Heute gibt es
glücklicher Weise nicht zu viel zu erzählen.
Ich blieb mit
Alexa und Gunnar zusammen. Rief Derek lediglich an, um ihn darüber zu informierte,
dass wir bereits am Sonntagmorgen nach Gotland fliegen. Er war nicht wirklich
darüber erfreut. Allerdings, noch einmal zu ihm ins Zentrum fahren, wollte ich
nicht. Ich hatte meine Koffer zu packen und auszuruhen, ob dem kommenden
anstrengenden Tag.
Alexa schien
es ähnlich zu gehen. Gunnar half uns beiden. Nicht nur mit dem Packen.
Der Großteil
meiner Kleidung ist ohnehin hier im Stockholmer Apartment. In meinem Haus im
Zentrum habe ich nur Wenig. Gerade so viel, für drei, vier Tage. Was sich
vermutlich noch ändern wird.
Am späten
Nachmittag hatte ich noch eine kontroverse, politisch motivierte Diskussion mit
Alexa, wo ich mir des Öfteren auf die Zunge beißen musste. Sie scheint in der
Tat so derart harmoniesüchtig zu sein, dass sie nirgendwo anecken möchte.
Spricht jedem nur nach dem Mund und versucht es ihm, oder ihr recht zu machen. (Womöglich
irre ich mich hier?) Eine merkwürdige Art des Seins, wenn man keinen Standpunkt
bezieht und keine wirkliche Meinung hat. Sie rudert vor und ein anderes Mal
zurück. Wie es eben gerade benötigt wird. Natürlich meint sie es NUR
gut. Das ist mir durchaus bewusst. Aber einen lebenslangen Eiertanz zu
vollführen, liegt mich schlicht und einfach nicht. Basta!
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Wir trafen uns
alle samt am Flughafen. Es waren weit mehr Mensche, als ich erwartet hatte.
Nun, dies würde ein der Tat ein beachtliches Familientreffen werden.
Gunnar und
seine Brüder, Hjalmar, Sven und Carsten. Gunnars Schwester Stine. Erik samt
seiner alten Freundin Emilia Stephansdottier und sogar Kurt war dabei. Selbst
sein Stiefbruder Tyalor durfte nicht fehlen. Und last but not least Alexa und
ich. Allerdings war da noch jemand anderes. Es schien offenkundig Carstens
Freundin zu sein. Sie war in einen schwarzen Tschador gehüllt. Nur das Gesicht
sah heraus. Um ihren Hals lag eines dieser Tücher, die man wohl als Palästinensertücher
bezeichnet. Schwarz weiß kariert. WAS dies nun in ihrem speziellen Fall zu
bedeuten hat, entzieht sich meiner Kenntnis. So tief hatte und gedachte ich
mich in eine so derart Frauen verachtende Religion nicht einzulesen, oder
einzutauchen. Ich fand und finde es schlicht und einfach abscheulich! Ist
Carsten total übergeschnappt? Missbilligende Blicke erntete sie allemal. Stine
mokierte sich zudem darüber, was Gunnars Geliebte Alexa hier zu suchen hätte.
Gunnar nahm sie kurz beiseite und redete mit ihr. Seitdem war sie still und
schaute Alexa nur noch ablehnend an. Ich hingegen richtete meine Abneigung auf
Carstens Freundin. WIE konnte er nur???
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Da im Haus von
Gunnars Vater Johann und seiner Schwester Hanna nicht genügend Platz für uns
alle war, wohnen die meisten von uns nun in einem Hotel. Wir wählten die „Villa
Borgen“. Andere wohnen im „Best Western Strand Hotel“.
Dieser ganze
Familienfeiertrubel ist nicht das Meine. Am aller liebsten wäre ich überhaupt
nicht mitgekommen. Gunnar ist in jedem Fall glücklich dabei und strahlt bis
über beide Ohren. Das einzige, was ihn traurig stimmt ist, dass seine Mutter
Christin dies nicht mehr erleben kann. Was auch mich ein wenig melancholisch
werden lässt. Es ist in der Tat so schade, dass sie nicht mehr unter uns weilt.
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Nun, ich hätte
mir gewünscht, dass Alexa und diese eigenartige muslimische Frau misstrauisch
beäugten und als ungebetene Gäste teilweise sogar am Rande stehen gelassenen
würden. Dem war jedoch nicht so. Ausnahmslos ALLE wurden vorbehaltlos empfangen
und integriert. Die beiden Außenseiterinnen gehen ungenierter
und aufgeschlossener mit Gunnars Familie um als ich. Die Frauen untereinander
sind noch einmal eine ganz eigene, kleine Gesellschaft. Sie halten zueinander.
Hier vermag ich mich nicht zu entziehen und als stille Beobachterin das ganze
Spektakel aus der Ferne zu betrachten. SO, wie ich es gewohnt sein mag. Der
Trubel liegt mir nicht! Ich bin in jedem Fall zu reserviert erzogen.
Ungeachtet
DESSEN, was ich nun will oder nicht, frau holt mich dazu, tafelt reichlich auf
und feiert mit mir. Bettet mich ein ins Familiengeschehen. Und es hat den
Anscheinend dass es eine „große, glückliche Familie“ ist.