„Willst
du, dass ich heute wieder zu Derek gehe?“, hatte ich meinen Ehemann nach dem
gemeinsamen Lunch gefragt.
Gunnar
schien verstört. „Wieso fragst du das?“
„Ich
dachte nur,....du würdest lieber mit Alexa zusammen sein.“
„Hhmm?“ Er
schien über diese Möglichkeit nachzudenken, die ICH (Idiotin!!) ihm gerade eröffnet
hatte. „Okay. Warum nicht. Lieber wäre es mir allerdings, du würdest bei mir
bleiben.“
Bei diesen
Worten grinste ich Gunnar glücklich an und er.......ließ Entrüstung zeigen.
„DU....hast mich auf die Probe gestellt. Nicht wahr?“
Ich tat
unschuldig (und war es auch!). „OH. Nein. Wohl eher unbewusst. Denn auch ICH
will dich glücklich machen. Freilich ist es mir, wie du weißt, tausend Mal lieber,
bei DIR zu sein, als bei einem anderen.“
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„Komm,
lass uns den Sonntagnachmittag mit Alexa verbringen.“, schlug Gunnar unvermittelt
vor, nachdem wir den Lunch zu uns genommen hatten. „Es täte ihr zweifelsohne
gut, nicht allein zu sein. Wäre sicher Balsam für ihre Seele, wenn du ihr ein
wenig entgegen kommst.“, appellierte er an meine Toleranz und knüpfte an mein
Mitgefühl an, welches ich gezeigt hatte, angesichts des vergangenen Tages und
den Spielereien mit ihr. Vielleicht
hatte er auch nur ein schlechtes Gewissen.
Gunnar
scheint schlicht und einfach nicht aufzugeben, sie mir wieder und wieder
wärmstens zu empfehlen. Dachte ich so bei mir und......stimmte zu. Gunnar war selbstredend
(!) begeistert. Ich wusste, dass ich ohnehin den Nachmittag mit meinem Notebook
und dem Schreiben verbringen würde. Infolgedessen......warum nicht? Wenn es ihn
glücklich macht und sie womöglich ebenso. Alles in allem ein überaus
eigenartiger Gedanke, den ich da spann. Denn ich, um ganz ehrlich zu sein,
selbst nicht verstand.
Am Ende
ließ ich sogar ein gemeinsames Dinner zu. Nachdem wir bereits am Nachmittag
zusammen Kaffee getrunken und Gebäck gegessen hatten.
Den Abend
jedoch, und die Nacht, gedachte ich nicht her zu schenken. Hier sollten Gunnar
und ich für uns alleine bleiben. Zumindest war SO der Plan.
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Es war ein
so angenehmer und gemütlicher Abend, an der Seite meines Ehemanns. Gunnar hatte
seinen Arm um meine Schulter gelegt. Wir sahen, aneinander gekuschelt, fern.
Und ich muss wohl eingeschlafen sein, denn das Läuten an der Tür weckte mich.
„Was ist
denn jetzt?“ Gunnar hatte sich von mir gelöst, war aufgestanden und ging zur
Tür, um nachzusehen, wer da Sturm läutete.
Es war
Alexa. Sie weinte und schrie Gunnar an. „Ich habe Schmerzen im Bauch!“ Sie
krümmte sich. Fasste sich mit der Hand zwischen die Beine und da war......Blut.
JETZT war
auch ICH aufgeschreckt. Stand ebenfalls auf und ging zur Tür. Sah mir das
Dilemma aus der Nähe an.
Gunnar war
nicht panisch. Blieb ruhig. Jedoch sah ich ihm an, dass Entsetzen aus seinen
Augen sprach. Er beruhigte sie und wies mich an, den Notruf zu wählen.
Kurz zuvor
hatte ich sogar noch mit Gunnar sogar noch darüber gesprochen. Er erinnerte
mich daran, dass ich sie, samt ihrem Balg, also Gunnars Kind, vor kurzem noch
Tod sehen wollte. Jedoch nun, erstaunlicher Weise, ein gewisses Mitgefühl mit
ihr entwickelt hätte. Gunnar war stolz auf mich, in Anbetrachte meiner doch
recht menschlichen Züge und dass ich im Zweifelsfall Alexa gegenüber sogar die Eifersucht
niederlegen konnte. Das beeindruckte ihn offensichtlich.
Letztendlich
wurde Alexa ins Krankenhaus gebracht und Gunnar begleitete sie
selbstverständlich. Was ich durchaus verstand. Ich ließ ihn ziehen. Sagte noch
zu ihm: „Kümmere dich um sie.“
Er nickte
schweigend und.....verschwand.
Sollte ich
nun warten oder schlafen gehen. Ich war so müde.
Rief trotz
alldem Derek an. Er hörte nicht. Kurz entschlossen, stieg ich, so erschöpft wie
ich war, in meinen Wagen und fuhr gen Zentrum. Ein Wunder, dass ich überhaupt
dort angekommen war. Ich parkte direkt vor Dereks Hütte. Klopfte und klopfte an
seine Tür. Ich hatte bereits Zweifel daran, dass er überhaupt zu Hause war.
Nach einer lange Weile öffnete er dann.....endlich. Rieb sich verschlafen die
Augen. „Was machst du denn hier?“ Er grinste. „Komm’ doch rein. Schön dich zu
sehen.“
Ich
berichtete kurz, was geschehen war. Ebenso riss ich mit wenigen Worten, wenn
dies überhaupt möglich war, die Vorgeschichte an, samt dem intimen Gespräch,
welches ich mit Gunnar führte.
Derek
griff sich an den Kopf. „Der Mann muss irre sein. Wenn eine Frau schwanger ist,
tut man doch nicht so etwas. Selbst, wenn SIE es will. Man sieht ja nun, wo das
hinführen kann.“
„Meinst du
wirklich, dass es daran gelegen hat?“ fragte ich Derek und hatte jedoch schon
längst geahnt, dass Gunnars unbedachte, sadomasochistische Spielereien die
Ursache von Alexas Beschwerden waren.
Derek
nickte. „Was sonst. So unmittelbar danach.“
Gunnar rief
mich noch einmal an, um mich darüber zu informieren, dass er im Hospital bei
Alexa bliebe. Ich fragte, wie es ihr geht.
„Man hat
sie gerade in den OP gefahren.“ Er war total geknickt. Was nun gleichwohl verständlich
war. Sicher begriff auch ER, dass es zwischen den Geschehnissen einen Zusammenhang gab. Womöglich begann er bereits, sich
Vorhaltungen zu unterwerfen.
Nun, was gab es da zu
sagen? Selbst Schuld.
ICH musste mir nun in
keinem Fall Gedanken machen, eine Dummheit begangen zu haben. Nur
gut, dass ich doch nicht gezaubert hatte. Oder war DIES bereits das
Ergebnis meiner Gedanken?
Am Ende
verbrachte ich die Nacht in Dereks Bett.
In diesen
Augenblicken ist er im Büro und ich in meinem Haus. Wir werden uns zum Lunch im
Restaurant wieder treffen.
Und in
diesem Moment klopft Josh an meine Tür. „Hallo. Komm doch herein.“
„Ich
dachte, ich frage einmal nach, ob du mich brauchst. Ich sah deinen Wagen
stehen.“