Donnerstag, 6. März 2014

Guter alter Troels oder Ein zufälliges Abenteuer




Bevor Gunnar mit Adam zu Erik aufbrach, waren Gunnar und ich noch für ein halbes, intensives Stündchen ineinander. Da ich Gunnar nun nicht einfach so gehen lassen wollte, begleitete ich ihn zu Erik. Blieb jedoch nur auf einen Kaffee und fuhr dann zurück zum Zentrum, nachdem mir Erik und Gunnar zu verstehen gegeben hatten, dass ich nicht bleiben könne. Gleichwohl ich dies am aller liebsten getan hätte. Nur, um bei Gunnar zu sein.
Kaum war ich im Zentrum angekommen, hatte zu Abend gespeist und dachte darüber nach, wie oder mit wem ich den Abend (die Nacht) verbringe, läutete mein iPhon.
Es war Troels.
Er gedachte seine erste Gelegenheit, seit dem Einzug von Anette Christensen, zu nutzen und mit mir nach Uppsala zu fahren. Er hatte in der dortigen Parteizentrale zu tun und bat mich ihn zu begleiten.
„Wir bleiben dort über Nacht. Die Partei hat ein wunderbares Appartement. Was denkst du? Kommst du mit?“
Für den Augenblick hatte es mir die Sprache verschlagen und ich antwortete nicht unverzüglich.
„AH! Ich weiß. Du kannst nicht. Gunnar. Ich hätte es mir denken können. Verzeih.“
„Nein!“, schrie ich schon beinahe. „Ich, ich...“, begann ich zu stottern, „komme mit.“
Jetzt hatte es offensichtlich Troels die Sprache verschlagen. Stille am anderen Ende.
„Das hattest du nicht erwartet. Oder?“, fing ich mich schneller als ich dachte.
„Nein.“, antwortete Troels mit ruhiger Stimme. „Aber es war einen Versuch wert, wie man sieht.“
Wir lachten beide.
„Und du meist das auch ernst?“, vergewisserte er sich noch einmal.
„Ja.“
„Dann hole ich dich im Zentrum ab. Bin bereits auf dem Weg und in zehn Minuten bei dir.“

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Die Fahrt über unterhielten wir uns nur wenig. Ich erwähnte kurz, dass Gunnar mit Adam bei Erik sei, um meine Abkömmlichkeit zu erklären. Nach Anette fragte ich vorerst nicht. Ich gedachte sie nicht zu thematisieren. Es gab andere, weit interessantere Inhalte, über welche ich mit Troels reden konnte.

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Hätte ich gewusst, hätte ich doch nur gewusst, dass ich an diesem Abend mit Troels  zusammen sein konnte. Dann hätte ich nicht mit Gunnar geschlafen. Aber dafür war es nun zu spät und ohnehin von nur geringer Relevanz.
Es war schon spät, als wir in Uppsala ankamen. Wir duschten, kuschelten noch eine Weile miteinander auf der Couch vor dem Fernseher und dann, schlussendlich, traf unser beider Sehnsucht, Troels war gewiss größer als die meine, aufeinander und wir liebten uns heiß und innig. Ich gab mich hin und genoss. Obgleich ich unbeschreiblich müde gewesen war.
„Tue, was immer du willst und tue es weiter, gleichwohl ich einschlafen sollte.“, hatte ich bereits vorbeugend zu Troels gesagt. Er hatte gelacht. „Nein. Das wirst du gewiss nicht.“, war seine überzeugte Antwort.
„Gleichgültig. Tue es einfach.“, hatte ich erwidert in der Erwartung, dass mich der tiefe Schlaf zu frühzeitig übermannen und ich ins Reich der Träume abdriften könnte. Denn es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ich vor Erschöpfung sogar während des Sexes einschlief.
Ich schlief nicht ein. Jedoch umgehend danach. Mit Erleichterung und in Troels Armen.

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Heute Morgen noch das gemeinsame Frühstück im Restaurang Alexander in der Östra Ågatan. Billig IKEA Food. Nun gut, dann eben das „Hotcake Set“.  Fett und duftend. Aber egal. Anschließend begleitete ich Troels noch einen Straßenzug weiter in die Vretgränd, zum Haus seiner Partei, wo er mir lächelnd den Schlüssel seines Wagens übergab. „Wir können gemeinsam Mittag essen. Ich rufe dich an.“, sprach es und verschwand im Eingang eines Bürogebäudes. Eine schmucklos verglaste braune Tür, die in einen Betonkoloss führte, wo nebenan gleich ein Geschäft für Betten ansässig war. Es ist überhaupt ein neu gebautes Viertel, einschließlich Wohnungen in Reihenhäusern. Die Konditorei links daneben, merkte ich mir vor. Hier könnte ich gegebenenfalls auf Troels warten und ebenso noch genüsslich einen Kaffe Latte schlürfen mit ein wenig Gebäck dazu. Nun, das Hälsocenter, zwanzig Meter weiter wäre sicherlich gleichermaßen einen gelangweilten Besuch wert. Das Hairstudio eher weniger, was auf der anderen Seite der Straße, gleich neben einem kleinen Markt, nebst dem Geschäft für „moderne Ernährung“ zu finden ist Ah! Eine Boutiqe in der Kungsängsgatan und ein indisches Restaurant „New India“.  Jedoch muss ich hier nicht ganz Uppsalas beschreiben.

Im Augenblick verweile ich in der angemieteten Wohnung von Troels Partei. Schreibe und warte.....