Dienstag, 8. Dezember 2015

Noch immer glücklich



„Es ist schön, die so glücklich zu sehen.“, sagte mein Ehemann, währenddessen wir speisten.
Ich dachte kurz an Alexa. Ließ diesen Gedanken rasch fallen, so tief wie möglich und fragte nicht weiter nach ihr. In diesen Augenblicken war sie mir so derart gleichgültig, wie es einem nur jemand sein kann!
Nachdem Gunnar und ich den Lunch beendet hatten, begleitete er mich auf dem Weg zur Maniküre. Zurück ging ich allein.
In der Zwischenzeit hatte mein iPhone eine SMS von Thomas gemeldet. Er fragte an, ob ich heute doch noch einmal im Zentrum vorbei schauen könne. Nun sandte ich meinerseits Gunnar eine SMS, dass er bitte kurz nach Hause kommen möge. Was nun in der Tat nichts Welt bewegendes ist. Alldieweil er ausschließlich im selben Gebäude, sogar auf derselben Etage, einige Türen weiter gehen muss. Schließlich gedachte ich Alexa nicht zu begegnen. JETZT, wo Gunnar bereit ist, das Zusammensein mit IHR und MIR so streng zu trennen. Worüber ich selbstredend erleichtert bin.
Als Gunnar in unserem Apartment angekommen war, informierte ich ihn darüber, dass Thomas mich für ein, zwei Stunden bräuchte.
„Ich kann aber nicht mit dir kommen. Habe selbst hier genug zu tun.“, räumte er ein.
„Ist okay. Ich denke, vor dem Dinner bin ich zurück.“ Bei diesen Worten beobachtete ich Gunnars Gesicht, ob sich eventuell eine Regung von Missfallen zeigte, weil er WOMÖGLICH mit Alexa zu speisen gedachte. Jedoch NICHTS dergleichen. Stattdessen ein freudiges „Okay. Ich warte auf dich. Kommst du früher, dann hohl mich ab.“ Er zwinkerte mir zu. Denn er wusste genau, dass ich nichts tun würde, um Alexa zu begegnen.
In unserer Unterhaltung war kein einziges Wort über Derek gefallen.

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Derek war ebenfalls im Büro und vor den anderen überaus förmlich im Umgang mit mir. Anderes hätte ich gleichwohl nicht von ihm erwartet. Sehr professionell.
Doch kurz bevor ich mich zum Gehen wandt, nahm er mich doch beiseite.
„Ich dachte du bleibst.“, sagte er und sah mich erwartungsvoll an.
Ich schlug doch eher verlegen die Augen nieder. „Es tut mir leid Derek. Aber ich fahre heute zurück nach Stockholm. In jedem Fall komme ich in ein, zwei Tagen und bleibe dann. Ist das okay für dich?“
Er nickte und ich ging.

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Während der Fahrt nach Hause, dachte ich noch einmal darüber nach, dass es nicht wirklich viel zu tun gegeben hatte. Noch eine zusätzliche Bestellung, eine Entgegennahme und......Jedoch die sorgfältige Planung der Weihnachts- und Sylvesterfeierlichkeiten müssen noch erledigt werden. In groben Zügen hatten sie Ellen Parker und Imara Sumei bereits vorbereitet und durchgeführt. Es ging nur noch um die Feinabstimmung und um eventuelle Einwände, Änderungen, oder Neuvorschläge meinerseits. In diesem Zusammenhang dachte ich an Ian. Sollte ich ihn tatsächlich ins Unterhaltungsprogramm einbringen? Warum eigentlich nicht? Allerdings bedurfte es da noch einmal der Abstimmung.

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Zu Hause schrieb und surfte ich noch eine Weile im Internet bis Gunnar kam.
Dann gingen wir beide essen. Sahen noch ein wenig fern am Abend und gingen gemeinsam zu Bett. Allerdings hatte er mir vor dem Schlafengehen bereits eröffnet, dass er nachts für ein, zwei Stunden zu Alexa hinüber gehen, und auch, dass ich es nicht bemerken würde. Was alles in allem der Wahrheit entsprach. Infolgedessen monierte ich nicht und verdarb mir ebenso wenig den Abend mit eifersüchtigen Gedanken.

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Heute Morgen war Gunnar schon vor mir auf. Als ich erwachte, stand er bereits im Anzug neben mir. Ich roch den Duft seines Parfums, welches er gerade aufgetragen haben muss. Denn er war sehr intensiv.
Gunnar beugte sich zu mir herunter und küsste meine Wange. „Guten Morgen Schatz. Ich muss gleich gehen. Zum Lunch hole ich dich ab.“ Gunnar bag mir noch einen Kuss, lächelte mir liebevoll zu und ging.
Nun, ich sah ihn bereits früher wieder. Er kam noch einmal vorbei, um mir das Frühstück persönlich vorbei zu bringen.
Ich lächelte zufrieden. Wie angenehm!!!