Was für
eine einzige Farce, das Ganze! Läuft es doch für mich darauf hinaus,
mich anzupassen. Was ich nicht will. Und im Inneren, meinen Schweinehund
zu überwinden. WAS durchaus vernünftig sein mag. Nur frage ich
mich, ob mir diese unangenehmen Gefühle tatsächlich zuträglich sind. Wo doch
der Zorn noch immer in mir gärt.
Die nächste
Probe meiner Geduld erforderte Hjalmars Geburtstagspartie am gestrigen Abend.
Ich weiß
sehr genau, warum ich Derartiges sonst tunlichst meide! Ich selbst trinke kaum
und es widert mich erheblich an mit an zuzusehen zu müssen, wie alle anderen
betrunken werden. Wie die Stimmung wilder wird, die Menschen ungezügelter und
die Töne lauter und lauter. In solchen Momenten gedeucht es mich die Ohren zu
verschließen und lauthals drauf los zu schreien. R – U – H – E!!!
Nun, Dala
blieb ebenso nüchtern. Was mich herzlich wenig tangierte. Alexa trank
ebenfalls nicht viel. Die älteren Frauen, wie Hanna Sølgård
und Emilia
Stephansdottier begnügten sich gleichermaßen mit ein, zwei Gläsern Wein und
folgten aufmerksam, in einer Ecke sitzend, dem Geschehen. Die Männer,
allerdings, schauten in die Flasche, bis zum Grund, was man gleichwohl
bemerkte! ICH, hingegen, vermochte diesem Treiben absolut NICHTS abzugewinnen.
Eine
innere Unruhe und Herzklopfen waren genau genommen meine ständigen Begleiter,
seit einigen Stunden. WAS nun KEIN gutes Zeichen war. Bahnte sich da etwa
erneut eine Panik-Attacke an?
Nur WAS
tun? Gunnar war betrunken. Auf IHN vermochte ich mich in diesem Augenblick nicht
zu verlassen. Derek war bedauerlicher Weise nicht an diesem Ort. Und alle
anderen, samt dieser mosl. Kuh und Alexa würden sich vor Lachen ausschütten,
wenn ich zusammen breche.
NEIN!
NEIN! NEIN! Das durfte nicht
geschehen!!! SO durfte mich niemand von DENEN sehen!!!
Letztendlich
nahm ich mich zusammen. Ging eine Weile vor die Tür. Atmete tief und kräftig
ein und aus und ein und aus......dachte an mein Haus am See (und dass ich jetzt
liebend gern dort wäre!) und beruhigte mich so allmählich von allein. Dann,
nach einer viertel Stunde, ging ich wieder zu den anderen (Frauen!) und
irgendwie verbündete ich mich sogar mit ihnen. (Wobei ich hier EINE Vermummte sicherlich
ausschließen muss!!!) Vor allem mit Alexa, die neben mir saß. Wir lachten
zusammen und beobachteten das Spektakel der immer berauschter werdenden Männer.
Was MICH doch eher erschreckend war. Nun, trotz alledem amüsierten wir uns zuweilen
sogar darüber, wie sie sich gaben. So benebelt, wie sie allesamt waren. Später
zog ich mich zurück. Survte im Internet und sprach beinahe gut eine halbe
Stunden mit Derek, der mich gelegentlich daran erinnerte, dass es ihm lieber
wäre, mich bei sich zu haben. Was ich durchaus verstand.
„Warum
fliegst du nicht zurück und kommst ins Zentrum, wenn es dir dort nicht gefällt?“
Ich
schnaufte. Antwortete nicht. Natürlich hatte er Recht und es viel mir doch selbst
so schwer genau diesen Impuls zu unterdrücken, um Gunnars Willen. Ich war doch auf
irgendeine Weise glücklich, bei ihm zu sein.
„Wir
werden doch Sylvester zusammen sein.“, vertröstete ich ihn.
Irgendwann
wurde es mir dann doch zu spät. Ich nahm mir ein Taxi und fuhr zurück zum
Hotel.
Als ich
bereits schlief, brachte man Gunnar herein. Er war betrunken. (Was sonst?!) Seine
Brüder, die nicht minder benebelt waren, legten ihn ins Bett und Alexa übernahm
die restlichen......Arbeiten. SIE
schien gefahren sein. Nur gut, dass die Brüder alle hier in diesem Hotel
untergekommen waren.
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Ausschlafen.......heute
Morgen.
Gerade als
ich aus der Dusche kam, war Gunnar ebenfalls erwacht.
„Wer
reitet auf mir?“, waren seine ersten Worte. „Ich habe einen Steifen.“ Eer
schlug die Decke auf, um es uns zu zeigen.
„Keine von
uns.“, erwiderte ich.
„Alexa
komm.“, forderte er seine Geliebte auf.
„Nein!“,
sagte ICH entschieden. „Sie nicht!“
„Dann Du
Rea. Komm schon.“, bettelte er im Scherz.
Ich schnaufte.
„Gunnar, mir ist nicht danach.“
„Ahhhh!
Anscheinend muss ich mir noch eine dritte Frau suchen.“
Alexa und
ich sahen uns an.
„Das hat
er doch schon längst.“, sagte ich zu ihr. „Eine Dritte. Eine Vierte. Eine
Fünfte. Usw.“ Sie blickte missmutig zu mir herüber und verstand.
Am Ende folgte
ich doch Gunnars Bitten. Er hatte nicht nachgelassen mit dem Flehen. Und für
Alexa war es zu früh, um auf Gunnar zu reiten.
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Nach dem
Lunch ging ich mit Alexa shoppen. Gunnar begleitete uns. Ihm schien danach zu
sein. (Warum auch immer.)
Er
entschuldigte sich bei uns beiden. „Tut mir leid, wegen heute Morgen. Ich hatte
nicht darauf bestehen sollen, mit dem Sex. Ihr habt ja Recht.“
„Es wäre
gut für dich zu lernen, eine Zeit lang ohne Sex auszukommen. Als wir reisten,
warst du doch bereits ganz gut dabei.“, merkte ich an.
„Nun ja.
Mehr schlecht als recht. Würde ich sagen. Wenn es eben nicht anders geht, kann
ich DAS auch.“
Gunnars
Umgang mit mir und gleichwohl Alexa ist heute überaus liebevoll. Er schmust und
kuschelt mit und beiden. Küsst uns ab und zu.
„Es ist
schön so zu sehen, dass ihr beide euch vertrage.“, sagte er grinsend.
„Nun, im
Augenblick scheint es offensichtlich das Beste zu sein. Im Augenblick Gunnar.
Im Augenblick.“, betonte ich noch einmal.