Gunnar hat mich womöglich gedemütigt, indem er einige Tage
mit Zuckerfötzchen in Paris verbrachte (was meinerseits noch zu beweisen wäre),
überraschte mich jedoch andererseits mit seiner Rückkehr, welche wie geplant am
gestrigen Nachmittag stattfand.
Die Kosmetik und das Auffrischen meiner Haare waren gerade
abgeschlossen, als ich gedachte noch einmal ins Haus zurück zu gehen, anstatt
ins Restaurant, als Gunnar Freude strahlend samt Koffer gleich nach mir das
Haus betrat.
So wie er seine Tasche fallen ließ und die Hände nach mir ausstreckte, eilte ich ihm entgegen und schlang über glücklich meine Arme um seinen Hals. Er hob mich hoch und trug mich zum Bett, wo er mich nieder legte. Mich innig küsste, sodass ich für den Augenblick jeglichen Argwohn vergaß.
So wie er seine Tasche fallen ließ und die Hände nach mir ausstreckte, eilte ich ihm entgegen und schlang über glücklich meine Arme um seinen Hals. Er hob mich hoch und trug mich zum Bett, wo er mich nieder legte. Mich innig küsste, sodass ich für den Augenblick jeglichen Argwohn vergaß.
Nein. Sex gab es keinen. Zumindest nicht unverzüglich.
Gunnar ging duschen und dann sahen wir ein wenig gemeinsam
fern. Über seine Reise sprach er nicht und ich wagte nicht zu fragen.
Allerdings gab ich keine Ruhe bis, ja bis er endlich (!!),
endlich in mir war.......
Das gemeinsame Ineinander war heiß und leidenschaftlich,
wie ich es nach einigen Tagen der Abstinenz (seinerseits) erwartet hätte. Keine Spur von
versteckter Traurigkeit oder leiser Melancholie an die vergangenen Tage. Eher
doch ein Freudentaumel des glücklichen Wiedersehens.
Gunnar kam trotz alledem nicht augenblicklich. Benötigte
schon einige Zeit und ein wenig Akrobatik bis er zum Höhepunkt kam. Aber die
Intensität war unbeschreiblich eckstatisch in ihrem Genuss.
Er bewegte sich noch lange in mir auf und ab nachdem er
gekommen war. Sah mir dabei hypnotisch in die Augen. Mit einem Blick der keinen
Zweifel an seiner Liebe zu mir zuließ. Während ICH auf tauschend Wolken schwebte.
Als meine Füße wieder den Boden berührten und
wir uns im Restaurant gegenüber saßen, hätte ich am liebsten gefragt: Wo warst
du? Was jedoch hätte das genützt? Hätte er mir tatsächlich die Wahrheit
gestanden, wenn er mit Zuckerfötzchen in Paris gewesen war? Nun, zumindest war
in Gunnars Abwesenheit, mag er nun gewesen sein wo er will, der gute, alte
Troels bei mir. Der treue Freund, der noch immer zu mir hält. Und im selben
Moment, als ich diese Gedanken hegte, wähnte ich in Gunnars Gedanken die Frage
zu sehen, ob Troels bei mir gewesen war. Hätte er diese Frage jedoch in der Tat an mich
gerichtet, wäre ich ebenso wenig umhin gekommen ihn nach seinem tatsächlichen
Aufenthaltsort zu fragen.
Nur hätte er MICH gefragt, wäre ICH zumindest aufrichtig
gewesen.
„Bist du wirklich so über glücklich mich zu sehen?“,
stellte er stattdessen eine wahrlich sinnlose Frage.
„Ich weiß nicht, warum du das fragst.“, antwortete ich mit
heiß glühender Liebe in den Augen, „Denn du weißt und fühlst genau, dass es so
ist.“
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- Kurz nach dem Lunch stieß ich mit einem der Angestellten
zusammen, der mir bereits während der Men-Wahlen flüchtig aufgefallen war und
Felicio in gewisser Weise ähnelt. Finn Andersson. Er schien mir verlegen, als er erkannte, wer ich war.
Stotterte eine Entschuldigung und stand da wie angewurzelt. Da ich ebenso wenig
wusste, was ich hätte sagen sollten, griff ich kurz nach seinem Arm, zwinkerte
ihm zu und ging weiter.
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Natürlich ging Gunnar am Abend noch zu seinen Kindern um
Hallo zu sagen. Wen er sonst noch besuchte, entzieht sich meiner Kenntnis. Denn
er kam erst gegen zehn zurück. Währenddessen ich an meinem Notebook saß.
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Was für ein Erwachen! Mit Gunnar an meiner Seite. In seinen
Armen.
Er schien ähnlich zu fühlen. Zumindest ließ sein Verhalten
diese Annahme zu. Denn er begann umgehend, nachdem er die Augen geöffnet und
sich geräkelt hatte, mit mir zu schmusen. Mich zu küssen. Immer
leidenschaftlicher. Von Minute zu Minute. Und am Ende schwang er sich über
mich, legte sich an meinen Rücken und drang rasch von hinten in mich ein.
„Ich will nur noch dich.“, flüsterte er leise in mein Ohr,
nachdem er rasch zu Ende gekommen war.
Was für eine Aussage von meinem Ehemann, der mich permanent
betrügt! (?)
„Und was ist mir Siv?“, fragte ich, obgleich ich die
Antwort bereits kannte.
„Sie und ebenso ihre Schwestern sind durchaus attraktive
Frauen. Das steht außer Zweifel. Aber keine von ihnen ist so schön wie du Rea.
Überdies liebe ich sie nicht. Das weißt du genau.“ (Wusste ich das genau??) Er
sah mir verträumt lächelnd in die Augen. „Sie ist doch nur...“
„Deine Domina.“, beendet ich den Satz.
„Ja.“, antwortete er mit sanfter Stimme. „Nicht mehr und
nicht weniger. Und jetzt, musst du mir den Schwanz peitschen.“ Er lachte
schallend. Obgleich ich wusste, dass es ihm durchaus ernst damit war.
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„Es
ist Freitag. Du erwägst doch nicht etwa, so kurz nachdem du zu mir
zurückkehrtest, mich heute Abend wieder zu verlassen?“
„Ich
gehe mich betrinken.“, antwortete Gunnar in theatralischem Ton.
„Nein.
Das wirst du nicht!“, gab ich mich energisch und mit gebieterischer Stimme.
Gunnar
hielt inne. Sah mich an und zog seine linke Augenbraue nach oben.
„Was
ist?“, fragte ich und breitete Schulter zuckend die Arme aus.
Gunnar
schmunzelte und pustete hörbar die Luft durch seine Lippen, so als wäre es ihm
zu heiß geworden. Dann senkte er den Kopf und seine Augen blickten mich von unten
her eher demütig an. „Ja. Du hast Recht.“
Womöglich
sollte ich bei Forderungen oder „Ungehorsam“ stets einen herrischen Tonfall
anschlagen. Was zweifelsohne Gunnar in eine unterwürfige Rolle zwingt.
Aber
wird er nun auch „gehorchen“?