Der Mond steht im Sternzeichen Widder. Kein Wunder
also, dass mich Kopfschmerzen plagen. Überdies muss ich die Aufregungen der
letzten Tage verdauen. Was mir stechend auf den Magen schlug und mich zudem
noch zum Ausruhen zwang, anstatt meinen Übungen und dem neuerlichen Beginn
(m)eines „ordentlichen“ Lebens zu folgen. Gunnar schmunzelte nur und schüttelt
amüsiert mit dem Kopf. „Die ganze Aufregung und Verwirrung war so unnötig wie
ein dicker Pickel auf meinem Arsch.“
Was für eine Formulierung?! Aber auch ich musste lachen.
Nichts desto trotz schüttelten mich Panik-Attacken
und Krämpfe, und es tat so gut, dass Gunnar bei mir war. Was hätte ich ohne ihn
tun sollen? Ohne seine starken Arme, die mich hielten?
Nichts. Gar nichts vollbrachte ich gestern, außer,
mich auszuruhen, von den Strapazen, die ich mir selbst zugefügt hatte. Wie kann
man nur so töricht sein?
Was für ein beschissener Tag, wenn einen die
Emotionen nieder ringen.
Genauso scheint es sich anzufühlen, gegen den Strom
schwimmen zu müssen.
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Zuckerfötzchen fragte mich gestern besorgt, während
sie uns im Restaurant bediente, ob es mir gut ging. Ich würde stets so ernst
sein, kaum lachen und im Augenblick kummervoll drein blicken.
„Sie hat sich da so rein gesteigert. In den letzten
Tagen.“, sagte Gunnar an meiner statt. Ein Wunder, dass er nicht noch die
Eifersucht erwähnte. Was dachte er sich eigentlich dabei? Er musste sich nicht
bei ihr für mich entschuldigen. Ich vermag durchaus selbst eine Antwort zu
formulieren.
Zuckerfötzchen lächelte milde und verständnisvoll.
Es hätte nur noch gefehlt, dass sie mich bemitleidend tätschelte.
Nun gut. Ich mag mich nicht abträglich über sie
äußern. Sie scheint mir in der Tat aufrichtig zu sein mit dem was sie sagt.
Selbst ihr unbedarftes Verhalten, lässt den Schluss auf Maskenlosigkeit zu, und
darauf, dass sie keine Spielchen treibt. Eher erscheint sie mir doch kindlich
unschuldig und harmlos, als die Meisten Menschen. Nicht intrigant, berechnend
oder doppelzüngig.
Mit ihrer Wunsch nach dem „Clan von Gunnars Frauen“,
inspirierte sie mich zu einem, wie ich denke, wertvollen Impuls. Wir sollten
die offenherzigen, wahrhaften Menschen-Frauen von den boshaften, arglistigen
trennen und uns zu einem Clan zusammenschließen. Freundinnen werden. Beginnen könnte er mit uns
dreien. Natalja, Ellen und mir.