Freitag, 26. Juli 2013

Gemeinsam



War tatsächlich „alles wieder gut“??
Ich war empfindsamer, verschreckter, nervöser, entkräfteter als sonst.
Meinetwegen. Es mögen die Umstände, das Wetter, mein allgemeiner Zustand gewesen sein. Physisch und psychisch ging es mir dennoch nicht wirklich besser als vor dem zufrieden stellenden Fick mit Gunnar.
Ich wähnte, es bedurfte weit mehr als nur des Fickens, um mich glücklich zu machen.

Gunnar war bereits kurz nach dem Frühstück ins Office gegangen. Mit dem Verspechen heute die überwiegende Zeit bei mir zu sein. Denn es verlangte mich dringlichst nach einer Schulter zum Anlehnen. Zwei starken Armen, welche mich festhielten und einer ganzen Menge Geborgenheit.

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Tatsächlich, noch als ich am Vormittag in den Weiten des Netzes surfte, kam Gunnar bereits zurück zu mir. Legte seine Arme um meinen Oberkörper und küsste, den Geruch meiner Haare und meiner Haut tief in sich einsaugend, meinen Hals und meine Schultern. Ich drehte meinen Kopf und schenkte ihm ein zufriedenes Lächeln.
„Bleib. Bitte bleib.“, hauchte ich ihm entgegen.
„Ja.“, und er drückte sich noch fester an meinen Körper.
(Hatte er etwa ein schlechtes Gewissen? Denn immerhin mutmaßte ich, dass er nicht ausschließlich ein Fußballspiel besucht hatte.)

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Gunnar bemerkte: „Wir könnten Erik am Wochenende besuchen.“ Sei denn, ich hätte etwas anderes vor.
Nein. Natürlich nicht. DAS kommt mir in der Tat gelegen!
Es wird ohnehin kein großes Bamborium zu meinem 32. Geburtstag geben. Infolgedessen ebenso wenig horrende Vorbereitungen. So kurz bevor ich erneut das Hospital aufsuchen muss, ist mir so ganz und gar nicht nach feiern zu mute.
Mag sein, dass es mich ablenken würde. Dennoch kreisen meine Gedanken beinahe beständig um diesen einen, unliebsamen, lästigen Tag in diesen vermaledeiten, beschissenen Hospital.
Möglicherweise ist es mir dieses Mal vergönnt es selbstbewusster Weise zustande zu bringen, noch am Selbigen diesen Ort wieder zu verlassen. Bisher gelang es mir bedauerlicherweise nicht. Der Vorsatz war stets gegenwärtig und vorhanden.

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„Wenn du bei mir bist, fühle ich mich sicherer.“
Mein Puls beruhigt sich. Meine Nerven ebenso.
Ich kann atmen. Entspannt sein. Einfach so.

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- Wanja reist ebenfalls rasant. Er ist bereits wieder in seiner Heimat angekommen, um seine Mutter zu besuchen.
- Von Kevin nicht. Was ist mit ihm?
- Troels. Ich sprach mit ihm via iPhon. Er wird am Wochenende in Stockholm bleiben. Während ich mit Gunnar bei Erik sein werde.
- Wenn ich Sarahs Dienste als Gesellschafterin nicht in Anspruch nehme, wird sie weiterhin von Ryan im Sicherheitsteam eingesetzt.
- Ian Liebeslied steht nach wie vor im Raum. Keine weitere Nachricht mehr von ihm. Keine Erklärung. Ich weiß nicht, in weit ich bereit bin Ausflüchte zu hören, sollte ich mich durchringen ihn anrufen.
- Marie und Adam wagen in der Tat die erste Reise in den Norden mit den Zwillingen. Unglaublich. Ruby Jane entschloss sich sogar sie zu begleiten. Für sie wird es das erste Mal sein, sich in indianische Gefilde zu begeben, um Adams Familie kennen zu lernen.

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Ein ganzen Tag – gemeinsam.
Gemeinsam duschen.
Gemeinsam dösen.
Ich, in Gunnars Armen.
An seinen Körper gelehnt.
Ihn fühlend. Riechend, schmeckend. Genießend.
Gemeinsam.