Mittwoch, 26. März 2014

Casting?




Den restlichen Nachmittag verbrachte ich mit Bewerbungs_ und Einstellungsgesprächen. Gunnar und Dahl hatten mich nicht darüber informiert. Ich kam zufällig hinzu, als sie bereits damit begonnen hatten die Bewerberinnen zu sichten, und natürlich labten sich die Männeraugen an den jungen und teilweise aufreizend begleiteten Girlies.  
„Ja bin ich denn hier im Puff?“, wurde ich ausfallend, als ich endlich mit Gunnar allein war.
„Was ist?“, fragte er scheinheilig grinsend.
Ich schnaufte nur. Ließ mich jedoch nicht vertreiben.
Sechzehn standen zur Debatte. Was dann wohl genügen wird. Auch wenn wir noch einige zusätzliche Hütten für die Gäste errichten lassen, was sogleich in die bestehenden Baumaßnahmen des neuen Restaurants und Wellness-Centers mit einbezogen wird.
Wenn sich die Dinge weiterhin so gut entwickeln, gedenke ich sogar über den Kauf eines Nachbargrundstücks nachzusinnen, damit wir umfassender expandieren könnten. Jedoch sind dies vorerst nur wage Überlegungen. Nichts weiter.

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Am Abend war ich völlig erschöpft von den eintönigen Gesprächen, tiefen Dekoltee und durchsichtigen Blusen.
„Du hättest nicht dabei sein müssen.“, bemerkte Gunnar schmunzelnd.
„Ja. Natürlich. Das glaube ich dir gerne. Zwei geile Männer mit all den Girlies. Aus welchem Grund bewerben sich hier eigentlich nur junge Frauen? Gibt es keine Älteren die einen Job suchen?“
„Wollen wir nicht als JUNGES Unternehmen wahrgenommen werden? Und außerdem zieht es viel mehr Gäste an, wenn die Belegschaft überwiegend aus jungen Menschen besteht.“
„Du wolltest sagen, aus jungen, attraktiven Mädchen? Und genau genommen, möchte ich diese Frauen nicht hier haben. Was denkt ihr euch eigentlich? Und überdies ist es diskriminierend.“, empörte ich mich nachträglich über das „Casting“.
“Hast du vielleicht schon einmal darüber nachgedacht, dass die kriminellen, russischen Subjekte ihre Prostituierten unter dem Deckmantel der Jobsuchenden  einschleusen, um hier doch noch ihre Geschäfte zu machen und womöglich irgendwann alles leichter übernehmen zu können?“
„Ihre Zeugnisse waren tadellos.“
„Sie hatten also ansehnliche Referenzen?“ Ich schüttelte mit dem Kopf. „Ist dir vielleicht in den Sinn gekommen, dass man die fälschen kann?“, warf ich Gunnar Nachlässigkeit vor.
„Was sagt eigentlich deine Hellsichtigkeit dazu? Oder wird auch die von deinem Schwanz gesteuert?“, ereiferte ich mich. „Ich finde es ungeheuerlich, was ihr hier treibt.“
„Was hast du? Es sind auch viele junge Männer hier. Oder etwas nicht? Und die brauchen alle einen Job.“

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Ich bin mir nicht sicher, ob Gunnar die ganze Nacht bei mir verbrachte.
Heute Morgen war er allerdings noch reichlich müde.