mund aus mir heraus.
Gunnar strahlte. „Jag älskar dig också.”

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Mails hatten mich erreicht und die Geschichte bezüglich der Veröffentlichung meines Buches kam nach längerer Zeit erneut auf den Tisch.
Gewissermaßen hatte ich beinahe aufgegeben. Ich war frustriert und verärgert über Verlage, die mir keine vernünftigen Konditionen angeboten. Wollte es in Eigenregie  verlegen lassen. Natürlich bedachte ich nicht, was ich selbst dadurch an Öffentlichkeitsarbeit hätte leisten müssen. Reisen. Lesungen. Auftritte.
DAS ist es mir wahrlich nicht Wert. Zumal ich mit Nichten bereit bin, diese dazu gehörigen Verpflichtungen zu erfüllen. Es macht mir schlicht und einfach nur Freude dieses Tagebuch zu schreiben. Nicht mehr und nicht weniger! Basta!
Ich hatte nie geplant Autorin zu werden. Wozu auch?
So redete ich mich in Frustration und Verärgerung. Was schlecht gelaunt und gereizt.
Am Ende schlug Gunnar vor, es als ein eBook einzustellen.
Ich überlegte kurz und nach einer sekündlichen Spontanentscheidung stimmte ich augenblicklich zu. So verbrachten Gunnar und ich den gestrigen Nachmittag mit der Verwandlung von Dateien, dem Erstellen des Covers und des Klappentextes und dem Einstellen des Buches.
Natürlich entspricht NICHTS der „Norm“. Weder das Format des Buches, da es in Tagebuchform für diesen Blog geschrieben und genauso übernommen wurde. Noch ist es ohne Fehl und Tadel, die Rechtschreibung betreffend. Da ein großer Teil meines Lebens chaotischer verlief, bin ich ebenso ungeordnet wie dieses Buch. Es bleibt wie es ist. In „Unvollkommenheit“. Wer dies nicht akzeptiert, ist nicht verpflichtet es zu lesen.
Wer jedoch an meiner Geschichte, also an der Vorgeschichte zu den Einträgen dieses Blogs, seit dem 23. Februar 2011, als ich dieses Tagebuch begann, interessiert ist, mag es sich gern herunter laden.




Am Ende des Tages war ich erleichtert über die Entscheidung und einen, gewissermaßen „glücklichen“ Abschluss dieser kleinen Odyssee.

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Ein frühes Aufstehen setzt für mich gleichwohl ein frühes zu Bett gehen voraus. Allerdings war ich am gestrigen Abend viel zu aufgeregt um zu schlafen.
Gunnar lächelte mich an. Beruhigte und streichelte mich. Sprach mit mir über andere Dinge um mich abzulenken. Schwang sich über mich. „Darf ich?“, fragte er.
„Was?“, fragte ich lächelnd zurück, obwohl ich genau wusste, was er meinte. So hatten wir unseren ersten Sex seit der Ankunft in Louisiana.

Es war nicht so aufregend wie damals, als wir uns genau hier kennen lernten. Es war so wie immer. Jedoch genau DAS schien uns beide glücklich zu machen.
Ich war ausgefüllt von Gunnar und Gunnar von mir. Was ich in seinen Augen zu lesen und mit meinem Körper zu fühlen vermochte. Trotz der Banalität des gewöhnlichen Sexes, flossen wir beide ineinander, und dies mit ganzen Herzen.

Es ängstigt mich, „zu sehr“ zu lieben, und zudem noch einen Mann, mit welchem ich verheiratet bin. Es ist meine erste Erfahrung dieser Art. Sich nicht Hals über Kopf in einen Mann zu verlieben. In ein Abenteuer zu stürzten. Sondern jemand lieben zu lernen. Mit einer Intensität, die beständig zuzunehmen scheint.
Nur, liebt mich Gunnar in der Tat genauso wie ich ihn? Bin ich sicher mit ihm? Wird er mich möglicherweise doch irgendwann verlassen?
Gleichwohl ich beschloss ihm uneingeschränkt zu vertrauen, sind da Zweifel in mir. Bedenken darüber, dass es ihm mit mir langweilig werden könnte oder dass ich ihm eines Tages sogar zur Last fallen könnte.
Gunnar schüttelt nur den Kopf ob solcher widersinnigen Gedanken.
„Ich werde immer bei dir sein. Gleichgültig, was auch geschehen mag. Das weist du doch Rea.“