Unser letzter Sex heute Morgen, und ebenso der vor zwei
Tagen war allemal besser als der lauwarme Kaffee zuvor. Jedoch der Heutige
schien mir dem Zweck zu dienen mich milde zu stimmen, ob Gunnars neuerlicher
Bitte einen Modelauftrag annehmen zu dürfen. Nicht nur für einen Tag in
Stockholm. Sondern für mehrere Tage an Marokkos Stränden.
Nein. Ich werde ihn nicht begleiten.
Und NEIN! Ich will nicht dass er geht. Jedoch verbieten
kann ich es ihm dennoch nicht.
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Die „Verehrer“, die wahren Helden, gehen mir angesichts der
beständig jünger und girliehafter werdenden Belegschaftskonkurrenz so
allmählich aus. Obgleich wahre Ritterlichkeit ohnehin nur noch selten existiert
und so wie so ein aussterbender Charakterzug zu sein scheint.
Nun will ich mich keineswegs, beklagen, herabsetzen oder ganz
und gar geringer machen als ich bin. Aber immerhin werde ich dieses Jahr
dreiunddreißig Jahre alt. Ein schon einigermaßen bedenkliches Alter. Zudem noch
meine Kränklichkeit. Wie kann ich da erwarten, ernsthaft von den Männern
begehrt zu werden, wenn kerngesunde und gerade erblühte, zudem noch bezaubernd
aussehende Weiblichkeit um mich herum konkurriert?
Was bleibt dann noch als enthaltsam zumindest respektiert
zu werden. Zu der Heiligen zu werden, die ich nie sein wollte.
Andererseits bin ich schließlich noch keine fünfzig. Vermag
mir einen Jason Anekelea noch immer ins Bett zu holen. Jedoch wäre es sinnvoll,
nur zu dem Zweck des beieinander Liegens. Des nicht Alleinesseins und nicht, um
des Vergnügen Willens. Jedoch auch nur, wenn mich mein ebenso attraktiver
Ehemann gedenkt zurück zu lassen, während er was auch immer in welchen Ecken
dieser Welt zu tun pflegt.
Was ist das Alter eigentlich? Was bedeutet es? Und was
machen wir daraus?
Geht es tatsächlich mit mehr und mehr Freudlosigkeit,
Schwermut und depressivem Verhalten einher? Ist es möglich, sich an diesen
„Zustand“ zu gewöhnen? Nur wie? Ich vermute, dass die Qualität des Älter werden
mit einer gewissen Geisteshaltung einhergehen muss und mit einem dementsprechenden,
veränderten Verhalten. Was mich zurück zur Heiligen bringt.
Allerdings ist es noch nicht soweit den Thron einer
Heiligen zu erklimmen. NOCH gedenke ich mich zumindest gelegentlich zu
amüsieren. Basta!
Wenigstens mit Troels, der gleichwohl siebzehn Jahre älter
sein mag, und in dessen Leben ich nun überdies auf den zweiten Platz abfiel.
Was jedoch nichts mit meiner Attraktivität zu tun hat. Sondern mit der
Tatsache, dass ich mich nicht dauerhaft für in zu entscheiden vermag.
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Adam sehen wir kaum. Er entschied sich überaus rasch und
vehement für diese Diane Dalloway, die mir eine ziemlich skurrile und närrische
Überdrehte zu sein scheint. Was Adam nun in der Tat nicht ähnlich sieht.
Womöglich entschied er sich gleichwohl für ein wenig „Abwechslung“. Oder es ist
nur ein für Marie sichtbares „Rechnung begleichen“ der Gefühle und Emotionen.
Des Schmerzes, den Adam erlitt.
Marie hingegen ist überaus stolz auf ihre „nordische
Eroberung“. Sie scheint Henrik zu vergöttern, und mir wähnt zuweilen, als seien
ihr die Babys im Weg auf ihren neuen Pfad zum gemeinsamen Glück mit ihrem heiß
geliebten Prinzen.
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- Dahl Lindqvist, mit seinen sechsundfünfzig Jahren hat ein
Verhältnis mit der einunddreißig Jahre alten Long Wang. Nun gut. Warum nicht.
Ohnehin stehen die asiatischen (Fotzen) Damen hoch im Kurs
bei den Männern.
- Nichts von Wanja. Nichts von Kevin. Von Ian so wie so
nicht....mehr(?).
- Nur Felicio schickt mir täglich Nachrichten und Bilder
aus Indien Wells.
- Die „Neueinstellungen“ für das zweite Restaurant, sowie
das Wellness-Center werden derzeit eingearbeitet.
Gunnar sah ich gestern den gesamten Tag nur wenig. Er hatte
viel zu tun, wie er sagte. Stattdessen hörte ich dem eher sinnlosen Geplauder
der Frauen zu, besuchte das Nagelstudio und hing müde und melancholisch meinen
Gedanken nach. Genauso wie heute.......