Samstag, 15. Juni 2013

Another time, another place



Ruby Jane. Maries Mutter. Mitglied der Baptistengemeinde. Begeisterte Sängerin im Kirchenchor.
Nun, wer Ruby Jane um etwas bittet, kommt nicht umhin ihre Kirche zu besuchen.
Gunnar, so auffällig wie ein bunter Hund, mit seinen blonden Haaren und blauen Augen, wurde anfänglich angestarrt. Ebenso wie ich. Mein rötliches, langes Haar und meine blasse Haut differenzierten sich doch wesentlich von allen anderen.
Gleichgültig. Ich kannte dies ohnehin bereits von früher.
Am Ende ergriff uns der Rhythmus der Gesänge (Gruppendynamik) und wir unterschieden uns ausschließlich durch unsere banalen Äußerlichkeiten voneinander. Denn als uns Ruby Jane vorgestellt hatte, waren alle überaus freundlich.

Auf die „Predigt“ hingegen, hätte ich ohne weiteres verzichten können.
Männer. Es sind ausnahmslos Männer, die sich erdreisten Menschen zu belehren.
Es ist die Vehemenz des Glaubens, mit der man predigt, die mich immer wieder irritiert.
Nun, Ruby Jane nahm „den Job“ als unsere Köchin an und kam mit uns.

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- Klima- und Zeitwechsel setzten mir zu. Gleichwohl ich dies nicht gern zugebe, ist es dennoch so.
- „Wie fühlst du dich hier?“, fragte ich Gunnar heute Morgen.
Er verzog das Gesicht, legte die Stirn in Falten und räusperte sich. „Ich mag nicht darüber reden. Okay?“
- Mary drängt mich, an meinem Gesundheitsprogramm samt Diät festzuhalten.   Mein Frühstück besteht noch immer aus Getreidebrei, Ahornsirup und Früchten. (Ein Foto dazu, wird es später geben.)

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Wandel. Im Außen. Sowie im Inneren.
Ist meine verzauberte Märchenwelt tatsächlich noch existent?
Mein fabelhaftes Grundstück mit den großartigen Gartenanlagen. Mein Haus. So majestätisch schön. Das Flair. Die Atmosphäre.
Es hat sich in der Tat (zu) viel verändert. Was mich genau genommen traurig stimmt.
Hier war stets so viel Leben. So viel Freude und positive Energie. Nun scheint sich meine „verzauberte Welt“ in Morpheus Armen zu befinden. Gerade so wie Dornröschen in ihrem Schloss, welches verwunschen in einen tiefen Schlaf fiel und darauf wartet, aufgeweckt zu werden.
Ich sinnierte über dergleichen in Gunnars Gegenwart und er meinte, dass meine Empfindungen durchaus der Wahrheit entsprächen. Dieser Ort hätte gereinigt werden müssen. Aus diesem Grund wären sie damals zu dritt hier gewesen. Erik, Adam und Gunnar. Nun, nach „neun“ Monaten wäre die Atempause vorüber und man würde auf das kommen der neuen Herren warten, welche diesen Ort so lange sie leben bewachen weden.
Diese Aufgabe viel nun zukünftig Maries Kinder zu.

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Et na nouvelle Gazette dit:
- Massive Explosion der der petrochemischen Anlage Geismar.
- Jeremy Burse war fünfzehn Jahre alt, als er seinen Freund tötete. Er hatte einen Wachmann mit vorgehaltener Waffe berauben wollten. Nun ist er 18 und wurde des Mordes zweiten Grades für schuldig befunden.
- Fünfundsiebzigjährige asiatische Elefantinnen,  Panja und Jaen, vom Autubon Zoo packen ihre Koffer.
- Ein DJ aus einem Club in der Bourbon Street im Lower Garden District wurde gefesselt in des Nachbars Wohnung aufgefunden. Man hatte ihn durch einen Kopfschuss getötet.
- New Orleans Inspector General Ed QUATREVAUX veröffentlichte am Freitag einen Bericht, welcher Korruption aufdeckte.