Gunnar hatte sich schon morgens Thai massieren (?) lassen und
fuhr gleich anschließend nach Stockholm. Zum späten, jedoch gemeinsamen Lunch
war er allerdings zurück.
In der Zwischenzeit war mir Jason auf den Wegen des
Zentrums begegnet.
„Wir würden so gut zusammen passen. Meinst du nicht auch?“,
sagte er grinsend und zwinkerte mir zu.
„Ja.“, antwortete ich Gedanken versunken, mir das Bild von
uns beiden vorstellend und ein paar wenige Sekunden durchflutete mich ein
inneres, seufzendes Lächeln. „Aber nur so rein äußerlich. Nicht im Charakter,
und was ist mit meiner Kränklichkeit? Mit so einer Frau könntest du nicht
leben. Am Ende würdest du auch mich betrügen, mit den Paulas und Chens.“
Jason antwortete darauf nicht. Grinste verschwiegen vor
sich hin und wer weiß, was für Bilder in seinem Kopf rotierten.
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„Du scheinst Jason zu mögen.“, bemerkt Gunnar während wird
wir speisten. „Seine Frau ist eifersüchtig. Er hat mit Paula Diaz gefickt.“
Was sollte DAS denn? Wollte/sollte ich DAS jetzt wissen?
Oder war er etwa eifersüchtig? Ich unterbrach für einige Sekunden das Essen und
sah Gunnar zweifelnd an. Legte die Stirn in Falten und räusperte mich. „Du
auch.“, antwortete ich trocken und aß weiter.
Stille.
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Der Nachmittag war meinem Haar gewidmet.
Gunnar hielt sich aller Wahrscheinlichkeit nach im Office
auf. Oder womöglich „darüber“. Was weiß ich schon?
Zeit mit seinen Kindern verbringt er überdies häufig.
Meist, fast täglich am Abend zwischen sechs und sieben. Daher verschob sich das
gemeinsame Dinner um eine gute Stunde.
Zumindest am Abend und in der Nacht (?) war er angenehmer
Weise bei mir.
Ist er kühler als noch vor zwei Jahren zu mir? Oder ist es
ebenso nur die Gewohnheit? Die Selbstverständlichkeit des beieinander sein von
Ehemann und Ehefrau, die sich mit der Zeit, mit den Jahren einschleicht? Das
man dem anderen weniger Aufmerksamkeit schenkt, weil es so gewiss ist, dass der
Partner immer da und verfügbar ist.
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Warum sehe ich dann eigentlich meinen Ehemann kaum?
Zumindest fühlt es sich für mich so an, dass es so ist.
Hat er tatsächlich so viel zu tun?
Was tut er den ganzen Tag?
Schnauf!
Verzweifelt nachdenk.....
Meinen Kopf hin und her wieg.....
Womöglich sollte ich meinen Mann doch einige Zeit
„beschatten“ lassen. Nur von wem? Jemand vom Sicherheitsteam kann ich damit
nicht beauftragen. Er würde sich zu rasch „verraten“ und die Gerüchte erreichen
Gunnar sicher genau so schnell als mich. Ein Privatdetektiv von außerhalb. Er
müsste als „Gast getarnt“ hier einchecken.
Ich komme der „Ausführung“ solcher Gedanken beständig einen
Schritt näher. Warum?
Will ich es tatsächlich wissen? Und was dann? Alles
weiterhin ignorieren?
Genau davor fürchte ich mich.
Vermutungen sind das Eine. Bestätigung dessen, jedoch etwas
anderes. Denn der Wahrheit würden vermutlich Konsequenzen folgen.