Dienstag, 23. Juli 2013

Reiki, Vollmond und Dominaspiele



Reiki am Morgen.
Danach die Dienstberatung, um den Personalaustausch einzusehen und die neuen Mitarbeiter zu begrüßen.
Aus diesem Grund, der späte  Diary-Eintrag am Montagmittag nach dem Lunch.

-------

Für das Reiki ist es nicht notwendig nach Stockholm zu fahren. Im Zentrum befinden sich zwei ausgezeichnete Therapeutinnen.  Mathilde Johansson und Gerda Karlsson.
Gerda meinte, es wäre gut, wenn die Energie fließt. Ob nun raus oder ein, sei für den Anfang nicht wirklich wichtig.
Ich verspürte eine Schwere im Kopfbereich, als sie ihre Hände dorthin legte. Die Schultern waren dieses Mal frei. Als sie jedoch die Hände auf dem Herz-Chakra platzierte, musste ich weinen. Im unteren Bauchbereich, sowie in den Knien, sei ebenfalls eine Menge am arbeiten. Wie sie sagte.

Es mag an beiden liegen. Am Vollmond, sowie am Reiki, dass sich meine Feinfühligkeit verstärkt.
Ich ahne jetzt, warum ich mich unter Menschen beständig unwohl fühle. Ich spüre  ihre Auren so deutlich. Viele davon sind dunkel. Grau, oder ganz und gar schwarz und verursachen mir eine mehr oder mindere Übelkeit bis zum Erbrechen.
Aus diesem Grund fühle ich mich hier im Zentrum offensichtlich am Wohlsten.
Der Ort war von Anfang an gut gewählt. Die Energie ist zweifelsohne Gold richtig.
Selbst die Auren der meisten Menschen, die hier her kommen, sind eher hell, bunt und strahlend. Nicht so derart widerwärtig wie die von Denen in den Städten, Wohnsiedlungen oder auch in den abgelegensten Bergdörfern dieser Welt. Da ist so viel Missgunst und Wut. Hass, Unzufriedenheit und Verzweiflung.
So empfinde ich die Menschen wie springende Bälle, die nirgendwo mehr angebunden sind. 

-------

Nun, es gab Veränderungen im Personalbereich.
Einige verließen uns. Andere kamen hinzu.
Als erstes wurde der neue Business-Couch offiziell vorgestellt.
Selbstredend war Ryan dazu geladen worden. Alldieweil es vorwiegend seinen Bereich betraf.
Dominic Mc Cord wird uns verlassen. Ebenso Edward Corner, Rene’ Quinlan und  Anthony Cox. Sowie Danilo Angelov, Martin Walker und Chris Everett.
Sie werden ersetzt durch Jose’ Pascual. Einem Filipino. Jesse McClintock, Eddie Metcalfe,  Brad Johansson, Dean McAllister, David Bereo und Georg Cammeron.

-------

Während Gunnar am Nachmittag im Office arbeitete und ich mich genau genommen mit dem „Einzug“ in unser neues Heim hätte beschäftigen sollen, forschte ich tatsächlich nach Domina Pornos im Internet. Es war wie der Stich in ein Wespennest. Mit einem Mal öffneten sich zahlreiche Seiten. Ich sah mir ein Video nach dem anderen an. Die Zeit verflog. Welch Abartig- und Abscheulichkeiten es dort gibt. Erschreckend. Skandalös und gespenstisch!


Welcher Teufel hatte mich geritten, mich auf solcherlei verruchte Seiten zu begeben?
Am liebsten wäre es mir, ich könnte vergessen, was ich sah.
Noch lieber wäre es mir, wenn Gunnar diese Neigungen nicht aufzuweisen hätte.
Es bedrückt mich. Quält mich. Sorgt mich.
So sehr ich es auch versuche, zuweilen seinen Bedürfnissen zu folgen, ich kann nicht wirklich gut damit umgehen.

-------

Durch die pornographischen Bilder war ich emotional derart aufgewühlt, dass ich keinen klaren Gedanken zu fassen vermochte. Ich stand völlig neben mir.
Gunnar las in meinem Kopf, was in den vergangenen Stunden meine Aufmerksamkeit erregte und begann zu lachen.
„Du weißt doch wie das läuft und was ich bevorzuge. Ebenso, dass du dich liebend gern dazu gesellen darfst. Natürlich nur, wenn du magst.“ Er zwinkerte mir zu. „Hier ist alles live. Wir respektieren einander. Nicht wie in diesen perversen Filmchen oder Home-Video, wo Frauen nur gebraucht und abwertend behandelt werden.“
„Genau DAS hat mich irritiert. Wie Männer mit Frauen umgehen. Unsensibel, lieblos und gefühlskalt. Ich vermag derartige Respektlosigkeit nicht zu verstehen. Die Frau ist ausschließlich ein Ding mit Löchern, welche man nach Herzenslust auf abartigste Weise benutzt kann, wie es einem gerade beliebt. Wie können Frauen sich so derart demütigen lassen? Tut dies die Gesellschaft seit hunderten von Jahren nicht bereits zur Genüge?“, ereiferte ich mich.
Gunnar nahm mich bei den Schultern und sah mir in die Augen. „Komm runter. Ich weiß, dass dich derartige Dinge schockieren. Du hättest sie dir nicht anschauen müssen.“

-------

Nun. Der Umzug fand auch ohne mich statt. Es war kein Zutun meinerseits nötig.
Die Zimmer riechen noch immer nach Farbe und Lack. Und sicherlich ist die neue Umgebung vorerst ungewohnt.
In jeden Fall war ich überglücklich heute Nacht in unserem neuen Haus, den neuen Betten mit Gunnar schlafen zu dürfen. Was für eine Freude!

-------

- Wanja sandte mir eine SMS, dass er sich derzeit in Deutschland befinde. Nicht weit weg von mir. Wie er betonte.
- Ian reist auf rasanten Schwingen. Er ist zurück und bereits im Studio für das nächste Album. Er schickte mir eine Video-Botschaft, wo er mir ein Liebeslied sang.
WAS in der  Götter Namen soll ich nur davon halten??
- Sarah scheint offensichtlich nicht so genau zu wissen, was sie tun soll. Anerkennend ist zu sagen, dass sie sich wahrlich Mühe gibt. Selbstredend mit ihrer ganz speziellen Art.
- Der „Begleit-Service“ läuft beinahe gleichmütig schlicht und einfach nebenher. Gerade so, als gehöre dieser Dreck hier her. Möglicherweise bemerke ich nur deshalb nicht viel davon, weil es mich nicht sonderlich kümmert.
-  Ein wenig Sehnsucht nach Troels schleicht sich, trotz aller Liebe zu Gunnar ein.

-------

Heute Morgen ließ ich das Frühstück kommen und genoss das Speisen im neuen Heim. Sarah war bereits bei uns und betätigte sich als „besserer Butler“, wie sie es nennt.
Diese Porno-Geschichte hing in meinem Kopf wie mit Seilen fest gezurrt. Ich konnte die Bilder einfach nicht vergessen.
Gunnar sah mich an. Ich schnaufte. „Ich will, dass du völlig NORMAL mit mir fickst. Ohne Schnörkel, Punkt und Komma. Ich will dich genießen. Verstehst Du?“
Gunnar schaute verdutzt ob meines all zu offenen, emotionalen Ausbruchs zu Sarah hinüber, welche nur gelassen grinste.
„O-k-a-y-„
„Ich befürchte nur, das es auf die Dauer reizlos für dich sein wird.“, sprach ich zwanglos weiter, ohne auf Sarah zu achten.
„Nein. Natürlich nicht.“, suchte er mich zu beruhigen.
„DAS soll ich dir glauben?“
„Natürlich!“ Er sah mich durchdringend an. Jedoch nicht gereizt oder gar feindselig. „Was denkst du nur Rea?“ Gunnar stand auf, kam zu mir herüber und legte seine Arme von hinten um meinen Hals. „Ich liebe dich über alles Rea. Das weißt du doch. Sorge dich nicht. Zerbrich dir nicht den Kopf über so unnötige Dinge. Alles kommt von allein und wie es sein soll.“ Er küsste mich in den Nacken und hielt mich fest.

Gunnar hatte bereits wieder Platz genommen, als es an der Tür klopfte. Es war Dahl Lindqvist.
„Kommen sie herein. Setzten sie sich.“, forderte Gunnar ihn auf.
Sie redeten eine Weile über Geschäfte und dergleichen langweilige Dinge. Ich hörte kaum noch zu. Bemerkte jedoch, wie Dahl stets zwischen den Sätzen zu mir herüber lächelte.
Nach einer Weile sah er mich geradewegs an, legte den Kopf ein wenig schief und lächelte. „Wenn ich noch zwanzig Jahre jünger wäre, hätten sie einen Konkurrenten Gunnar.“
Gunnar räusperte sich. Konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
Ich schmunzelte und gab eine leises „Ha.“ Von mir. „Das mag gut sein.“ Sagte ich und nickte ihm zu.
Gunnar ging letztendlich mit ihm gemeinsam zum Office und ich zu meinem Notebook.