Sonntag, 27. Dezember 2015

Erneute Planänderung – Die Familie ist bereit dafür



Das Blatt hat sich erneut gewendet. Ich fliege nun doch nächste Woche zurück. Allein.
Und zu unser aller großen Überraschung, sind da plötzlich noch Brüder von Gunnar aufgetaucht, die bisher niemand von der Familie kannte. Was für ein Paukenschlag!

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Während ich mich im www bewegte und darüber nachsinnierte, wo ich Sylvester nun verbringen würde, war es mir erneut unbemerkt geblieben, dass Gunnar und Alexa nicht unter den Anwesenden weilten.
So kurz bevor wir alle zum Lunch gebeten wurden, kam Alexa herein. Ihr Gesichtausdruck war ein wenig verstört.
Ich ging zu ihr hin. War in der Tat besorgt um sie. „Was hast du?“, fragte ich.
Sie atmete schwer und sah mich mit zusammen gezogenen Brauen an. „Warum hast du heute Morgen nicht mit Gunnar geschlafen, wie er es wollte?“
„Es war keine Zeit. Wir schliefen zu lang.“, verteidigte ich mich und....begriff. „Hat er etwa......?“
Sie nickte. „Ja.“
„Und was ist jetzt so schlimm daran? Ich dachte es gefällt dir mit Gunnar intim zu sein. Seinen Wünschen zu folgen.“, vermochte ich mir diese Bemerkung nicht zu verkneifen. Obwohl SIE offenkundig nicht gerade erfreut über das Geschehene war.
Alexa schnauft. „Rea, du weißt doch, dass ich noch nicht wieder....“, Sie sprach es nicht aus. Ich verstand jedoch, was sie sagen wollte.
„Hast du etwa wieder Schmerzen bekommen?“
„Ich weiß nicht genau. Da ist so ein leichtes Ziehen.“
„War er denn nicht vorsichtig gewesen?“
„Doch. Schon. Aber...“ Alexas leidvoller Blick rührte mich nun doch. Nur, was sollte ich sagen?
„Tja nun.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Du hast dir eben einen Sex süchtigen Mann ausgesucht.“
Sie schien enttäuscht und wendete. Wollte gehen. Ich hielt sie fest.
„Es tut mir leid. Es sollte nicht abwertend oder beleidigend klingen. Ich hatte ehrlich gehofft, dass er dich schont.“
„Nein. Tut er nicht wirklich.“
„Er ist einfach unmöglich, was sexuelle Dinge betrifft. Ich hatte stets gehofft, dass er sich noch ändert. Bis jetzt hat er es jedenfalls NICHT geschafft. Wie man sieht. Wenn er es überhaupt jemals ernsthaft in Erwägung zog. Das bezweifle ich so allmählich. Gleichwohl ER es stets betont.“
Alexa hielt meinen Unterarm mit ihrer Hand umklammert.
„Komm, setzt dich doch besser auf die Couch.“, riet ich ihr.
Sie folgte meiner Anweisung und ich, nahm neben ihr Platz. Gunnar kam herein. Er schmunzelte. Ich winkte und bedeutete ihm, er solle zu uns kommen. Wir gewohnt, setzte er sich zwischen uns. Und dann, nahm ich ihn mir vor.
„Warum sagst sie denn nichts?“, verteidigte er sich schließlich. „Ich hätte doch aufgehört.“
„Hättest du das?“, fragte ich zweifelnd.
„Ja. Hätte ich.“
„Okay.“
„Ach, nur so nebenbei, ich werde nächste Woche zurück nach Stockholm fliegen und, wie ich es versprach, zum Jahresübergang im Zentrum sein.“
„WEM hast du es versprochen? Derek?“
Ich räusperte mich bedenklich. „Es geht hier nicht ausschließlich um ihn. ICH SELBST freute mich darauf, zum Sylvester dort zu sein.“
Gunnar zog die linke Augenbraue nach oben. Was für gewöhnlich nicht Gutes zu bedeutete hatte und sah mich zweifelnd an. „DAS willst DU wirklich tun?“
„Was?“
„Mich hier alleine lassen?“
Ich musste lachen. „Alexa ist hier und deine ganze Familie. Du bist doch nicht allein“
„Ja. Ich weiß. Aber DU REA, gehörst ebenfalls dazu.“
„Überdies stört es dich sonst eben sowenig, wenn ich nicht überall anwesend bin. Insbesondere, wenn du mit deinen Brüdern zusammen bist.“
Gunnar wurde ernst. „Gehst du jetzt, verliere ich das Gesicht.“
„WAS!? Wie bitte! Lebst du im Mittelalter, oder WAS?! Du wirst doch wohl eine Erklärung dafür finden, wenn ich ohne dich abreise?“
„ICH?!! Werde das nicht! DAS tust DU mal schön selber!“, und schon kündigte er an, dass ICH der FAMILIE etwas zu sagen hätte.
Nun, ich musste ehrlich gesagt schmunzeln. WAS dachte er denn? Das DIES etwa eine Hürde für mich sei? Nein. Sicherlich nicht. Dazu bin ich nun doch ZU souverän. Gleichwohl ER mir das offenkundig nicht zutrauen mag.
Gunnar hatte es erreicht, dass alle Augen auf mich gerichtet waren. Ich erhob mich und meinen Kopf. Blieb selbstbewusst und dominant. Wie es sich gehört!!!
„Gunnar meint, ich solle EUCH allen, so ganz öffentlich mitteilen, dass ich diesen wunderschönen Ort bereits nächste Woche ohne ihn verlassen werde. Ich gedenke als Chefin des spirituellen Zentrums, die ich nun einmal bin, zu Sylvester dort zu sein. Ich danke für die Aufmerksamkeit. Das war es schon.“ Lächelnd setzte ich mich wieder an Gunnars Seite. Und siehe da, er zürnte mir nicht. Ganz im Gegenteil. Anerkennend nickte er mir zu und lächelte. „Dann ist ja alles geklärt. Meine Bewunderung.“ Er grinste. Gunnar hatte seinen Arm um meine Schulter gelegt und zog mich zu sich heran. Küsste mich leidenschaftlich auf die Lippen. „Ich liebe dich!“
RESPEKT, scheint Frau sich in einer Männer dominierten Gesellschaft verdienen zu müssen! (Schlimm.)

Sogleich nach meiner kurzen Ansprache, rief ich Derek noch einmal an und sagte ihm, dass ich nun doch nächste Woche zu ihm kommen würde. Denn ich ahnte bereits, dass er selbst überraschende Pläne geschmiedet hatte.
„Oha. Welch glückliche Fügung.“, lies er verlauten.
„Du bist beinahe auf dem Weg zu mir.“, witzelte ich noch. Obwohl ich bereits ahnte, das es keineswegs ein Spaß von ihm war.
Er lachte. „Ja. Da hast du allerdings Recht! Ich gedachte dich zu überraschen und zu dir zu fliegen.“


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Am Abend, bei trauter Dreisamkeit (Wir vertragen uns, Alexa und ich. SO, wie es Gunnar immer wollte.) auf der Couch, suchte mich Gunnar selbstredend zum Bleiben zu überreden. Ich änderte meine Meinung nicht. „Ich fliege. Allein.“
Am Morgen dann der Sex. Gleich zwei Mal hinter einander. Ich dachte, es sei besser Alexa zu schonen. Obgleich sie angab, keine Schmerzen mehr zu haben.
Gunnar hatte es mir ohnehin angekündigt, mit mir noch ausgiebig ficken zu wollen, bevor ich reise.

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Nach dem Frühstück läutete es. Johann, Gunnars Vater, schien sich dieses Mal selbst zu befleißigen und ging zur Tür, um zu öffnen. Ich achtete nicht weiter darauf und ging zu den anderen. Dann kam er zu uns ins Zimmer mit vier jungen Männern und einer jungen Frau. Rief uns alle zusammen und tat ganz feierlich.
„Kommt alle her!“, rief er laut. „Ich habe euch alles etwas zu sagen UND vor allem jemand vorzustellen.“
Nun wartete Johann, bis sich alle im Zimmer versammelt hatten. Da es nicht groß genug war, standen einige im Türrahmen und dahinter. Sahen in die Mitte des Raunen und was dort so geschah.
„Ich mache es kurz. Bin kein Mensch langer Reden. Ich denke, die Familie ist jetzt, wo Christine bedauerlicher Weise gestorben ist, bereit dafür. Hiermit“, er wies, mit seiner Hand und einer ausladenden Bewegung seines Armes, Freude strahlend auf die jungen Männer, die er hereingebeten hatte, „stelle ich euch eure Brüder vor. Gustav, Sam, Bill und Ossian.” Ein Raunen ging durch den Raum. „Taylor kennt ihr ja schon. Wer etwas speziellen von mir darüber wissen will, kann mich danach fragen.“
Ich hätte beinahe laut los gebrüllt vor lachen. OH mein Gott! Stille Wasser sind tatsächlich sehr, sehr tief. WER hätte DAS gedacht?? Dass der gute, alte Vater noch mehrere Kinder auf der Wildbahn hat. Und so viele an der Zahl. Was soll man dazu noch sagen?! Womöglich auch DAHER Gunnars Neigung zur Sexsucht und den vielen Frauen.
Alles in allem in der Tat ein überaus denkwürdiges Familienfest!