Montag, 1. Juli 2013

Tante Rea



Scheiß Spiel!
Ich will weder Mutter noch Tante noch sonstige Wertschätzungen dieser Art erlangen. Basta!

Gunnar erdreistete sich tatsächlich mir eins der Bälger in die Arme zu legen.
Ich vermag ihr Geplärr und den Gestank nicht zu ertragen.
Ebenso eine Angelegenheit des Standpunktes. Wie er meint.
Nun. Eine natürliche Abneigung IST meine ganz persönliche Einstellung zum Thema Kinder.

Durchschaut!
Man bezieht mich mehr und mehr ein, in die Kinderpflege. Lässt mich die beiden in einem Wagen durch die Gegend schieben. Zwingt mich zuzusehen, wie sie an Maries Brust trinken. Was mich genau genommen nur beschämt. Mir ein unliebsames Empfinden beschert und hinterlässt. Ich fühle mich deplaziert.

Mein Widerwille sei nicht vorteilhaft für die magische Mission der Kinder. Ich solle die Zwillinge endlich akzeptieren und sie ebenso wie alle anderen mit offenem Herzen willkommen heißen. Schließlich wären sie zum Schutz meines Hauses und des Grundstücks gezeugt worden. Sie würden für Frieden und Balance an diesem Ort sorgen. Damit die Welt zumindest an einem Platz ein Stück weit besser würde. Was man vermutlich von den wenigsten Orten dieses Planeten sagen kann. Insbesondere dort, wo viele Menschen aufeinander treffen.
Infolgedessen möge ich mich nun bitte anschicken, meine Haltung den Zwillingen gegenüber tunlichst zu verändern.


Ich wähne, es scheint mir eine Art Bedingung dafür zu sein, wann wir von hier verschwinden.
Was nicht bedeutet, dass ich mich hier vollends unbehaglich fühle.
Aber die Gewohnheit macht das Leben, und mein Leben spielt jetzt in Schweden. Wo ich mir ein zu Hause schuf.
Mag sein, dass Gunnar hier ebenso an meiner Seite weilt. Jedoch gilt seine Aufmerksamkeit nicht mir allein.
Hingegen, reflektiere ich über das Leben mit Gunnar in Schweden, stelle ich fest, dass es sich noch delikater vollzieht. Andererseits sind dort MEINE Möglichkeiten um einiges beachtlicher als hier.
An diesem Ort hätte ich im Augenblick nur die Pflicht diese Kinder anzuerkennen und Marie beherzt, in friedvollem Einvernehmen einen Freundschaftsanker zuzuwerfen, um mich wieder wohl und heimisch zu fühlen.
Könnte ich mich tatsächlich dazu durchringen, würde Marie ihre Begierde Gunnar gegenüber so schlicht und einfach einstellen und sich mir erneut in Harmonie zuwenden wie eine richtige Freundin? Mit mir Frieden schließen? Es so werden lassen, wie es früher einmal zwischen uns gewesen war?ause schuf.