Dienstag, 29. Dezember 2015

Kapitulation und Provokation



Was bin, nein, war ich glücklich und dankbar, wieder hier im Zentrum zu sein.
Nun. Alles in allem BIN ich schon froh, endlich wieder hier, an diesem wunderschönen Ort zu sein. A-b-e-r, das WAR, bezieht sich darauf, dass Gunnar beschloss, MIT Alexa in MEINEM Haus (vorübergehend) einzuziehen. Wo ich auf ein wenig Privatsphäre MIT meinem Ehemann hoffte. Nach dieser Groß-Familien-Woche. Natürlich sind auch all die anderen von Gunnars Familie hier gut angekommen und sogar komfortabel untergebracht. Es waren gerade noch genügend Hütten frei. Nur, dass ich erneut mit Alexa, auf so engem Raum, konfrontiert werden sollte, passte mir keineswegs! Punkt! Infolgedessen gab es einen Streit. Gunnar allerdings ließ, gleich welches Argument ich ihm entgegen brachte, nicht von seinem Vorhaben ab. „Für dieses paar Tage, schläft Alexa hier bei uns.“, war seine beständige Antwort auf alles, was ich sagte. „Und fang’ nicht schon wieder damit an, über Alexa zu reden, als sei sie nicht da.“
Ich schnaufte. „WAS soll ich denn mit ihr reden? DU bist derjenige, der darauf besteht, dass sie jetzt hier bei uns schläft. Ich hatte die Hoffnung gehegt, endlich einmal entspannen zu können. In MEINEM Haus ein wenig Privatsphäre, allein MIT meinem Ehemann zu genießen. Nach dieser anstrengenden Woche.“
„Ein paar Tage, wirst du doch wohl noch aushalten können?“
Er war mitnichten davon zu überzeugen, Alexa woanders unterzubringen. Es wäre ein Leichtes gewesen.
„Willst du etwa mit Derek allein hier sein?“
„Gunnar! Verdammt noch mal! Du weißt doch ganz genau, dass ich MIT DIR zusammen sein will. Und nicht mit Derek. Alexa oder irgendwem!“
„Die paar Tage wirst du noch durchstehen müssen. Dann wird sie wieder zurück in ihr Apartment gehen. Aber JETZT, bleibt sie hier.“
Noch einige Male erhob ich die Stimme zum Widerport. Erreichte jedoch NICHTS.
„Das ist mein letztes Wort.“, sagte Gunnar abschließend noch und....ich gab auf.

----------------------------

Nachdem alles mit der Familie geregelt war und ich kurz mit Thomes gesprochen hatte, ging ich Kevin, Janina und Vince, um sie zu begrüßen. Natürlich ebenso seine beiden Pfleger Max und Matthias, die gut gelaunt und glücklich waren, wieder hier zu sein.
Obwohl ich die Begrüßung gleichwohl förmlich gestaltete und den Anstand, sowie den vorgegebenen Abstand wahrte, sah mich Janina doch eher zornig an. Was mir, und offensichtlich Kevin ebenso gleichgültig war. Denn ER zog mich zu sich hinunter und küsste mich vor ihren Augen auf den Mund.
Oh mein Gott! Dachte ich. DAS beginnt nun zweifelsohne provokant.
Ich blieb nicht lange. Ging gleich wieder fort. (Um diese arme Frau nicht noch mehr zu brüskieren.)

----------------------------

Da Thomas erwähnte, dass Ian ebenfalls heute hier angekommen sei, gedachte ich auch ihn kurz aufzusuchen. Ließ es jedoch dann. Begab mich mit Alexa in die „Auffrischung“.
Möglicherweise erwäge ich Morgen einen Besuch bei ihm. Sofern es meine Zeit erlaubt.

--------------------------

Derek ist selbstredend enttäuscht. Nahm er doch an, die Sylvestertage mit mir allein verbringen zu können. Was NUN sicherlich ein Dilemma für ihn ist. Selbst EINE einzige Nacht mit ihm zu verbringen, ziehe ich NICHT in betracht. Jetzt, wo Gunnar hier im Zentrum ist. Selbst, wenn ich dafür Alexa in Kauf nehmen muss, will ich doch mit meinem Ehemann zusammen sein. Und sonst, mit niemand anderem. Gleichwohl GUNNAR sich selbstverständlich um die Belange seiner Familie kümmern muss. Was ich durchaus gut verstehe. In diesen Stunden, werde ich sicherlich genügend Zeit finden können, um mich mit Derek zu treffen. Wir sahen uns ohnehin bereits, ganz förmlich, was IHM in diesem Augenblick schwer zu fallen schien, im Büro.

Vielleicht sollte ich heute Abend hier im Zentrum ins Kino gehen. Es laufen tolle Filme. „Die Vorsehung“, mit Anthony Hopkins, wäre mein Favorit.
Andererseits gib es im großen Saal ein Abendprogramm. Nun,....wer weiß. Und in unserem zweiten, neu gebauten Areal, kann man heute bereits Party feiern. Wir arrangierten dies speziell für die jüngere Generation. Wie man sieht, kann hier jeder glücklich sein. Der Restaurant- Wellness und Massagebetrieb ist derzeit Tag und Nacht geöffnet und wird gleichwohl reichlich genutzt von den vielen Gästen, die sich in diesen Tagen verwöhnen lassen wollen.

Oh! Zu erwähnen wäre noch, dass sich Troels offensichtlich hier im Zentrum aufhält. Er und Anette begegneten mir auf dem Weg zum Büro. Er grüßte freundlich und ging schlicht und einfach an mir vorüber. Nickte nur und sagte sonst nichts weiter. Sicherlich ist er bei seinem Bruder Mads unter geschlüpft. Und WO.......könnte Anette sicherer sein als hier? Schließlich beschäftigen wir ein eigenes Sicherheitsteam.