Es war ein
einziges Durcheinander. Ein Hin und ein Her. Nur gut, dass Derek an meiner
Seite war und mir half. Denn ich hatte nach dem Lunch im Restaurant arge,
intervallartige Magenschmerzen. Und das gute zwei Stunden lang.
Derek
erledigte sämtliche Telefonate. Folgte meinen Anweisungen. Delegierte die Leute
dahin, wo ich sie haben wollte und sprach sogar mit meinem Ehemann.
Ich saß in
meinem Haus auf der Couch mit einer Decke und krümmte mich jede fünf Minuten
vor entsetzlichen Schmerzen. Derek war bei mir und kümmerte sich um alles.
Er lud
Jason und Josh zu mir ein. Leider hatte ich das Pech, das beide gleichzeitig
kamen und ich (meine!) die Karten offen auf den Tisch legen musste, was die
beiden betraf. Gestand natürlich im Beisein des anderen, dass ich mir schon
gern Jason als meinen Bodyguard wünschte. Und das ich genau genommen
ausschließlich IHN danach hatte fragen wollte. Dann kam jedoch Josh ins Spiel.
Was ich vorab schließlich nicht wissen konnte. Infolgedessen fragte ich auch
ihn. Erklärte ich und redete mich einigermaßen heraus. Obgleich es nichts
heraus zu reden gab. Warum soll ich nicht sagen können, was ich mag und lieber
sähe und was nicht?!
Jason
hatte selbstverständlich, wie ich bereits vermutete, eine heiße Debatte mit
seiner Frau. Gedachte sich jedoch über ihr „Verbot“ den Job anzunehmen, hinweg
zu setzen. Was mich selbstredend bewog IHM zuzusagen. Und Josh Jasons Platz
im Sicherheitsteam anzubieten.
Kurze Zeit
nachdem die beiden gegangen waren, kam Lisa, Jasons Frau, zu mir und begann zu
wüten. Sie ließe es nicht zu.....ect.
Derek
hielt sie auf. Drängte sie zurück und beförderte sie hinaus.
S-c-h-n-a-u-f!!!!!!
„Derek,
bitte ruf die beiden noch einmal an. Sie mögen sich erneut hier her bewegen.“,
wies ich ihn an.
Nun
wendete sich das Blatt zu Gunsten Joshs. Der doch hoch erfreut darüber war.
Jason hingegen,
sah man die Traurigkeit an.
Dennoch
war, ist es für ALLE die vernünftigere Variante.
Ich war
mehr als unentschlossen, was das Bleiben im Zentrum betraf. „Derek, rufe doch
bitte Gunnar an und frage ihn, ob er zu mir kommen kann.“
Derek
stutze leicht und sah mich mit großen Augen fragend an. „Ich dachte, dass wir
heute Abend zusammen sind.“
„Nun,...ja.
Ich weiß nicht.... Ich wollte.....“, stotterte ich und schon kam die nächste
Welle.........Schmerz. Ich stöhnte auf und krümmte mich.
Ich sah
den Unmut in Dereks Augen. Aber auch jede Menge Mitgefühl. Und er tat, was ich
ihm aufgetragen hatte. Keine zwei Minuten später, reichte er mir mein Iphon
herüber. „Sprich selbst mit ihm.“
„Rea, ich
arbeite heute etwa bis zehn.“, hörte ich Gunnars Stimme sagen. „Ich kann jetzt
nicht kommen. Bleib bei Derek und komme Morgen zurück. Wie geht es dir und mit deinem Bauch?“
„Nicht
gut.“, sagte ich und legte auf.
Das Dinner
gestaltete sich schwierig. Ich aß italienisch, gerade zum Trotz. Und siehe da,
ich hatte Glück. Es blieb (vorerst?) nur ein flaues Gefühl im Magen
zurück und KEIN Schmerz.
Ich hatte
mich über Lisa Anekelea so derart geärgert, dass mir der Frust gleichwohl auf
den Magen geschlagen war.
Meinen Sprudel
und alle anderen Getränke, nahm ich nun lauwarm zu mir.
Trotz
aller gesundheitlichen Probleme ging ich noch einmal ins Büro, um mit Thomas
einiges zu besprechen. Derek wich nicht von meiner Seite.
Zurück im
Haus kam Unruhe in mir auf. „Ich fahre jetzt zurück nach Stockholm.“
„Nein! Das
wirst du nicht!“, intervenierte Derek. „Ich lasse dich nicht fahren. Das
schaffst du doch nicht.“
Nun nahm
Derek die Sache und mein iPhone selbst in die Hand. Rief Gunnar an und
unterrichtete ihn von meinem Vorhaben. Offenkundig in der Hoffnung, dass mein
Ehemann mir befahl, vernünftiger
Weise im Zentrum zu bleiben.
Er wurde
NICHT enttäuscht.
„Rea,
bitte, sieh doch ein, dass es unbesonnen ist, wenn du jetzt alleine fahren
willst.“, waren Gunnars ach so bedachte Worte. Wusste ICH doch genau, Alexa
würde sich darüber freuen, wenn ich im Zentrum bliebe. Genau DIESE Genugtuung
wollte und würde ich ihr nicht geben. Punkt!
„Ich
weiß“, trotzte ich. „Aber ich werde es schaffen!“, erwiderte ich mit
entschlossener Stimme.
„Du bist
so unvernünftig wie mit deinem Dinner.“, bemerkte Derek beinahe kapitulierend.
Ich beachtete seine Bemerkung nicht und.....fuhr letztendlich eine halbe Stunde
vor Mitternacht gen Stockholm.
Derek war
außer sich. (Was nun nicht bedeutet, dass er wütend auf mich war. Oder sich
ganz und gar mit mir zankte. Nein. Er war doch eher.....besorgt.)
Selbstverständlich
fand ich Gunnar NICHT in unserem Apartment vor. An Alexas Tür zu klopfen, wie
eine Bittstellerin, kam für mich allerdings nicht in Frage. Also rief ich
Gunnar an.
„Vielleicht
interessiert es dich, das ich gut angekommen und in unserem Apartment bin.“
Er
räusperte sich und sagte dann: „Ich komme gleich zu dir hinüber.“,
und.....legte auf.
Vielleicht sollte ich nun meinen Blog
erneut umbenennen in „Die widerspenstige
Frau“.
Gunnar kam
tatsächlich eine halbe Stunde später. Roch frisch geduscht. Was mir sagte, dass
er, aller Wahrscheinlichkeit nach, gerade Sex mit Alexa hatte.
Genau
genommen erwartete ich, dass er nun zornig auf mich war. Alldieweil ich ihm die
Nacht mit seiner Konkubine verdorben hatte.
Jedoch
alles andere war der Fall. Er schloss mich freudig in die Arme. Drückte mich
und gab einen innigen Kuss auf die Lippen.
„Geht es
dir gut.“, war seine erste Frage. Dann lachte er Herz erfüllen.
Ich sah
erstaunt zu ihm auf. Befürchtete genau genommen seinen Groll. Seine Verärgerung
über meine Trotzigkeit und meine Penetranz. Dennoch war es mein gutes Recht zu
sein, wo immer ich sein wollte. Und schon ganz und gar an der Seite meines Ehemannes!
Punkt! Was gab es da kleinmütig, bang oder ängstlich zu sein.
Ich
vermute stark, dass Gunnar dies alles in meinen Gedanken las. Denn er sah mich
forschend aber anerkennend an und lächelte zufrieden. Dann nickte er mit
Respekt in seinen Augen. „Ich freue mich, dass du um mich kämpfst.“
Eigenartiger
Weise verärgerten mich seine Worte und Unwillen kam in mir auf. Ich war
unentschlossen, wie ich darauf reagieren sollte und überlegte kurz. WENN ihm
diese Genugtuung tatsächlich so viel bedeutete, oder er sogar stolz auf mich
war, WEIL ich, seiner Meinung nach, so unnachgiebig und intensiv um ihn zu
kämpfen schien, warum sollte ich da widersprechen?
Allerdings
dachte ich ebenso darüber nach, ob er nicht Recht damit hatte. Offensichtlich
war es SO.
Da stellt
sich mir die Frage: Wieso tut ich das?
Nun,
die Antwort ist simpel. Ich muss ihn wohl über die Maßen lieben...........
In Kürze
berichtete ich ihn noch über meinen Tag und was im Zentrum geschehen war.
Insbesondere, betreffs des Bodyguards.
Gunnar
schien rundum zufrieden.
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Die Nacht
war nicht „anti“. Die Nacht war schön. Zumindest DAS, was ich davon mitbekam.
Ich war selbstredend so derart erschöpft, dass ich zufrieden in Gunnars Armen
eingeschlafen bin. Wenn gleich wir vorher doch noch einige Worte gewechselt
haben.
Er selbst,
hatte gleichwohl NICHTS Intimeres weiter erwartet......wie angenehm!
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Nun, bis
zu diesem Zeitpunkt hat sich Gunnar nicht verändert. Kein Wort über Alexa. Sei
denn, ich hatte misslicher Weise damit begonnen.
Er scheint
wie ausgewechselt.
Allerdings,.....wie lang?
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In diesen
Augenblick denke ich darüber nach, am Nachmittag zum Zentrum zu fahren. Josh
aufzusuchen, um ihn einzuweisen und mich ggf. mit Derek auszusöhnen (....wo es
nichts zu versöhnen gibt). Dennoch quält mich Unruhe bei dem Gedanken, dass er
mir auf irgendeine Weise böse ist.