Donnerstag, 31. Dezember 2015
Rein geschäftlich..........
Sogleich,
nachdem ich mit dem Schreiben zu Ende gekommen war, begab ich mich ins
Tonstudio. Eigenartiger Weise hatte ich Alexa den gesamten Tag nicht gesehen.
Sarah traf ich auf den Weg dorthin und sie offenbarte mir, dass mein Ehemann mit
seinen Brüdern im Fitnessstudio sei. Nun gut. Daran war nichts auszusetzen.
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Im
Tonstudio befürchtete ich etwas vorzufinden, was ich von Ian schon einmal
gesehen hatte. Allerdings war es dann doch nicht SO, wie ich erwartet hatte.
Ian stand nicht mit herunter gelassener Hose da und fickte diese Nelly. Nein.
Es wurde tatsächlich musiziert. Seine gesamte Band war anwesend und ich hörte
bereits von weitem die leisen Töne von Ians Musik. Als ich näher kam und mir
das Einspielen der Lieder genauer anhörte, sah, nein, nahm ich doch zwischen
Ian und dieser Nelly feine Schwingungen der Leidenschaft wahr. Als ER mich
jedoch bemerkte, konzentrierte er sich ganz und gar auf mich.
Ian
unterbrach die Proben, bat mich höflichst, mit einer eleganten Verbeugung,
herein und stellt mich seinen Bandmitgliedern vor, die allesamt bekräftigten,
dass sie mich bereits vom letzten Mal, als sie hier waren, kannten.
Ian
umarmte und küsste mich auf die Wange. Aus dem Augenwinkel, entnahm ich Nellys
missgünstige Blicke.
Ich bin
mir nicht wirklich sicher, doch ich vermute, er fickt mit ihr.
Aber, WAS ist
dann mit Annica?
Nun,
Männer scheinen in solchen Fällen ihre eigene Philosophie zu haben, wie man an
Gunnar sieht.
Ich blieb
förmlicher, als Ian es womöglich von mir erwartete. Schließlich waren wir nicht
allein und ich wusste nicht, was ich von dieser Nelly zu halten hatte. Ich
gedachte ihr, VORERST NICHT auf die (großen) Füße zu treten. Oder mein Pulver
zu verschießen, bevor ich gecheckt hatte, wie viel ich davon noch in meinem
Beutel hatte?
Ich
begrüßte alle, auch Nelly, höflich und blieb dabei angemessen distanziert.
Betrieb ein wenig smalltalk und lieb nicht lange.
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Wir dinierten
mit Gunnars Familie zusammen im Restaurant und Gunnar entschloss sich noch mit
zu seinem Vater und seinen Brüdern zu gehen. Alexa und ich, gingen zurück zum
Haus. Dort dachte ich darüber nach, was ich mir an diesem Abend noch
vorgenommen hatte. Zu Derek gehen, wollte ich nicht. Gleichwohl, oder
vielleicht gerade deshalb, mich sogar Alexa danach fragte.
Da war
noch Kevin, mit dem ich dringlichst reden musste. Nur war es wohl besser zu ihm
zu gehen. Denn Alexa musste über Geschäfts interne Angelegenheiten nichts
erfahren. Es ging sie schlicht und einfach NICHTS AN!
Ich
entschuldigte mich bei ihr und offenbarte, dass ich zu Kevin gehen würde,
alldieweil es noch etwas Wichtiges zu bereden gäbe. Sie blieb allein.
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Bei Kevin
angekommen, der mich selbstredend zu sich herein bat, setzte ich von Beginn an
mit scharfen Worten, vor allem Janina gegenüber, Prioritäten. Es ging schließlich
um Geschäftliches und die Angelegenheit war obendrein noch überaus brisant.
Schließlich musste nicht jeder davon wissen, was meine Pläne waren. Gleich, wen
es auch betraf. Geheimhaltung war hier gefragt. Das Gesagte Dinge NICHT diesen
Raum verlassen durften, wenn sie einmal ausgesprochen sind. Und da ich Janina
nicht vertraute, bat ich sie ganz persönlich, unter Erklärung, worum es ging,
sie möge bitte für wenige Minuten den Raum verlassen. Denn ich hätte etwas
überaus Heikles mit Kevin zu besprechen.
„Ist es
nötig, dass sie geht?“ Kevin sah zu ihr und dann zu mir.
„Okay.
Eine Sache können wir gemeinsam besprechen. Es betrifft, am Rande, auch sie.“
Sie horchte auf und es entzieht sich meiner Kenntnis, was SIE in diesem Moment
vermutete, was ich wichtiges zu sagen hatte.
Ich
eröffnete Kevin, dass ER womöglich, an Dereks Stelle, das Zentrum leiten wird.
„Wow! Wow!
Wow! Wie? Was soll ich tun?“
„Du hast
schon richtig gehört.“
„Warum?“
Ich
erklärte es ihm und bat die beiden tunlichst darüber zu schweigen.
„Aber
Derek ist doch total okay für diesen Posten.“
„Mag sein.
Nur, wie du, wie ihr bestimmt bemerkt haben werdet, hat sich die Lage im Land,
in ganz Europa, empfindlich geändert, was ausländisch aussehende Menschen
betrifft. Derek wird von den Gästen argwöhnisch beäugt. Selbst Ryan hat
dringlichst angemerkt, dass nur noch weiße Sicherheitsbeamte eingestellt werden
sollen.“
„Bist du
jetzt zur Rassistin geworden und schläfst trotz alledem mit ihm?“
Ich
schnaufte. „Nein Kevin. Selbstverständlich nicht. Es geht in diesem Fall
ausschließlich um geschäftliche Belange. Verstehst du mich?“
„Ja. Das
tut ich schon. Aber was bin ICH dann für diese reichen Leute?“
„Ein
weißer Mann im Rollstuhl?“ Ich breitete die Arme aus und hob die Schultern.
„Also geht
es doch um die Hautfarbe?“
„ES ist
wie überall in geschäftlichen Gefilden. Wenn Kunden deine Nase nicht passt,
fliegst du raus. Allerdings würde ich Derek niemals feuern. Im schlimmsten Fall
zurück ins Sicherheitsteam stecken. Womöglich tauscht ihr auch nur die Plätze.“
„Aufgrund
der politische Lage im Land?“, vervollständigte Kevin meine Antwort.
Ich
nickte. „Aber nicht nur deshalb Kevin. Ich glaube, es wäre mir ohnehin lieber,
wenn DU die Geschäfte hier führen würdest und er ist dein Stellvertreter.“
„Warum hast
du es nicht gleich so angelegt?“
„Ich
zuckte mit den Schultern. „Es ist eben damals, in New Orleans, SO passiert.“
Kevin sah
mich an. Kaute auf seiner Unterlippe und ich wusste, dass er noch eine Frage in
Petto hatte. „U-n-d WAS wäre, wenn ich NICHT in einem Rollstuhl säße? Hättest
du dich dann sogleich für mich als Chef des Zentrums entschieden?“
Ich hatte
es geahnt, dass er DIESE Frage stellt und ich hatte genau genommen KEINE Antwort
darauf. „Ich weiß es nicht Kevin! Ich weiß es nicht.“
„Hör’
zu.“, forderte ich ihn auf. „Ich habe Thomas bereits angewiesen, dass er dich
in ALLES einweisen soll, was die Geschäfte betreffen. Er wird noch ein oder
zwei Monate länger hier bleiben, um euch, um DICH einzuarbeiten. Derek ist
gleichwohl bei weitem noch nicht soweit, das Zentrum allein zu leiten. Hat mir
Thomas gestanden.“
„Du hast
mehr von ihm erwartet. Oder etwa nicht?“
„Ja. Das
stimmt.“
„Natürlich
ist er ein heller Kopf.“, räumte Kevin ein. Dann sah er mich an und grinste.
„Andererseits hatte ich die ganze Zeit schon so ein Gefühl, dass er dort völlig
fehl am Platz ist.“
Ich musste
mit Kevin schmunzeln und selbst Janina verzog nun endlich einmal das Gesicht zu
einem breiten Lächeln. In Gedanken dankte ich ihr dafür. Nur jetzt, musste ich
sie leider nach draußen bitten. Sie stutzte.
„Janina,
ich bitte dich, für eine kurze Weile nach draußen zu gehen, damit ich mit Kevin
unter vier Augen sprechen kann. Du brauchst nichts zu befürchten. Es geht
ausschließlich (!) um das Geschäft. Und ich werde Kevin bitten, über das
Gesprochene still zu schweigen. Auch dir gegenüber. WENN er es dir dann
erzählen will, möge er es tun. Es liegt in seinem Ermessen. Wäre es so, muss
auch ich dich bitten, mit niemandem darüber zu sprechen.“
Sie
stutzte. „Was kann hier so geheim sein, dass man nicht darüber reden darf?“
„Genau
DIESE Entscheidung, musst du schon mir überlassen. Es ist schließlich MEIN
Geschäft und es ist wichtig für mich, dass ausschließlich Kevin und ich es
wissen.“
Sie wurde
ernst. Nickte und ging nach draußen.
Nun
eröffnete ich Kevin etwas, was ihm nicht wirklich gefiel. Es würde ihn zum
Denunzianten machen. Was er selbstredend sofort erkannte. Genau deshalb fragte
ich ihn, ob er überhaupt dazu bereit sein würde UND, dass ER der EINZIGE sei,
den ich darum bitten könne. Vor allem, weil ER die Möglichkeit dazu habe, all
die Dinge in Erfahrung zu bringen, die ich gedacht wissen zu wollen. Es ging im
Wesentlichen darum, FEHLER in Dereks Handeln aufzuspüren, mir diese mitzuteilen,
sodass ich dann die Gelegenheit hatte, ihn als Leiter des Zentrums abzusetzen
und an die zweite Stelle zu bringen. In diesem Zusammenhange hatte ich bereits
angemerkt, dass mir Dereks Umgang nicht gefiel und ebenso wenig sein Benehmen.
Denn als Leiter des Zentrums stellt man schließlich etwas dar, wo man sich
dementsprechend zu verhalten hat. NUR, genau DAS musste ich auch Derek noch auf
irgendeine Weise beibringen.
Kevin
verstand.
„Derek
kann sich schließlich nicht benehmen wie einer seiner Angestellten. Trinken und
mit seinen Kumpanen Party feiern. DAS steht ihm nun nicht mehr wirklich zu in
dieser Form und hier geht es in der Tat erneut um die Farbe der Haut. DAS ist
mir durchaus bewusst! Wäre er ein Weißer, wäre alles halb so schlimm. Nur die
Gäste fühlen sich verunsichert, wenn sie ihn am Abend, in Gangmanier, mit
seinen Kumpanen sehen und am Morgen dann in einem Anzug als Leiter des Ganzen.
ES PASST schlicht und einfach nicht zusammen. Verstehst du das?“
Kevin
nickte. „ICH verstehe das. Nur wirst du mit Derek fairer Weise darüber reden
müssen.“
„Ich weiß.
Aber WIE, ist die Frage.“
„Er wird
verstehen, was du meinst.“
„Mag sein.
Er ist ohnehin bereits sauer und es wird seine Gefühle sicherlich noch mehr verletzen,
dass es immer noch, oder besser, wieder um die Zugehörigkeit zu einer Rasse
geht. Schlimm das Ganze. Ich weiß das schon. Aber,....Was will ich tun. Hier
geht es schließlich ums Geschäft. Und manchmal denke ich, es ist wie derzeit
mit allen diesen so genannten Flüchtlingen und Asylanten. Sie sind selbst
schuld! Durch ihr verhalten, dass sie an den Tag legen, das oft in keinster
Weise angemessen ist. Sie besitzen keinen Anstand. Keinen Respekt und sind so
dumm wie Bohnenstroh.“
„Was auf
Derek alles NICHT zutrifft.“, verteidigte Kevin meinen Geliebten.
„Ja. Das
mag gut sein....“
„A-b-e-r......ich
weiß.“ Kevin hatte dieses eine Wort an
meinen Satz noch angefügt, welches es leider in Dereks Fall da nun einmal gab.
„Was sagt
Gunnar eigentlich zu dem Ganzen?“
„Er weiß
nichts davon und es geht ihn auch nichts an. “Ich grinste. „In jedem Fall hat
er mir schon vor einiger Zeit prophezeit, dass es mit Derek nicht gut gehen
würde.“
„Schade
eigentlich. Ich finde ihn nett und......wäre gern an seiner Stelle.“ Kevin
hatte nun ein breites Grinsen aufgesetzt.
Ich
lachte. „Ich weiß.“
„Vielleicht
wäre ich das auch, wenn da nicht......“ Kevin wurde ernst und sah auf seine
Beine.
„KEVIN!
Bitte. Nicht. Lass das.“
„Habe ich
nicht Recht?“
„DARAUF
antworte ich dir gewiss nicht!“ Ich gab ihm einen Kuss auf den Mund und er.....rief:
„Janina! Wird sind fertig hier.“ Und mir flüsterte er noch leise in mein Ohr:
„Ich werde es tun, worum du mich hier bittest.“
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Anschließend
ging ich noch kurz bei Troels vorbei. Erwähnte das Gespräch mit Ryan und
beglückwünschte ihn zu seinem Entschluss, wieder hier bei uns tätig sein zu
wollen.
„Was ist
mit deiner Parteiarbeit?“, fragte ich ihn noch, währenddessen Anette mich
voller Argwohn fixierte.
„Natürlich
werde ich Mitglied bleiben.“
„Er
bekommt hier doch viel mehr Geld.“ Räumte unerwarteter Weise Anette ein.“
Ah. Darum
ging es also. Dachte ich so.
Troels
dementierte sogleich Anettes Aussage. Mir schien, ihre Worte waren ein wenig
beschämend für ihn.
„Und was
ist mit dir und Gunnar? Werdet ihr nun Parteimitglieder werden?“
„Pffff“,
pustete ich die Luft durch meine angespitzten Lippen. „Ich denke noch darüber
nach. Doch bei Gunnar bin ich mir nicht mehr so sicher.“
„Warum das
denn?“
„Sein
Bruder ist mit so einer Verschleierten zusammen. Im schlimmsten Fall
konvertiert er noch und heiratet sie.“
„Ach du
Schande! Nein! Wo kommt sie her?“
„Palästina.
So weit ich weiß.“
Troels
schüttelte mit dem Kopf und in Anettes Gesicht konnte ich verständlichen Hass
entdecken.
„Troels,
weiß du was? Gunnar mag tun, was er will. Ich werde zwar nicht Mitglied der
Schwedendemokraten werden, sie jedoch finanziell unterstützen. Ich hoffe, das
ist okay.“
„Aber
selbstverständlich.“
„Hy, Rea.
Schön dich zu sehen.“, sagte Mads, Troels Bruder, der gerade herein gekommen
war. Ich grüßte ihn und lächelte. Er war kein schlechter Kerl. Hätte nur noch
der Verweis auf die „alten Zeiten“ gefehlt. Womöglich grinste er deshalb so
unverschämt?
Nach ein
wenig smalltalk mit den Dreien, wo ich doch bemerkte, dass Anette, mir gegenüber,
so allmählich freundlicher und zugänglicher wurde, bat ich sie und Mads, so wie
bei Kevin Janina vorher, nach draußen zu gehen. „Versteht das bitte nicht
falsch ihr beiden. Und hier muss niemand missgünstige Gedanken hegen.“ Bei
diesen Worten sah ich Anette souverän entgegen und nickte ihr leicht zu. „Es
geht ausschließlich um Geschäftliches.“ Sie verstand und ging mit Mads in das
anders Zimmer hinüber.
Troels sah
mich zweifelnd und gleichzeitig neugierig an. „Was ist so geheim, dass du es
nicht vor Anette und Mads sagen kannst?“
„Es ist
eine überaus delikate Angelegenheit, von der NIEMAND wissen muss. Und ich bitte
dich eindringlichst, es für dich zu behalten. Gleich, ob du zustimmst es zu
tun, oder nicht.“
„Wow! Das
klingt gefährlich.“, er lachte.
„Nun, das
ist durchaus nicht verkehrt. Ich will dich zum Beobachter machen.“
Troels
kräuselte die Stirn. „WAS soll ich denn beobachten?“
Ich tat
einen tiefen Atemzug und dann sprach ich es aus. „Derek.“
„Derek?
Wieso das denn? Ich habe doch nicht viel mit ihm zu tun, wenn ich wieder im
Sicherheitsteam arbeite.“ Nun lachte er noch einmal und schien zu begreifen.
„Du bist eifersüchtig und willst wissen, wo er sich rum treibt. Nicht wahr?“
Ich
grinste. „Nein Troels. Darum geht es nicht.“
Er
stutzte. „NEIN??? Was dann?“
„DAS wäre
privat. Aber, um was es geht, ist, wie erwähnt, geschäftlich.“
„Oh! Ja.
Du hast Recht.“ Troels grinste mir entgegen. „Mache es doch nicht so spannend.
Spuck’s endlich aus.“, forderte er mich auf.
„Es geht
darum Derek genau zu beobachten. Was er in seiner Freizeit tut und mit wem. Und
hier geht es mir so ganz speziell um den Umgang, den er pflegt. Mit welchen
Männern er zusammen ist und WAS das für Leute sind. Verstehst du, was ich
meine?“
Troels
nickte.
„Auch
hätte ich gern gewusst, ob er sich angemessen als Leiter des Zentrums benimmt.“
Troels zog
die Brauen nach oben. „O-k-a-y. Das kann ich tun, wenn du es willst. Kein
Problem. Aber verrätst du mir, WARUM du das wissen möchtest?“
Ich lachte
leicht. „Nein. Das wollte ich eigentlich nicht.“
Troels
lachte. „Was hast du vor? Willst du ihn raus werfen. Oder was?“
Ich schwieg.
„Später sage ich es dir vielleicht. Vertraue mir einfach.“
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Ich ging
zurück zum Haus und sah mit Alexa weiter fern bis.....Gunnar, zu später Stunde,
kam.
Auch an
diesem Abend war er nicht betrunken.
„Drei,
oder vier Bier waren es. Nicht mehr.“, gestand er mir und wir gingen schlafen.
Der Morgen
gestaltete sich ähnlich, wie DER zuvor. Als ich erwachte, lief neben mir ein
Porno ab. Nur dieses Mal, gedachte mich Gunnar mit einzubeziehen und als er mit
Alexa fertig war, wandt er sich an mich, mit seinem noch nicht erloschenen
Verlangen........nach Sex.
Nun bleibt
mir nur noch das Gespräch mit Derek. Allerdings scheue ich mich davor. Zudem
ist mir bewusst, dass er ohnehin schon angefressen ist. Womöglich sollte
ich mit Marie darüber reden.
Gunnar war
heute Morgen, gleich nach dem Frühstück, mit seinen Brüdern gegangen.
Wo sich
Alexa aufhält,....weiß ich nicht.
Mittwoch, 30. Dezember 2015
Was zählt, ist Loyalität
Nach dem
Dinner beschloss Gunnar mit Alexa in unser neues Areal zu gehen. Dorthin, wo
die Party für die Jungen war. Was mich doch einigermaßen enttäuschte. Dachte
ich doch, er würde mit mir (und Alexa) zu Hause bleiben. Denn genau genommen
beabsichtigte ich frühzeitig zu Bett zu gehen. Was Gunnar selbstredend nicht
sonderlich gefiel. Das Trinken und Feiern schien ihm lieber zu sein.
Nun gut.
Auf dem Weg zurück in mein Haus, dachte ich darüber nach, zu Derek zu gehen.
Wendete und lenkte meine Schritte in Richtung seiner Hütte. Bevor ich jedoch
dort ankam, winkte mich Sarah zu sicher herein. Anfangs zögerte ich. Ließ mich
jedoch dann darauf ein und.....es wurde ein unerwarteter, erfreulicher und
heiterer Abend, in denen meine Gefühle und Gedanken hin und her gerissen
wurden. Dennoch, ein Vergnügen.
„Ich
wollte genau genommen zu Derek gehen.“, bemerkte ich so gänzlich beiläufig.
„Oh. Ich
glaube er hat Besuch von seinen Freunden.“
„Freunde?“,
wunderte ich mich. „Arbeiten sie hier?“
„Nein. Sie
kommen immer von Außerhalb.“
„Ah so.
Und sind es NUR Freunde? Oder ist auch diese Frau dabei, mit der sich Derek
vor noch nicht all zu langer Zeit eingelassen hatte?“
Sarah sah
mich grinsend an und nahm einen gigantischen Zug aus ihrer Flasche. „Freunde
Rea. Freunde. Nicht mehr.“
Mit diesem
Gedankengang war meine Neugierde geweckt und ich fragte weiter: „Gab es
vielleicht Gerüchte darüber, dass Derek und diese Giselle sich noch einmal trafen?“
„Nein.
Davon habe ich nichts gehört.“
„Du meinst
wirklich, da ist NICHTS mehr?“
Sie
schüttelte mit dem Kopf und gestikulierte mit der Bierflasche in der Hand.
„Nein. Zumindest ist mir davon nichts zu Ohren gekommen. Und eigentlich bleibt
mir ja nicht verborgen, wie du weißt.“ Nun grinste sie frech zu mir herüber.
Noch
einige Male stellte ich die gleiche Frage und immer wieder mit anderen Worten.
Und jedes Mal verneinte sie. „Da sind nur seine Kumpels. Mehr nicht.“
„Was sind
das denn für KUMPELS? WO kommen die her?“
„Man sagt,
er kenne sie von früher und aus Amerika.“
„Nun, da
Derek nun ebenfalls am Trinken ist, werde ich gleichwohl NICHT zu ihm gehen. Ein betrunkener Ehemann ist mir genug.
Da muss es nicht auch noch ein alkoholisierter Liebhaber sein.“
„Warum
triffst du dich nicht mit jemand anderem?“, schlug Sarah vor. Denn ich hatte
ihr von Gunnar und Alexa erzählt und wo sie jetzt waren.
„Mit WEM
denn? Troels hat seine Anette. Kevin seine Janina. Und Ian seine Annica samt
Kind.“
„Jason?“
„Jason??
Sehr witzig. ER hat seine Frau und seine Kinder.“
„Aber
einen Gedanken wäre es doch wert?“ Sarah schmunzelte provozierend. „Warum rufst
du ihn nicht einmal an.“
Ich dachte
kurz darüber nach und war dann BEINAHE so weit Jason tatsächlich zu kontaktieren.
Nur, hatte ich Bedenken. Zum einem war ich erschöpft. Wollte schlafen. Nicht
ficken. Womöglich hätte er mich in diesem Fall noch missverstanden. Zum Zweiten
war auch ER kein Heiliger. Was wusste ich denn schon, mit wem er sonst noch so
intimeren Umgang pflegte. Es war mir schlicht und einfach zu GEFÄHRLICH (mit
ihm zu ficken). Zum Dritten wollte ich Gunnar nicht verärgern. Was würde er
sagen, wenn er womöglich doch früher als von mir vermutet, nach Hause käme und
ich wäre nicht da?
Nein. Das
konnte ich NICHT tun!
Ich bleib
beinahe den gesamten Abend bei Sarah. Wir hatten viel Spaß. Sie schlug mir
einen Mann nach dem anderen vor, zu dem ich hätte gehen können.
Später ging
ich dann aber doch noch einmal bei Derek vorbei. Allerdings war es bereits
gegen halb eins.
Als ich zu
seiner Hütte kam, konnte ich durch das Fenster nicht viel erkennen. Nun gut.
Dann klopfe ich eben an. Dachte ich so.
Derek
öffnete die Tür mit bester Laune und bat mich herein. Ich bemerkte sofort, dass
er angetrunken war und verneinte. „Ich wollte nur kurz einmal bei dir vorbei
schauen. Nicht mehr. Ich gehe nach Hause. Ich bin müde.“ Drinnen hörte ich
seine Freunde ziemlich laut johlen. Es lief offensichtlich ein Baseballspiel.
Derek
griff nach meinem Arm. Wollte mich offensichtlich zu sich herein ziehen. Ich
tat einen Schritt zurück und er hob abwehrend die Hände. „Okay. Okay. Wenn du
nicht magst. Dann nicht.“
Ich sah
noch einmal in die Runde und vergewisserte mich, dass keine Frau dort war
und.....ging.
Kaum, dass
ich zu Bett gegangen war, kamen Gunnar und Alexa zurück. Welch Wunder! Noch ein
größeres Wunder geschah. Gunnar war NICHT betrunken.
Und dann
noch ein Drittes. Gunnar kuschelte sich zu mir ins Bett. Legte seinen Arm um
mich und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. „Rea. Ich liebe dich. Ich
wollte dich nicht all zu lange allein lassen. Dachte an dich und kam zurück. Er
küsste mich leidenschaftlich.
„Ich bin
müde.“, sagte ich leise.
„Ich weiß,
mein Herz. Schlaf nur. Ich bin da.“
Ich nahm
gerade noch so wahr, wie sich Alexa auf die andere Seite legte und
schon,.....schlummerte ich zufrieden in Gunnars Armen ein. Dachte kurz noch
einmal darüber nach, was wohl geschehen wäre, wenn ich NICHT
hier im Bett gelegen, und Gunnar mich hier nicht vorgefunden hätte. Wo er doch an mich
gedacht und sich um meinetwillen nicht betrunken hatte. Sogar noch
frühzeitig zurückgekommen war.
Was
für ein Glück!!!! Ich hatte mich das aller erste Mal tatsächlich richtig entschieden!
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Am Morgen,
als ich erwachte, lief neben mir ein Pornofilm. Gunnar trieb es mit Alexa. Und
das, gleich zwei Mal.
Nach dem
Frühstück teilten wir uns auf. Gunnar hatte seiner Familie versprochen, ihnen
noch den Rest des Zentrums zu zeigen. Was sie gestern Nachmittag noch nicht
gesehen hatten. Alexa ging (vermutlich – ich achtete nicht weiter darauf) zurück
zum Haus und ich ins Büro zu Thomas. Er hatte mich angerufen, weil es
irgendwelche Probleme mit Gästen gab. Sie hatten sich bedroht gefühlt von
einigen Jugendlichen, die unsere Gaststätte besucht hatten, jedoch NICHT zum
Zentrum gehörten. Die Sicherheitskräfte hatten sich noch augenblicklich
eingeschaltet.
Als Erstes
dankte ich Ryan für die optimale Bewältigung der Situation. Nachdem Thomas mich
über die Geschehnisse informiert hatte.
„Wir brauche
mehr Leute.“, merkte er dringlichst an.
„Derek.
Bitte kümmere dich darum.“, sagte ich zu meinem Liebhaber, der durch mich der
Chef des Zentrums geworden war. Und noch im selben Augenblick rollte Kevin
herein. Gefolgt von Janina. Ich begrüßte SIE und dann Kevin recht förmlich.
Dann nahm mich
Thomas beiseite. „Hör mal Rea. Wenn wir neue Sicherheitskräfte einstellen, dann
aber bitte....Weiße.“ Er warf mir einen drängenden Blick entgegen. „Die Gäste sind verunsichert durch die
angespannte Lage mit den Flüchtlingen und Asylanten im Land. Sie wollen sich
hier sicher fühlen und ein farbiger Sicherheitsbeamter ist im Moment nicht
wirklich Vertrauens erweckend. Verstehst du, was ich meine. Es genügt schon der
Eine.“
„Jackson
Brown?“, fragte ich nach.
„Ja. Die Frauen
sind NICHT das Problem. Aber weißt du was Rea? Derek, ob nun von dir
eingesetzter Chef des Zentrums oder nicht, wird von einigen der Gäste ebenso argwöhnisch
beäugt. Und da ist es gleichgültig, ob er nun im Anzug flanieret oder nicht.“
(Harte Worte!)
Ich
schnaufte. „Ich dachte es mir schon.“, ließ ich verlauten mit einem Seitenblick
zu Derek hinüber, der sich gerade mit Kevin und Ryan unterhielt. „Thomas, habe
ich mit Derek etwa eine falsche Entscheidung getroffen?“
„Sicher
nicht.“, entgegneter er bedachter als vorher. „Nur, du weißt um die derzeitige
Lage im Land. ER wird oft eigenartig angesehen, von unseren Gästen. Als
vertraue man ihm nicht und müsse Angst vor ihm haben. Auch wenn ich weiß, dass
das nicht so ist, wäre es vielleicht besser....“
„.....wenn
du bliebst?“, vollendete ich Thomas Satz. Er lachte. „Na ja. Ich dachte darüber
nach, vielleicht doch noch ein, oder zwei Monate länger zu bleiben. Denn Derek
ist noch lange nicht soweit, das Zentrum zu führen.“
„Dann
arbeitest du besser Kevin ein.“
Thomas sah
mich verwundert an und dann nickte er lächelnd. „Alles klar. Wenn es mit Derek
nichts wird, ich meine gleich, was es auch betreffen mag“, und hier zwinkerte
er mir verschwörerisch und wissend zu, „dann wird Kevin die Geschäfte
übernehmen.“
Ich grinste
Thomas an.
„Traust du
es ihm denn zu?“, fragte er.
„Du etwa
nicht?“
„Okay. Wir
werden sehen, WER, von den beiden, flinker
ist....im Begreifen. Das Rennen macht. DER bekommt letztendlich den
Zuschlag. Nicht wahr?“
„Es ist
immer besser, mehrere Pferde im Rennen zu haben.“ Ich lächelte Thomas entgegen
und er lächelte mit. „Hast du vielleicht noch ein paar Überraschungen für mich
bereit?“
„Nun, ich
werde danach suchen.“
„Aber WIE
bringst du das jetzt Derek bei? Mit den....weißen Sicherheitsbeamten? Er könnte
es als rassistisch ansehen.“
„Muss ich
das?“
„Ich
glaube schon. Denn er erwähnte kürzlich, dass er einigen seiner Freunde hier
einen Job verschaffen wolle. Er sei es ihnen schuldig. Und du weißt, dass es
alles.....Farbige sind.“
„Oha. Was
nun? DAS wird in der Tat nicht leicht. Aber ich glaube es ist in diesem Fall
besser, mit der Tür ins Haus zu fallen.“
„Das
willst du wirklich wagen?“
„Ja.“...und
ich tat’s.........
Wie
erwartet war Derek verärgert.
„Ich muss
an die Gäste denken, Derek. Verstehst du das nicht?! Fühlen sie sich unwohl
hier, kommen sie nicht wieder, was sich auf unserem Umsatz nieder schlägt. Was soll
ich sonst anderes tun Derek. Verstehst du mich. Und es hat nichts mit Rassismus
zu tun.“
„Ach. Das
sehe ich anders.“, erwiderte er ein wenig mürrisch.
„Du musst
die angespannte Lage mit den Flüchtlingen und Asylanten im Land bedenken. Die
Gäste wollen sich hier sicher fühlen. Und genau DAFÜR muss ich Sorge tragen.
Und DU ebenfalls, als Leiter des Zentrums. DA ist es nicht ratsam, sich
pikieret zu benehmen. Das einzige, was zählt, ist das Geschäft.“
Derek
räusperte sich. „Ich dachte, hier einige meiner Freunde unterzubringen. Du
sagtest doch vor kurzem noch zu mir, dass es womöglich sei, sie hier als Sicherheitsbeamte
jobben zu lassen.“
„Ja. Das
sagte ich. Jedoch die Lage hat sich nun geändert. Und wir müssen uns ihr
anpassen. Verstehst du das?“
„Ja.“,
entgegnete Derek kühl.
„Waren das
gestern Abend die Männer, die du dachtest, hier unterbringen zu können?“
„Einige
davon. Ja.“
Ich
schnaufte. Es waren in der Tat alles Farbige. „Derek. Es tut mir leid. Aber das
wird nicht gehen.“
Oh, oh! Derek
schien zornig zu werden. Er schnaufte. „Am Ende enthebst du MICH
noch meines Amtes.“
Ich griff
nach seiner Hand. Er entzog sie mir. Ich suchte ihn zu beruhigen. „Nein Derek.
Das tue ich sicherlich NICHT! Hörst du mich?!“
„Im
Privaten ziehst du mir doch ständig deinem dich betrügenden Ehemann vor.“
„Derek! Du
hast es selbst gesagt, dass es dir von Anfang an bewusst gewesen war.“
„Ja.
Natürlich. Aber es ist nicht leicht für mich.“
„Das weiß ich
doch.“
Nun ließ
er sich, wenn auch widerwillig, von mir berühren. Ich nahm seine Hand und
drückte sie leicht. Er setzte ein gequältes Lächeln auf. Ich sah Kevin aus dem
Augenwinkel. Er hatte die Situation ebenfalls so nebenher beobachtet und ich
wähnte ein etwas spöttisches Grinsen in seinem Gesicht wahrzunehmen. Was mir
durchaus verständlich war. Ich musste dringlichst mit IHM vertraulich reden.
Und ich hoffte, es würde gleichwohl vertraulich bleiben. Infolgedessen
ließ ich Derek los und ging zu Kevin hinüber. Betrieb ein wenig smal talk und
beugte mich dann zu ihm hinunter, sodass niemand anderes hören konnte, was ich
ihm ins Ohr flüsterte. „Wir müssen reden. Allein.“
Er nickte,
anscheinend wissend, und zwinkerte mir zustimmend zu. „Später. Okay?“
„Ja.“
Janina sah
mich, als ich mich wieder erhob, argwöhnisch an.
„Janina.
Ich werde etwas später mit Kevin vertraulich über Geschäfte reden. Ich hoffe,
das ist okay für dich?“
Sie
fixierte mich mit ihrem durchringenden Blick und nickte schließlich. Ich sah Thomas
mit Derek und Imara Sumei am Fester, hinter dem Schreibtisch, stehen. Er schien
Derek etwas zu erklären. Ryan stand neben dran und gestikulierte wild.
Ich
gesellte mich zu ihnen und winkte Kevin heran.
„Ryan“,
sprach ich unseren Sicherheitschef an, „Wie viel Leute denkst du brauchen wir
noch?“
„So viele
wir bekommen können. A-b-e-r“, merkte er scharf an und tat einen kurzen
Seitenblick zu Derek, „bitte Rea, nur Männer von hier.“
„Ich
verstehe. Thomas merkte es bereits an. Wir werden ausschließlich“, nun kam ich
ins Rudern, angesichts Dereks grimmigen Blick, „Akzeptable. Einstellen.“, sagte
ich dann schließlich.
„Weiße
Rea. Weiße.“
Ich
räusperte mich und sah kurz zu Derek hinüber. „Ja. Ryan. Ich verstehe.
Vielleicht trete ich dir vorerst einmal Josh, meinen Bodyguard, ab. Denn ich
benötige ihn kaum.“
„Okay. Ich
kann ihn gut brauchen. Und wenn wir schon einmal dabei sind, wir müssten ein,
oder zwei Detektive einstellen.“
Ich sah
Ryan mit hoch gezogenen Brauen an. „Wozu das denn?“
„Es wird
nötig sein. Es gibt immer irgend eine reiche Alte, deren Hund davon gelaufen,
oder deren Kollier verschwunden ist, dass sich dann später in einer Ritze des
Sofas wieder findet.“
Ich
pustete die Luft laut hörbar aus mir heraus. Okay. Meinetwegen.“
„Warum
holst du eigentlich nicht Troels wieder zurück?“
„Troels?“
Ich musste grinsen. „ER fühlt sich in der Politik doch überaus wohl?“
„Ach! Ist
das so?“ Ryan grinste mir entgegen.
„Was weißt
DU, was ich nicht weiß? Spuck’s aus!“
Ryan
lachte. „Schau an. Rea kommt zu mir herunter und artikuliert sich in
Gossensprache.“ Er lachte gerade heraus und ich stufte ihn derb mit der Schulter
in seine Seite. „Also sprich!“, forderte ich ihn auf.
„Ich traf
ihn heute Morgen. Er ist über Sylvester mit seiner Frau hier bei seinem Bruder
Mads. SO zufrieden mit der Politik scheint er nicht zu sein. ER erwähnte nur,
dass er nichts Nutzbringendes tun könne und jegliche Anstrengung im Sande
verliefe. Es sei mühsam mit dem Kämpfen. Gleich, mit Hilfe welcher Partei.“
„Oh! Das
wusste ich nicht. Warum fragst du ihn nicht, ob er vielleicht hier her
zurückkommen will?“
Ryan
grinste breit. „Das habe ich schon getan und er hat mir zugesagt.“
Ich
lachte. „Ach was? Tatsächlich?! Das ist gut. Dann werde auch ich mich dahingehend
mit ihm unterhalten. Wenn ich darf, erwähne ich dein Gespräch mit ihm.“
„Nur zu
Rea. Ist mir Recht.“ Es war Ryan regelrecht anzusehen, dass er mich am aller
liebsten, vor Vergnügen, geknuddelt hätte.
„Nun,
Anette wird es sicherlich nicht wirklich angenehm sein, wenn ihr Troels wieder
hier in meiner Nähe ist.“
„Wieso?“,
fragte Ryan. „Fickst du immer noch mit ihm?“
„Ryan! Wie
kannst du nur?! Selbstverständlich NICHT!“ JETZT, in diesem Augenblick, hatte
Ryan erneut eine Grenze überschritten. Aber gut. Ich ließ es ihm durchgehen. Er
ist eben, wie er ist. Und ich kenne ihn nun bereits seit Langem und möchte ihn
nicht missen. Er war stets ein loyaler Mitarbeiter, auf den ich mich, in
jeglicher Situation, verlassen konnte. DAS ist es, was hier wirklich zählt! Loyalität!
Ich werde
Kevin und Janina heute Abend zu uns einladen. Dann kann ich in aller Ruhe mit
ihm reden, was womöglich sein wird und was nicht. Wer weiß............
Und in
diesem Augenblick fiel mir Gunnar ein, der mir bereits vor geraumer Zeit
prophezeite, dass es mit Derek, als Leiter des Zentrums, nicht gut gehen würde.
Allenfalls
behielt er (auch hier) sogar Recht.
Auf dem
Rückweg zum Haus, rief ich Ian an. DER jedoch, war bereits im Tonstudio mit
einer gewissen Nelly
Odaturo und spielte den ersten Song für seine Platte ein.
„Meine Güte!
Hast du es aber eilig?“, wunderte ich mich.
„Musik ist
eben mein Leben. Ich kann nicht anders. Hatte die Songs schon vorbereitet.“
„O-k-a-y. Ich
dachte nur, wir sehen uns.“
Er schien sich
zu winden. „Phhuuu. Ich habe jede Menge zu tun und Annica ist mit dem Kind bei
mir. Das wird nicht leicht.“
NUN,....wunderte
ich mich allerdings tatsächlich sehr. WAS sollte DAS denn? Wer eine Gelegenheit
finden möchte, der findet stets eine freie Stunde, um...wer weiß was zu tun.
Offensichtlich schien er seine Aufmerksamkeit auf etwas (eine) andere zu
lenken. Vielleicht sollte ich mir diese Nelly einmal näher anschauen.
„Nun, niemand
zwingt dich Ian. Niemand.“, bemerkte ich noch und wusste Bescheid. ICH, würde
in den nächsten Tagen jedenfalls mit Ian auf Abstand gehen.
Manchmal denke
ich, WAS für verlogene, ich bezogene, selbstgerechte, egoistische Waschlappen
die Männer doch sind...............
Dienstag, 29. Dezember 2015
Kapitulation und Provokation
Was bin,
nein, war ich glücklich und dankbar, wieder hier im Zentrum zu sein.
Nun. Alles
in allem BIN ich schon froh, endlich wieder hier, an diesem wunderschönen Ort zu
sein. A-b-e-r, das WAR, bezieht sich darauf, dass Gunnar beschloss, MIT Alexa
in MEINEM Haus (vorübergehend) einzuziehen. Wo ich auf ein wenig Privatsphäre
MIT meinem Ehemann hoffte. Nach dieser Groß-Familien-Woche. Natürlich sind auch
all die anderen von Gunnars Familie hier gut angekommen und sogar komfortabel untergebracht. Es waren gerade noch genügend
Hütten frei. Nur, dass ich erneut mit Alexa, auf so engem Raum, konfrontiert
werden sollte, passte mir keineswegs! Punkt! Infolgedessen gab es einen Streit.
Gunnar allerdings ließ, gleich welches Argument ich ihm entgegen brachte, nicht
von seinem Vorhaben ab. „Für dieses paar Tage, schläft Alexa hier bei uns.“,
war seine beständige Antwort auf alles, was ich sagte. „Und fang’ nicht schon
wieder damit an, über Alexa zu reden, als sei sie nicht da.“
Ich
schnaufte. „WAS soll ich denn mit ihr reden? DU bist derjenige, der darauf
besteht, dass sie jetzt hier bei uns schläft. Ich hatte die Hoffnung gehegt,
endlich einmal entspannen zu können. In MEINEM Haus ein wenig Privatsphäre,
allein MIT meinem Ehemann zu genießen. Nach dieser anstrengenden Woche.“
„Ein paar
Tage, wirst du doch wohl noch aushalten können?“
Er war mitnichten
davon zu überzeugen, Alexa woanders unterzubringen. Es wäre ein Leichtes
gewesen.
„Willst du
etwa mit Derek allein hier sein?“
„Gunnar!
Verdammt noch mal! Du weißt doch ganz genau, dass ich MIT DIR zusammen sein
will. Und nicht mit Derek. Alexa oder irgendwem!“
„Die paar
Tage wirst du noch durchstehen müssen. Dann wird sie wieder zurück in ihr
Apartment gehen. Aber JETZT, bleibt sie hier.“
Noch
einige Male erhob ich die Stimme zum Widerport. Erreichte jedoch NICHTS.
„Das ist
mein letztes Wort.“, sagte Gunnar abschließend noch und....ich gab auf.
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Nachdem
alles mit der Familie geregelt war und ich kurz mit Thomes gesprochen hatte,
ging ich Kevin, Janina und Vince, um sie zu begrüßen. Natürlich ebenso seine
beiden Pfleger Max und Matthias, die gut gelaunt und glücklich waren, wieder
hier zu sein.
Obwohl ich
die Begrüßung gleichwohl förmlich gestaltete und den Anstand, sowie den
vorgegebenen Abstand wahrte, sah mich Janina doch eher zornig an. Was mir, und
offensichtlich Kevin ebenso gleichgültig war. Denn ER zog mich zu sich hinunter
und küsste mich vor ihren Augen auf den Mund.
Oh mein
Gott! Dachte ich. DAS beginnt nun zweifelsohne provokant.
Ich blieb
nicht lange. Ging gleich wieder fort. (Um diese arme Frau nicht noch mehr zu
brüskieren.)
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Da Thomas
erwähnte, dass Ian ebenfalls heute hier angekommen sei, gedachte ich auch ihn
kurz aufzusuchen. Ließ es jedoch dann. Begab mich mit Alexa in die
„Auffrischung“.
Möglicherweise
erwäge ich Morgen einen Besuch bei ihm. Sofern es meine Zeit erlaubt.
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Derek ist
selbstredend enttäuscht. Nahm er doch an, die Sylvestertage mit mir allein verbringen
zu können. Was NUN sicherlich ein Dilemma für ihn ist. Selbst EINE einzige
Nacht mit ihm zu verbringen, ziehe ich NICHT in betracht. Jetzt, wo Gunnar hier
im Zentrum ist. Selbst, wenn ich dafür Alexa in Kauf nehmen muss, will ich doch
mit meinem Ehemann zusammen sein. Und sonst, mit niemand anderem. Gleichwohl
GUNNAR sich selbstverständlich um die Belange seiner Familie kümmern muss. Was
ich durchaus gut verstehe. In diesen Stunden, werde ich sicherlich genügend
Zeit finden können, um mich mit Derek zu treffen. Wir sahen uns ohnehin
bereits, ganz förmlich, was IHM in diesem Augenblick schwer zu fallen schien,
im Büro.
Vielleicht
sollte ich heute Abend hier im Zentrum ins Kino gehen. Es laufen tolle Filme.
„Die Vorsehung“, mit Anthony Hopkins, wäre mein Favorit.
Andererseits
gib es im großen Saal ein Abendprogramm. Nun,....wer weiß. Und in unserem
zweiten, neu gebauten Areal, kann man heute bereits Party feiern. Wir
arrangierten dies speziell für die jüngere Generation. Wie man sieht, kann hier
jeder glücklich sein. Der Restaurant- Wellness und Massagebetrieb ist derzeit Tag
und Nacht geöffnet und wird gleichwohl reichlich genutzt von den vielen Gästen,
die sich in diesen Tagen verwöhnen lassen wollen.
Oh! Zu erwähnen
wäre noch, dass sich Troels offensichtlich hier im Zentrum aufhält. Er und
Anette begegneten mir auf dem Weg zum Büro. Er grüßte freundlich und ging
schlicht und einfach an mir vorüber. Nickte nur und sagte sonst nichts weiter.
Sicherlich ist er bei seinem Bruder Mads unter geschlüpft. Und WO.......könnte
Anette sicherer sein als hier? Schließlich beschäftigen wir ein eigenes
Sicherheitsteam.
Montag, 28. Dezember 2015
Männer-Dominanz
Kevin
hatte mich angerufen, dass er mit Janina und seinem Sohn Vince, am Dienstag in
Schweden anreisen würde. Aus diesem Grund erwog ich bereits heute Morgen
zurückzufliegen. Allerdings änderten sich die Pläne nun gravierend aufs Neue.
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Die Ankunft
von Gunnars vier neuen Brüdern, sollte nicht die einzige Überraschung am
gestrigen Tag gewesen sein. Johann hielt noch eine weitere Bescherung für uns alle
bereit. Nun, seine Aufregung schrieb ich genau genommen dem Erscheinen seiner
Söhne zu. Nichts anderem. Was zweifelsohne das Spektakulärste gewesen sein
mochte, an diesem Tag. Einige Stunden später allerdings, traf eine Frau bei uns
ein, welche uns Gunnars Vater als seine neue Frau Megan vorstellte. Er muss
sie bereits gekannt haben, noch bevor er sich von Christine trennte.
Womöglich war SIE der Grund dafür. Sie kam aus Kalifornien angereist, wo sie
das Weihnachtsfest mit ihrer Familie verbracht hatte. Nun gedachte sie zum
Jahresende mit Johann und seiner Familie zusammen zu sein und sogar noch zwei
Wochen hier in Schweden zu bleiben. Vielleicht auch länger. Das würde sich noch
entscheiden. Gab sie an, als man sie danach fragte. Johann hätte sie ohnehin
gebeten mit ihm zu leben. Wo, sei ihr egal.
Da ICH
mich nun nicht umstimmen ließ und spätestens am Dienstagmorgen zurück nach
Stockholm fliegen würde, obgleich ich es doch überaus bedauerlich fand, Gunnar
hier (mit Alexa) zurück lassen zu müssen, was ER jedoch, aufmerksam wie Gunnars
war, bemerkte, aber für ihn vielleicht nicht wirklich tragisch gewesen wäre,
angesichts des Kennen lernen Wollens seiner neu dazu gestoßenen Brüder Gustav,
Sam, Bill und Ossian, warf Gunnar eine Bahn brechende Frage in den Raum.
Er war
aufgestanden, um sich Gehör vor seiner Familie zu verschaffen, indem er mit
einem Metalllöffel gegen eine Bierflasche schlug. „Was denkt ihr darüber, wenn
wir ALLE, und damit meine ich wirklich ALLE, am Dienstagmorgen mit Rea zurück
nach Stockholm fliegen und uns im Zentrum einquartieren, um DORT die
Jahreswende gemeinsam zu begehen? Es wird dort eine wunderschöne Feier und ein
Musikprogramm vom Feinsten geben. Von Speis und Trank ganz und gar zu
schweigen. Und ihr Frauen“, er sah lächelnd in die Runde, „müsstet nichts tun.
Euch ausschließlich verwöhnen lassen. Vielleicht sogar im Massagesalon und
Wellnessbereich, wer es möchte. Was sagt ihr dazu?“
Ich hüstelte.
„Wow!“, stotterte ich ein wenig erstaunt. „Was für eine Anregung!“
Nun
wendete sich Gunnar in meine Richtung. „Das ist doch sicherlich möglich Rea.
Oder nicht?“
„Ja.
Schon. Wir müssten uns dann nur um die Unterbringung kümmern. Denn wir sind
über Sylvester beinahe ausgebucht. Im neuen Areal sind jedoch sicherlich noch
Hütten frei.“
Gunnar sah
nun wieder zu den anderen. „Also, was denkt ihr?“
Raunen und
Gemurmel ging durch den Raum. Ein paar Stimmen erhoben sich.
„Gut.
Warum eigentlich nicht.“, sagte Gunnars Vater.
Alexa
neben mir grinste und zupfte mich am Arm. „Könnte schon lustig werden. Warum
nicht. Da gibt es wenigstens eine Party und Bands.“
Gunnars
Brüder waren rasch begeistert. Die Frauen hielten sich zurück. Besonders die
Älteren.
„Tante Hanna“,
sprach Sven als erster, „wäre das nicht toll. Da brauchst du dich um nichts
mehr zu kümmern.“ Er nickte ihr zu und sie.....nickte zurück. Auch die anderen
schienen nun ebenfalls Gunnars Vorschlag zuzustimmen.
„Stimmen
wir ab.“, sagte Gunnars Vater und lachte. „Wer dafür ist, hebt die Hand.“
Es waren
so ziemlich alle Hände oben. Dalal gab ihre Stimme nicht ab. Emilia und Ellen
ebenso wenig.
„Ich bin
doch erst angekommen.“, meldete sich die Neue zu Wort.
Johann
drückte sie an sich und küsste sie auf die Wange. „Das schaffst du schon.“
HIER
herrscht eindeutige Männer-Dominanz!
Sonntag, 27. Dezember 2015
Erneute Planänderung – Die Familie ist bereit dafür
Das Blatt
hat sich erneut gewendet. Ich fliege nun doch nächste Woche zurück. Allein.
Und zu unser
aller großen Überraschung, sind da plötzlich noch Brüder von Gunnar
aufgetaucht, die bisher niemand von der Familie kannte. Was für ein
Paukenschlag!
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Während
ich mich im www bewegte und darüber nachsinnierte, wo ich Sylvester nun verbringen
würde, war es mir erneut unbemerkt geblieben, dass Gunnar und Alexa nicht unter
den Anwesenden weilten.
So kurz
bevor wir alle zum Lunch gebeten wurden, kam Alexa herein. Ihr Gesichtausdruck
war ein wenig verstört.
Ich ging
zu ihr hin. War in der Tat besorgt um sie. „Was hast du?“, fragte ich.
Sie atmete
schwer und sah mich mit zusammen gezogenen Brauen an. „Warum hast du heute
Morgen nicht mit Gunnar geschlafen, wie er es wollte?“
„Es war
keine Zeit. Wir schliefen zu lang.“, verteidigte ich mich und....begriff. „Hat
er etwa......?“
Sie
nickte. „Ja.“
„Und was
ist jetzt so schlimm daran? Ich dachte es gefällt dir mit Gunnar intim zu sein.
Seinen Wünschen zu folgen.“, vermochte ich mir diese Bemerkung nicht zu
verkneifen. Obwohl SIE offenkundig nicht gerade erfreut über das Geschehene
war.
Alexa
schnauft. „Rea, du weißt doch, dass ich noch nicht wieder....“, Sie sprach es
nicht aus. Ich verstand jedoch, was sie sagen wollte.
„Hast du
etwa wieder Schmerzen bekommen?“
„Ich weiß
nicht genau. Da ist so ein leichtes Ziehen.“
„War er
denn nicht vorsichtig gewesen?“
„Doch.
Schon. Aber...“ Alexas leidvoller Blick rührte mich nun doch. Nur, was sollte
ich sagen?
„Tja nun.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Du hast dir eben einen Sex süchtigen Mann
ausgesucht.“
Sie schien
enttäuscht und wendete. Wollte gehen. Ich hielt sie fest.
„Es tut
mir leid. Es sollte nicht abwertend oder beleidigend klingen. Ich hatte ehrlich
gehofft, dass er dich schont.“
„Nein. Tut
er nicht wirklich.“
„Er ist
einfach unmöglich, was sexuelle Dinge betrifft. Ich hatte stets gehofft, dass
er sich noch ändert. Bis jetzt hat er es jedenfalls NICHT geschafft. Wie man
sieht. Wenn er es überhaupt jemals ernsthaft in Erwägung zog. Das bezweifle ich
so allmählich. Gleichwohl ER es stets betont.“
Alexa
hielt meinen Unterarm mit ihrer Hand umklammert.
„Komm,
setzt dich doch besser auf die Couch.“, riet ich ihr.
Sie folgte
meiner Anweisung und ich, nahm neben ihr Platz. Gunnar kam herein. Er
schmunzelte. Ich winkte und bedeutete ihm, er solle zu uns kommen. Wir gewohnt,
setzte er sich zwischen uns. Und dann, nahm ich ihn mir vor.
„Warum
sagst sie denn nichts?“, verteidigte er sich schließlich. „Ich hätte doch
aufgehört.“
„Hättest
du das?“, fragte ich zweifelnd.
„Ja. Hätte
ich.“
„Okay.“
„Ach, nur
so nebenbei,
ich werde nächste Woche zurück nach Stockholm fliegen und, wie ich es versprach,
zum Jahresübergang im Zentrum sein.“
„WEM hast
du es versprochen? Derek?“
Ich räusperte
mich bedenklich. „Es geht hier nicht ausschließlich um ihn. ICH SELBST freute
mich darauf, zum Sylvester dort zu sein.“
Gunnar zog
die linke Augenbraue nach oben. Was für gewöhnlich nicht Gutes zu bedeutete hatte
und sah mich zweifelnd an. „DAS willst DU wirklich tun?“
„Was?“
„Mich hier
alleine lassen?“
Ich musste
lachen. „Alexa ist hier und deine ganze Familie. Du bist doch nicht allein“
„Ja. Ich
weiß. Aber DU REA, gehörst ebenfalls dazu.“
„Überdies
stört es dich sonst eben sowenig, wenn ich nicht überall anwesend bin.
Insbesondere, wenn du mit deinen Brüdern zusammen bist.“
Gunnar wurde
ernst. „Gehst du jetzt, verliere ich das Gesicht.“
„WAS!? Wie
bitte! Lebst du im Mittelalter, oder WAS?! Du wirst doch wohl eine Erklärung
dafür finden, wenn ich ohne dich abreise?“
„ICH?!!
Werde das nicht! DAS tust DU mal schön selber!“, und schon kündigte er an, dass
ICH der FAMILIE etwas zu sagen hätte.
Nun, ich
musste ehrlich gesagt schmunzeln. WAS dachte er denn? Das DIES etwa eine Hürde
für mich sei? Nein. Sicherlich nicht. Dazu bin ich nun doch ZU souverän.
Gleichwohl ER mir das offenkundig nicht zutrauen mag.
Gunnar
hatte es erreicht, dass alle Augen auf mich gerichtet waren. Ich erhob mich und
meinen Kopf. Blieb selbstbewusst und dominant. Wie es sich gehört!!!
„Gunnar
meint, ich solle EUCH allen, so ganz öffentlich mitteilen, dass ich diesen
wunderschönen Ort bereits nächste Woche ohne ihn verlassen werde. Ich gedenke
als Chefin des spirituellen Zentrums, die ich nun einmal bin, zu Sylvester dort
zu sein. Ich danke für die Aufmerksamkeit. Das war es schon.“ Lächelnd setzte
ich mich wieder an Gunnars Seite. Und siehe da, er zürnte mir nicht. Ganz im
Gegenteil. Anerkennend nickte er mir zu und lächelte. „Dann ist ja alles
geklärt. Meine Bewunderung.“ Er grinste. Gunnar hatte seinen Arm um meine
Schulter gelegt und zog mich zu sich heran. Küsste mich leidenschaftlich auf
die Lippen. „Ich liebe dich!“
RESPEKT, scheint Frau sich in einer Männer
dominierten Gesellschaft verdienen zu müssen! (Schlimm.)
Sogleich
nach meiner kurzen Ansprache, rief ich Derek noch einmal an und sagte ihm, dass
ich nun doch nächste Woche zu ihm kommen würde. Denn ich ahnte bereits, dass er
selbst überraschende Pläne geschmiedet hatte.
„Oha.
Welch glückliche Fügung.“, lies er verlauten.
„Du bist
beinahe auf dem Weg zu mir.“, witzelte ich noch. Obwohl ich bereits ahnte, das
es keineswegs ein Spaß von ihm war.
Er lachte.
„Ja. Da hast du allerdings Recht! Ich gedachte dich zu überraschen und zu dir
zu fliegen.“
--------------------------
Am Abend,
bei trauter Dreisamkeit (Wir vertragen uns, Alexa und ich. SO, wie es Gunnar
immer wollte.) auf der Couch, suchte mich Gunnar selbstredend zum Bleiben zu
überreden. Ich änderte meine Meinung nicht. „Ich fliege. Allein.“
Am Morgen
dann der Sex. Gleich zwei Mal hinter einander. Ich dachte, es sei besser Alexa
zu schonen. Obgleich sie angab, keine Schmerzen mehr zu haben.
Gunnar
hatte es mir ohnehin angekündigt, mit mir noch ausgiebig ficken zu wollen,
bevor ich reise.
-------------------------
Nach dem
Frühstück läutete es. Johann, Gunnars Vater, schien sich dieses Mal selbst zu
befleißigen und ging zur Tür, um zu öffnen. Ich achtete nicht weiter darauf und
ging zu den anderen. Dann kam er zu uns ins Zimmer mit vier jungen Männern und
einer jungen Frau. Rief uns alle zusammen und tat ganz feierlich.
„Kommt
alle her!“, rief er laut. „Ich habe euch alles etwas zu sagen UND vor allem
jemand vorzustellen.“
Nun
wartete Johann, bis sich alle im Zimmer versammelt hatten. Da es nicht groß
genug war, standen einige im Türrahmen und dahinter. Sahen in die Mitte des
Raunen und was dort so geschah.
„Ich mache
es kurz. Bin kein Mensch langer Reden. Ich denke, die Familie ist jetzt, wo
Christine bedauerlicher Weise gestorben ist, bereit dafür. Hiermit“, er wies, mit
seiner Hand und einer ausladenden Bewegung seines Armes, Freude strahlend auf
die jungen Männer, die er hereingebeten hatte, „stelle ich euch eure Brüder
vor. Gustav, Sam, Bill und Ossian.” Ein Raunen ging durch den Raum. „Taylor
kennt ihr ja schon. Wer etwas speziellen von mir darüber wissen will, kann mich
danach fragen.“
Ich hätte
beinahe laut los gebrüllt vor lachen. OH mein Gott! Stille Wasser sind
tatsächlich sehr, sehr tief. WER hätte DAS gedacht?? Dass der gute, alte Vater
noch mehrere Kinder auf der Wildbahn hat. Und so viele an der Zahl. Was soll
man dazu noch sagen?! Womöglich auch DAHER Gunnars Neigung zur Sexsucht und den
vielen Frauen.
Alles in
allem in der Tat ein überaus denkwürdiges Familienfest!
Samstag, 26. Dezember 2015
Denkwürdiges Familientreffen
Da man nun
einheitlich beschlossen hat, dass die Familie zusammen bleibt, scheint es, dass
selbst ICH mich (erneut!) fügen muss. Nur, WIE bringe ich dies Derek bei, der
sich bereits auf unser gemeinsames Zusammensein am Sylvester gefreut hat? Genau
JENES bereitet mir Kopf zerbrechen.
Aber davon
abgesehen, Linus ist sogar aus Florenz hier eingetroffen. Er ist der einzige
Sohn von Emilia Stephansdottir. Und er ist nicht der einzige, der einen weiten Weg
zurückgelegt hat, um sich dem großen Familientreffen anzuschließen. Nova kam
mit ihrer Tochter aus Peru. Nur Lilly ist in Australien geblieben. Mit ihr wird
geskypt.
---------------------
Meine
Lösung des Problems – ist die die Wahrnehmung!
Im
Allgemeinen nehmen wir so wie so nur einen Bruchteil dessen auf, was uns an
Informationen so umgibt, zur Verfügung steht. Und ich erinnere mich gelernt zu
haben, die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Möchte ich mich also NICHT mit schlechter Energie beladen, richte ich meine
Aufmerksamkeit nicht auf etwas, was mir negative Gefühle beschert. Das würde im
Detail bedeuten, ich schau’ einfach nicht hin, wenn mein Ehemann seine Geliebte
küsst und ignoriere schlicht und einfach diese Mumie. Sollte es dann doch zu
unausweichlichen Situationen kommen, bleibt man kulant und freundlich und
entzieht sich dieser wieder, sobald man kann.
Ich
vermute, dass viele Frauen genauso handeln. Aller Wahrscheinlichkeit nach
gleichwohl meine Mutter.
Ist es
tatsächlich DAS, was ich noch zu lernen habe? Ignoranz? Und wie man durch die „rosarote Brille“
sieht? Eigenartig. Aber gut. Wenn es zu meinem eigenen Besten ist? So sei es
denn.
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Ich hatte
in Mitten der Anderen die Zeit vergessen und nicht wahrgenommen, dass Gunnar
und Alexa den gesamten Nachmittag verschwunden waren.
Zudem
hatte ich mich gelegentlich zurückgezogen, um im Internet zu surven UND
ein langes Gespräch mit Derek zu führen, in welchen ich ihm zu erklären
gedachte, dass wir uns erst im nächsten Jahr wieder sahen.
Nun, am
Ende hat ER mich soweit, dass ich jetzt Gunnar erklären muss, warum ich
doch zurückfliegen werde. Allerdings, so wirklich überzeugt davon bin ich
nicht. Was bedeutet, dass mich Gunnar erneut leicht umstimmen kann. Was IHM
natürlich sehr wohl bewusst sein wird.
Alles in
allem steht offensichtlich noch nicht fest, WO ich Sylvester
verbringen werde.
Am liebsten wäre es mir selbstverständlich MIT Gunnar IM Zentrum.
Ach, was würde ich dafür geben, WENN es SO wäre!
Freitag, 25. Dezember 2015
Philosophische Gedanken
Ich machte
mir Gedanken über Anpassung, Verhaltens- und Sichtweisen,
die man in der Lage ist, aus sich selbst heraus zu ändern. Die Wurzeln unseres
Verhaltens liegen hauptsächlich in der Erfahrung dessen, was uns im Laufe des
Lebens so begegnet ist UND, welche Schlüsse wir daraus gezogen haben. Dazu
gehören Gefühle und Emotionen.
Im allgemeinen
wurde ich recht tolerant erzogen. Jedoch standesgemäß. Ich war auch immer
offen, gegenüber jedermann, BIS man eben Erfahrungen sammelt, die einen
verändern. Und ich vermute stark, dass diese Verhalts- und Sichtweisen zum
größten Teil mit dem Denken zu tun hat. Mit dem eigenen Wollen.
Erfahrungen,
denke ich, sind etwas Körperliches. DAS, was wir ein zu eins mit unserem Körper
er-leben. Daraus bildet sich die aktuelle Meinung, die wir haben. Die
selbstredend, mit jeder neuen Erfahrung, veränderlich ist....wie man sieht.
Einmal
gänzlich abgesehen vom großen Plan einiger Weniger, sind jedes Menschen
Erlebnisse und Erfahrungen subjektiv und einzigartig. Die Summe aus all dessen,
macht unser gegenwärtiges Denken und somit gleichwohl Handeln aus. Und ich
vermute hier, im Grunde diente dieser Mechanismus zu unserem eigenen Schutz.
Allerdings, sind wir in der Lage, uns bewusst
darüber hinweg zu setzen und im Augenblick zu tun, was uns vernünftig
erscheint. Oder, was nötig ist (um ggf. den Frieden zu bewahren. Das nennt man
dann Diplomatie, vermute ich). DAS ist mein
derzeitiges Konzept.
Dazu
braucht es die Einstellung,.......sich auf
die gegebene Situation und vor allem auf die anwesenden Menschen eben einzustellen.
Oder mit ihr/ihnen abzustimmen, anzugleichen, einzufügen. Sich zu arrangieren.
Will ich jedoch meine Einstellung, wenn auch nur kurzzeitig ändern, bedarf es
meines Willens dies zu tun. Nun, war
ich willens mich auf andere Menschen einzustellen? NEIN!
War ich nicht. Und eben sowenig auf eine veränderte Situation. Alldieweil ich es gewohnt bin, dass sich die Situation und die
Menschen, um mich herum, auf MICH einstellen! Und NICHTS anderes.
Aus diesem
Grund fällt es mir überaus schwer, mich anderswo, wie beispielsweise hier,
anzupassen. Es entspricht nicht meinem Niveau. Meinem gewohnten Ambiente, in
welchem ich aufgewachsen bin, und in welchem ich mich gewöhnlich bewege.
Nur,
Gunnars Familie ist nun nicht wirklich eine aus der gemeinen (im Sinne von
niedrig) Kategorie. Nein. Die meisten von ihnen, haben sogar ein recht hohes
Niveau.
Gunnars
selbst in kein Dummer. Er vermag sich innerhalb kürzester Zeit auf alle
möglichen Jobs einzustellen und in sein Umfeld einzufügen. Sein Vater Johann
mag ein wenig der Darsteller sein. Wie die meisten der Männer nun einmal so sind.
Verwechseln sich oft mit den männlichen Tieren, wenn sie balzen. Gunnars Mutter
war eine überaus intelligente, liebenswerte, freundliche Frau. Lehrerin für
Geschichte, Deutsch und Philosophie. Obendrein noch über die Maßen spirituell.
Ähnlich wie ihr Bruder Erik, der Druide. Hanna, Gunnars Tante väterlicherseits,
eine freie Frau mit einem jungen Geliebten (Lutz). Sein Bruder Hjalmar, ein
Künstler, der sich ohne zögern als Schwuler outete und sogar verdeckt im Drogenmilieu
für die Polizei arbeitet. Wo Gunnars Schwester Stine, die ebenso medial begabt
ist, mit Onkel Kurts Hilfe eingestiegen ist. Sven, der jüngste der Sølgård Brüder, ein Student an der Universität. Nun, was in Gunnars
Halbbruder Taylor steckt, bleibt vorerst nur zu vermuten. Von ihm ist bisher
nichts Ruhmreiches zu berichten. Außer, dass er mich bei jeder nur erdenklichen
Gelegenheit spüren lässt, dass er die etwas reicheren Leute hasst. Was mir so
ganz und gar am Wertesten vorbei geht. ER interessiert mich nicht.
Kurt mag
ich wirklich, Was offensichtlich gleichwohl auf Gegenseitigkeit beruht. Erik
bleibt für mich nach wie vor undurchsichtig. Ein Buch mit sieben Sigeln. Und am
Ende wäre da noch Emilia Stephansdottir mit ihren Kindern, die mir im Grunde
recht gleichgültig sind. Obwohl sie Gunnars Cousins und Cousinen sind. Ich
kenne sie kaum. Emilia selbst, genieße ich stets mit äußerster Vorsicht. Sie
ist sehr eigen. Hat Ansichten, Einstellungen, die sie mitnichten mehr bereit
ist zu ändern. WAS mir sagt, dass es tatsächlich Menschen gibt, die nicht
bereit sind, sich zu ändern. Eben sind wie sie sind und man sie genauso nehmen
muss. (Warum MICH dann dich?!) Wie eben Gunnar auch mit all seinen Vorlieben
und Neigungen, mit denen er aller Wahrscheinlichkeit nach, NICHT geboren ist. Die
sich innerhalb dieser Sektenzugehörigkeit, über zehn Jahre hin, gebildet haben.
Allerdings, WARUM bilden sie sich nicht wieder WEG?! Liegt dies tatsächlich
an dieser speziellen Zeit im Leben, wo man eben Dieses in eine Ausrichtung
bringt und sich Eigenschaften bilden, die nicht wieder, selbst willentlich, weg
zu zaubern sind?
OH Göttin.
Welch’ philosophieren......Und nein. Die alten Philosophen las ich nicht.
Welches Interesse sollte ich daran haben, mich mit altertümlichen, männlichen
und oft noch ungesunden Geistern zu befassen?! Ich frage mich so oft, wieso
lehrt man dies noch immer an den Universitäten? Was mich noch zorniger macht,
dass man deren Gedankengut auch heute noch als Richtlinien nimmt. Besonders in
der Psychiatrie. Hier sollte MANN sich längst neuerer Methoden bedienen!
Aber genug
davon und zurück zu mir. In der Not habe ich mich damit abgefunden, mich
(selbst) darauf eingestellt, dass ich HIER, in diesem Umfeld, mein Verhalten
ändern muss. Ebenso meine Einstellungen zu manchen Dingen und Menschen.
Ein Trost
mag sein, dass es vorübergehend ist! Und ich in drei Tagen von hier weg gehen
kann. Allerdings stellt sich mir JETZT ein Problem entgegen. Man hat
gesammelt beschlossen HIER zu bleiben. Was bedeutet, dass ich meinen Ehemann in
der Obhut seiner Familie UND IN DER VON ALEXA zurück lassen müsste. Was ich
nicht will!!!!! Was für mich jedoch, so ganz persönlich, bedeutet, dass ich
weiterhin mit diesen Menschen hier zusammen sein, nebst meinen Ehemann, sogar
im Bett, mit Alexa teilen muss. Noch weitere Qual für mich, die ich nicht
bereit bin hinzunehmen. Das war NICH abgemacht! DAS war NICHT der Plan!
Genau
genommen wollten wir am Montag, den 28. Dezember, zurück nach Stockholm
fliegen. Wo ich zum Sylvester ins Zentrum gefahren wäre und Gunnar mit Alexa
auf einer Stockholmer Party gefeiert hätten. Aber was nun? Es macht mir
keinerlei Freude hier zu sein. Einstellung hin oder her!
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