Donnerstag, 27. März 2014

Eine tolerante Ehefrau ?



Kaum hatte ich gestern Morgen meinen Eintrag hier beendet und mein Notebook zur Seite gelegt, strafte mich Gunnar Lügen. Zumindest ist dies angesichts unseres leidenschaftlichen Ineinanders anzunehmen gewesen. Sicher bin ich mir dennoch nicht, ob er womöglich doch des Nachts bei einer anderen war oder nicht.
Sind Männer nicht beständig „bereit“? Und Gunnar ist ein überaus potenter Mann und Liebhaber.
Er benahm sich in meiner Gegenwart wie frisch verliebt. Liebkoste, streichelte und umfing mich mit seinen armen wie ein übermütiger, liebes taumelnder Verführer, selbst in Zuckerfötzchens Gegenwart. Was mich doch schon einigermaßen erstaunte (ob der Enthüllungen zum Ende dieses Post’s).

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- Wanja hatte gestern Geburtstag. Ich sendete ihm eine SMS. Keine Antwort?
- Ein Foto von Ian. Lächelnd, wie immer.
- Der Vormittag füllt sich mit dem Ausschreiben und entgegen Nehmen der Bestellungen.
- Am Mittag Diskussionen um eine Coke. Ich hatte mich dazu überreden lassen im Restaurant zu speisen. Zuckerfötzchen stand da und wusste nicht, ob sie sie mir servieren sollte oder nicht. Sah Gunnar an und dann mich und stellte sie mir schlussendlich auf den Tisch.

Befindlichkeiten: Völlegefühl und Fußschmerzen, die sich mit einer Massage einigermaßen beheben ließen.

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Es war ein überaus angenehmer Tag mit meinem Ehemann, welcher zweifelsohne einen noch besseren Abschluss verdient hätte. Wenn da nicht das Gespräch zwischen Gunnar und Erik gewesen wäre, dessen ich mehr oder weniger (un)freiwilliger Zeuge wurde.
Es war am späten Nachmittag, als Erik uns besuchen kam. Gunnar ging mit ihm ins Office, unter dem Vorfand, dass Christine an der Unterhaltung teilhaben sollte. Ich setzte mich demonstrativ mit meinem Notebook auf die Couch und ließ sie ziehen.
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund jedoch, hatte ich das Gefühl ihnen folgen zu müssen. Demzufolge begab ich mich ebenfalls auf den Weg dorthin.
Ich war zielstrebig an allen vorbei gegangen, die ich auf den Fluren im Wirtschaftsgebäude traf. Jedoch vermochte ich Gunnar und Erik in Christines Büro nicht zu entdecken. Sah aber, dass die Tür zum oberen Geschoß einen Spalt weit geöffnet war, und folgte dem „Pfad“.
Schon von weitem hörte ich Eriks tiefe, voluminöse Stimme, die ihren Raum einnahm, und ich schlich leisen Fußes heran, um zu lauschen.

„Sind deine Gefühle zu dieser Kellnerin ein wenig abgekühlt?“, fragte Erik.
Sofort schoss mir Zuckerfötzchens Gesicht in den Sinn. Diese verdammt Schlampe! Ich hatte es gewusst!
Gunnar pustete hörbar die Luft durch seine Lippen. „Ich hatte es gehofft. Aber ich begehre sie noch immer. Ihre zuckersüße Fotze geht mir nicht aus dem Sinn und wie sie schmeckt schon ganz und gar nicht.“
Erik machte eine abwertende Geste. „Das ist nur zeitweilige Leidenschaft. Glaube mir. Das geht vorüber.“
„Um ganz ehrlich zu sein, würde ich mir genau das wünschen. Nur befürchte ich, dass es nicht ganz so leicht sein wird. Am liebsten würde ich sie mir als zweite Frau nehmen. Nur so. Auf Probe. Schließlich war Rea ebenso eine Zeit lang mit drei Männern liiert.“
Bei diesen Worten von Gunnar blieb mir beinahe das Herz stehen. Mein Atem begann sich nun eher stoßweise seinen Weg aus meinem Körper zu bahnen. Das konnte nur ein Scherz sein. Gunnar begann sicherlich sogleich schallend zu lachen. Mir meine letzten Gedanken verinnerlichend, vermochte ich ruhig zu bleiben, um dem Gesprächsverlauf weiter zu folgen.
„Ja. Das ist wohl wahr!“, antwortete Erik zustimmend.
„Und Ellen Parker als dritte Frau.“, sagte Gunnar schmunzelnd und es schien nun doch mehr ein Witz, eine Posse, ein Schabernack zu sein.
Aber, wie kam hier Ellen Parker ins Spiel?
„Dann stelle dir doch gleich deinen eigenen Harem zusammen.“, schlug Erik vor.
Die Männer lachten.
„Warum nicht?“, erwiderte Gunnar. „Es gibt so viele schöne Frauen hier und es kommen demnächst noch einige hinzu. Was für ein Überangebot an leckeren Bissen!“
„Was ist aus Kate geworden. Deiner ehemals und kurzweilig zweiten Frau?“, fragte Erik.
„Sie scheint in David einen guten Mann gefunden zu haben, der sie tatsächlich liebt.“
„Eine weniger für dich.“, witzelte Erik auf Gunnars kosten. „Aber WER von den charmanten Damen käme für dich denn noch in Frage, um deinen Harem zu komplettieren?“
Männer. Dachte ich. Wenn sie allein gelassen. Malen sich die kühnsten Träume aus.
Aber sind wir Frauen nicht manchmal ebenso?
„Cara Holm. Die Gewinnerin unserer Miss-Wahlen.“, hörte ich Gunnar sagen. „Amanda  Sjöwall ist auch ein heißer Feger. Anna Vanderhoof, das Kindermädchen ist eigentlich auch eine Zucker Süße. Die australische Claire, die nicht aufgibt mich zu verfolgen, ist gleichermaßen nicht zu verachten. Genau wie ihre Kollegin Mathilda Nyborg an der Rezeption. Natürlich Elena. Ohne Frage. Oder die chinesische Ming Bei. Sui Chen ist auch eine Schönheit. Oder die Neue der Chinesinnen, deren Namen ich noch nicht einmal kenne. Die hat Titten sag’ ich dir, und ein schönes Gesicht. Mit Paula Diaz habe ich es mir verdorben. Aber es gibt ja schließlich noch eine Sylvia Romero, die ebenso temperamentvoll sein kann. Lara De Witt scheint mir auch eine heiße Braut zu sein, genauso wie Rachel Bennet. Die französische Marion Voltaire könnte man sich überlegen einmal zu genießen. Nur kurz vielleicht, denn das Angebot ist in der Tat beachtlich. Denn einige der neu Eingestellten Ladys wären ohne Zweifel auch für dich eine Augenweide.  Oder Jessica Warren und die samt weichen dunkelhäutigen Fotzen sind sicherlich auch eine kleine Sünde wert. Nur diese Gemma Smith ist fast noch ein Kind. Hat zu kleine Titten und ist mir zu knochig. Da bricht man sich den Schwanz.“
„Jetzt ist es aber genug!“, hörte ich Erik sagen. „Rede nicht so abfällig über die Frauen.“
„Nein. Das tue ich gewiss nicht. Ich schätze ihre Schönheit über die Maßen. Und noch mehr, wenn ich mit Haut und Haaren genießen kann.“
„Aber ernst ist es dir mit keiner? Hoffe ich.“
Gunnar räusperte sich. „Nein. Nicht wirklich. Nur Zuckerfötzchen hat mich ein wenig im leidenschaftlichen Griff.“
Erik war auf Gunnar zugegangen, hielt ihn mit beiden Händen bei den Schultern und sah ihm vertrauensvoll in die Augen.  
„Aber ich rate dir, dich nicht zu stressen und vor allem keiner anderen als Rea Versprechungen zu machen? Das bringt nur Ärger. Rea ist deine Frau und verdient deinen Respekt und sollte darüber nichts erfahren. Genieße die Zeit mit deinen kleinen Affären und kompromittiere Rea damit nicht. Es sind doch ohnehin nur kurzlebige Episoden. Oder etwas nicht?“
„Ja. Das mag sicherlich so sein Erik.“, bekräftigte Gunnar Eriks letzte Worte. Doch der Blick seiner Augen ließ in mir doch einige Zweifel aufkommen. Besonders was Zuckerfötzchen betraf. Hatte er sich etwa tatsächlich in sie verliebt?
Gunnar hatte sich aus Eriks Griff gelöst und ging nun nachdenklich vor ihm hin und her. „Nein Erik. Du hast selbstverständlich Recht. Ich werde Rea nicht wieder mit einer zweiten Frau konfrontieren. Ich werde die leidenschaftliche Zeit genießen, solange sie anhält und wenn sie vorbei ist, umso besser. Dann kann ich Rea in Ehrlichkeit wieder in die Augen sehen. Ich könnte und würde mich niemals von ihr trennen. Ich liebe sie über die Maßen. Keine andere hätte je eine echte Chance.“
Erik lächelte zufrieden und klopfte Gunnar auf die Schulter. „Gut so Junge. So ist es richtig.“
Angesichts dieses Gespräches war ich mir sicher, dass Gunnar in Paris gewesen war und nicht an der Küste von Marokkos modelte.
Was sollte ich nun mit diesem Wissen tun? Gunnar zur Rede stellen? Oder besser doch abwarten. Das Gehörte über seine Seitensprünge als Aberwitz abtun und es womöglich ganz und gar und am besten vergessen?
Ja. In der Tat. Ich sollte ihm seine kleinen Liebschaften nachsehen. Deren Gewohnheit sicherlich noch aus Sekten-Zeiten her rühren. Es ist schließlich erst drei Jahre her, dass er sie verließ. Und der Sorge um mich und ebenso der Liebe zu mir scheinen seine kleinen Affären keinen Abbruch zu tun. Wozu sich also aufregen? Auch DAS ist vergänglich.

Ich atmete tief durch und schon im nächsten Augenblick stelle ich mir vor, dass es besser sei alles zu verdrängen und so zu tun, als hätte ich dieses Gespräch nie gehört.
Ich hatte schon immer vermutet, dass da etwas Besonders war, zwischen Zuckerfötzchen und Gunnar. Aber auch DAS würde alsbald vergehen. Erik hatte sicher Recht. Es war nur ein unbedeutendes Zwischenspiel. Eine vorübergehende Affäre, welcher ich keine weitere Bedeutung zumessen sollte. Und wenn ich an diese Ellen Parker dachte, hatte ich das Gefühl mir keinerlei Sorgen machen zu müssen. Und wer auch immer NOCH in den Genuss von Gunnars Penis kam und kommen würde, wären noch weniger wert zu beachten, als der zeitweilige Genuss von Kaffee oder einem Stück Schokolade. Denn es waren nur „schmackhafte, Speisen, oder gelegentlich genossene Delikatessen“. Nicht mehr und nicht weniger. Basta!

Natürlich dachte ich gleichwohl darüber nach mir ebenfalls einige Liebhaber zu halten. Was ich ohne weiteres tun könnte. Andererseits verspüre ich jedoch keinerlei Verlangen danach. Zudem gibt es immer noch Troels. „Neue“ Episoden gedenke ich nicht zu beginnen.
Aber was ist mit Jason? (Eine durchaus „vergeltende“ Maßnahme.)
Die Wahrscheinlichkeit ist nun gering, dass ich doch noch zu einer Heiligen werde.

Ich schlich mich aus dem Bürogebäude und ging zurück zu unserem Haus. Unterwegs dachte ich darüber nach bei Sarah vorbei zu schauen und tat es. Denn ich musste mit jemand über das Gehörte reden.
Sie hörte sich mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck meine Ausführungen an. Dann schmunzelte sie. „Ich würde den Typ in die Wüste schicken.“
Ich stöhnte. „Ich habe befürchtet, dass du das sagst.“
„Aber natürlich tust du das nicht.“
„Nein. Ich tue es nicht. Ich werde Gunnar gegenüber nichts von dem erwähnen, was ich heute von ihm und Erik hörte. Ohnehin vermutete ich bereits, dass er das üppige Angebot der weiblichen Belegschaft für sich nutzt. Und auch, dass es womöglich jemand speziellen gibt, die er des Öffteren aufsucht. Alldieweil er nachts manches Mal für Stunden eben NICHT in seinem Bett schläft. Was aber offensichtlich keine nachteiligen Auswirkungen auf seine Liebe zu mir hat.“
Nun stöhnte Sarah. „Männer. Sie saufen, rauchen und ficken sich durch die Betten derer, die sie lassen. Und Macht kann verführerisch sein. Der Chef ist etwas Besonderes, und gewöhnlich will ihn jede haben. Da hat er es natürlich leicht, sich aus dem Angebot zu bedienen. Männer!“

Die Sonne war bereits untergegangen, als ich im Haus ankam. Erik und Gunnar waren bereits zurück.
„Ich war bei Sarah.“, sagte ich entschuldigend.
„Kein Problem. Wie hatten da einiges zu bereden.“
Ja. Natürlich. Da war ich mir ganz sicher.
Die beiden grinsten sich an und ich räusperte mich despektierlich.

Nein. Ich erwähnte nichts von dem gehörten Gespräch. Schluckte die Worte hinunter und benahm mich so wie gewöhnlich.
Ich vertraue schlicht und einfach auf Gunnars Liebe zu mir, und dass die Zeiten der kleinen Affären irgendwann ihr Ende finden werden.

Sex gab es keinen. Obgleich ich schon Verlangen danach verspürte.
Zumindest war Gunnar die ganze Nacht über bei mir geblieben.
„Es ist doch alles gut. Meine Schmusekatze.“, sagte Gunnar heute Morgen zu mir nachdem er mich liebevoll in seine Arme geschlossen hatte. Mich streichelte und küsste.
Ich sah ihn zweifelnd an und er wusste was ich dachte und das ich eifersüchtig war. Jedoch ebenso versuchte es nicht zu sein und zu „tolerieren“, was ich bisher nur ahnte (und nun sicher (??) wusste, aus seinem Mund gehört hatte)und er mir nicht wirklich gestand.
„Du musst nicht eifersüchtig sein. Keine von diesen Frauen, die mir als Mätressen zugeschrieben werden, könnten mir irgendwann wichtiger werden als du Rea. Selbst WENN da etwas wäre, hätte es keinerlei Einfluss auf uns. Wir werden immer zusammen sein.“
Immer noch blickte ich ihm argwöhnisch an. Schmiegte mich aber dann an seinen Körper und ließ nicht mehr los.
Gunnar schmunzelte. „Muss ich mich jetzt ständig wiederholen? Dir sagen, dass ich dich liebe. Nur Dich Rea und das es nichts gibt, was uns je entzweien könnte?“
„Ja. Das musst du!“