Sonntag, 9. März 2014

Absicht oder Fairness?



In der Jury der Wahlen, in welcher der attraktivste Mann des Zentrums gekürt wird zu sitzen, ist heikel. Zudem sich in letzter Sekunde der eigene Mann dazu entschied daran teilzunehmen.
„Ich weiß wen du bevorzugen wirst.“, hatte Gunnar Augen zwinkernd gesagt, noch bevor er mir seine Entscheidung mitteilte.
Jason. Hatte ich sofort gedacht und Gunnar hatte herzhaft gelacht, weil er natürlich meine Gedanken las. Und im nächsten Auenblick überraschte er mich und wechselte die Seiten, von der Jury zu den Protagonisten.
„Was wirst du jetzt tun?“
Verdammt! Damit war mein Plan mit Zuckerfötzchen gefährdet. Was, wenn Gunnar den zweiten Platz einnahm und somit die Reise nach Paris gewann, welche ebenso für den männlichen Gewinner vorgesehen war? Denn die Preise hielten wir, der Gerechtigkeit halber gleich. Für Frauen und für Männer. Jedoch gab es hier für den Sieger ausschließlich Geld und keinen Modelvertrag.
Im Nachhinein denke ich, dass Gunnar womöglich ebenso einen Plan verfolgte. Oder es war tatsächlich nur eine spontane Entscheidung, wie er sagte.

Neben meiner Wenigkeit saßen Christine und Thomas in der Jury, sowie Marie, Ellen Parker, Mark Kekoa, Akuma Li, Britta Hershel und Sarah Sjögren.
Dahl Lindqvist hatte sich dieses Mal zurückgehalten. Wollte kein Teil der Auserwählten sein. Kein Wunder. Die zu beurteilenden waren offensichtlich kaum nach seinem Geschmack.
Adam war ebenso wenig zugegen. Ohnehin sahen wir ihn kaum.
Unterschiedslos zu den Frauen fanden drei Präsentationen statt. Eine chic. Eine sportlich und als letztes Highlight posierten die Männer in Bademoden.
Die erste Auswahl überstanden: Gunnar  Sølgård (natürlich. Was hatte ich anderes erwartet?), Derek Moore (Ja! J), Miguel Rodrigues, Simon Löfgren (Ein überaus attraktiver Mann.), Finn Andersson, Ben Holmgren, Henrik Olafson (Für welchen sich selbstredend Marie entschied.), Jason Anekelea (Wie hätte es auch anders sein können?), Cheveyo Kuruk Kele (Obgleich gemunkelt wurde, dass er schwul sei.), Taylor Cample (Gerade so!), Victor Danilov (Als Felicio-Verschnitt kein Wunder.), Brad Johansson (Darüber war ich erstaunt. Er ist bereits fünfundfünfzig Jahre alt.), David Boreo, Jonathon Kramer(Ebenso ein bereits älterer Mann.) und James Harrington (Noch nicht einmal hier angestellt und schon in der zweiten Runde! Erstaunlich!) .  
In die nächste Runde kamen: Gunnar  Sølgård, Derek Moore, Simon Löfgren, Finn Andersson, Ben Holmgren, Henrik Olafson (Marie platzte vor Stolz!!), Jason Anekelea. In letzter Minute entschied man sich für Victor Danilov, obgleich man ihn ebenso für schwul hielt, und Cheveyo Kuruk Kele fiel aus der Wertung.
Das Semifinale erreichten: Jason Anekelea, Finn Andersson, Simon Löfgren, Derek Moore und Gunnar  Sølgård.
Ins Finale der letzten drei kamen: Simon Löfgren, Jason Anekelea und Gunnar  Sølgård meinen Ehemann. Was nun in der Tat bedenklich wurde.
Davon belegte den dritten Platz: Derek Moore
Auf den Zweiten kam: Gunnar  Sølgård  Das Unmögliche war wahr geworden. Was nun? 
Und der Gewinner war: Jason Anekelea  Wie hätte es auch anders sein können. Er ist nun in der Tat der bezaubernste Mann im Zentrum. Was gleichwohl schon längst meine Einschätzung gewesen war. Man erinnere sich. Nur Lisa Anekelea wusste nun nicht, ob sie glücklich über den Sieg ihres Mannes sein, oder noch intensiver der Eifersucht anheim fallen sollte.)

Am Ende zerstreute Gunnar meine Bedenken bezüglich der Reise nach Paris mit Zuckerfözchen und übergab der Fairness halber seinen Preis an Derek Moor. Der ihn dankend annahm und im selben Atemzug den Seinen an den Viertplätzler Simon Löfgren verschenkte.
War es nun ausschließlich eine Bestätigung für Gunnar oder warum sonst hatte er sich den Konkurrenten gestellt?

Der Abend war Nerven aufreibend gewesen, und ich war erschöpft. Gedacht sogleich nach der „Siegerehrung“ zu Bett zu gehen. Gunnar jedoch wollte bleiben. Feiern. Selbstverständlich. Was hatte ich sonst erwartet?
Zumindest begleitete er mich zum Haus, wo ich ihn bat noch bei mir zu bleiben bis ich eingeschlafen war. Was er ohne Widerspruch tat. Allerdings muss er noch lange Zeit gefeiert haben. Denn er kam erst gegen vier, duschte und kroch zu mir ins Bett. Sein Atem roch zwar nach Alkohol. Aber nicht wirklich übermäßig. Was schon ein wenig eigenartig war. Alldieweil ich erwartet hätte, dass er sich anlässlich seines Sieges, oder zweiten Platzes, mit seinen Freunden betrinkt.
Heute Morgen pellte er sich zwar kurz nach mir aus dem Bett. Jedoch nur, um sich gleich anschließend wieder in das Selbige fallen zu lassen und weiter zu schlafen.
Aller Wahrscheinlichkeit nach werde ich Gunnar NICHT danach fragen, was denn heute Nacht so Zeit intensiv gewesen war, sodass er erst gegen Morgen zu mir zurückgekommen ist.
Andererseits denke ich tatsächlich darüber nach ihn womöglich überwachen zu lassen. Aber was bringt mir die Wahrheit? Vermutlich nur Sorgen, die ich nicht brauche. Manchmal ist der Unwissende glücklicher. Und genau genommen hätte ich doch allen Grund glücklich darüber zu sein, dass Gunnar NICHT mit Zuckerfötzchen nach Paris reist. Wollte er mir damit etwas beweisen? Oder nur meine Bedenken zerstreuen?