Ich dachte
fieberhaft darüber nach, wie man Gunnar helfen könne und dabei fiel mir Erik
ein. Ich musste zu ihm fahren, in den Zauberwald, dachte ich. Wenn er DER
Druide war, der er vorgab zu sein, wusste er sicherlich bereits Bescheid
und....ich würde den WEG finden, der nicht für jedermann
und jederzeit leicht zu finden war. Ich weiß, dass es mir keiner abnehmen wird,
aber der Weg zu Eriks Hütte im Wald ist verzaubert......genau so, wie der
Wald um Eriks Haus. Ich hatte berechtigte Hoffnung, dass Erik Rat wusste, was
zu tun war. Nur Josh, als mein Bodyguard, war dort fehl am Platz. Infolgedessen
bat ich Derek, mich zu begleiten und auch ER stimmte mir zu.
„Du hast
Recht. Wenn Gunnar jemand zur Vernunft bringen kann, dann Erik. Vielleicht weiß
ER mehr als wir. Und womöglich ist Gunnar ja sogar bei ihm.“
Also
fuhren wir am Nachmittag zu Erik, in den Zauberwald.
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Tja nun,
Erik schien nicht besucht werden zu wollen.
Eigenartig.
Wir fuhren
die übliche Route, kamen jedoch mitten auf einer Waldkreuzung heraus. Der
nächste Versuch endete in einer Sackgasse. Ein Dritter wieder auf der Straße,
wo wir her gekommen waren. Was sollte denn das????
Am Ende
gaben wir auf und fuhren zurück. Ein vergebener Nachmittag!
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.....und
der Abend war unruhig. Zumindest in meinem Kopf. Zuerst das Telefonat mit
Marie. Gut eineinhalb Stunden lang. Bilder von New Orleans zischten im Eiltempo
an meinem inneren Auge vorüber. Dann die Mystery -Serie. Ich saß neben Derek
auf der Couch und blickte anfangs ins Leer, anstatt der Fernsehsendung zu
folgen. Bis mich Derek ansprach.
„Was ist
hinter dem Fernsehgerät?“, fragte er und ich verstand nicht, was er damit sagen
wollte. Sah ihn verwundert und fragend an.
„Du siehst
doch durch ihn hindurch.“
„Oh. Ähh.
Ja.“ Und ab diesem Zeitpunkt richtete sich mein Fokus direkt IN das Geschehen.
Es war beinahe, als wäre ich dort, in diesem Film. Eigenartig. Diese
Wahrnehmung.
Derek
hingegen schien heiß zu sein. Wie er es zu bezeichnen pflegt. Aber ICH gab ihm
nicht nach und mich....sehr kühl. Mir war schlicht und einfach nicht danach. In
diesem Zusammenhang sprachen wir noch einmal kurz über seine kleine Affäre.
Ihren Namen nahm ich nicht einmal in den Mund, und ich wollte es ebenso wenig!
Er gestand mir, dass sie ihn seitdem wiederholt angesprochen, er sie aber stets
abgewiesen hatte. Derek schwor mir hoch und heilig, dass da nie wieder etwas
mit ihr sein würde. „Niemals. Hörst du? Niemals Rea. Ich bin NICHT Dein Ehemann.“
Fortan
starrte ich konzentriert ins Fernsehgerät und es war wie zuvor,...als wäre ich
mitten drin. Zwischendurch kamen mir blitzartige Bilder von Gunnar in den Kopf
geschossen. Ich war fast wie in Trance. Dann sah ich alles Gesagte, Gesehene
als Omen für.......irgendetwas an. Keine Ahnung WIE so etwas ging. Ich könnte mir
vorstellen, dass es SO ist, wenn man Kristall, oder eine andere Drogen nimmt. Was ich jedoch nicht
hatte. Gott bewahre!!!! Derartiges käme mir niemals in den Sinn. Solches ist
ausschließlich Gift für den Körper! Genauso, wie es eben alle anderen Drogen sind! (Bis auf
Hanf. Das grüne Wunder natürlich!)
In meinen
Träumen des Nachts, die so derart real waren, dass ich glaubte sie seien wahr,
sah ich Gunnar so nah bei mir, dass ich
seinem Atem auf meiner Haut fühlen und
seine Lippen auf den Meinen spüren konnte. So intensiv und mystisch war das
Empfinden. Eigenartig. Ich sah beständig Gunnars Gesicht vor meinen Augen, als
wäre er wirklich da. Dementsprechend groß war die Enttäuschung, als ich erwachte
und Derek neben mir liegen sah. Denn ich hatte geträumt, dass Gunnar gekommen
war, Derek leise geweckt hatte, der dann fairer Weise aufgestanden und gegangen
war, und das Gunnar selbst sich an seiner Statt an meine Seite gelegt hatte.
Ich war der absoluten Überzeugung, Gunnar läge neben mir.
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Während
des Frühstücks dachte ich darüber nach noch einmal allein zu Erik zu fahren und
sprach es dann aus, Derek gegenüber, der an seinem Müsli kaute.
„Vielleicht
versuchte ich es dann noch einmal allein zu Erik zu fahren.“
Derek
wehrte ab. „Wenn Gunnar nicht gefunden werden will, dann lass ihn doch. Er wird
sich schon wieder melden. Sollte er tatsächlich bei Erik sein, ist er doch gut
aufgehoben.“
„Und wenn
nicht? Dann könnte ich womöglich erfahren wo er tatsächlich ist. Und vor allem,
wie es ihm geht.“
Derek
schnaufte. „Ich würde es nicht tun. Rufe doch zuerst einmal Alexa an. Vielleicht
hat er sich mittlerweile bei ihr gemeldet.“
„Okay.“
Alexa
erzählte mir, dass Gunnar am Abend bei ihr gewesen war.
Ich war
erleichtert! Ein Lebenszeichen!
„Und? WIE
ging es ihm?“
„Er schien
nicht anders an vorher zu sein. Kein Alkoholgeruch mehr. Er war gepflegt und
munter.“
„Hat er
dir etwas über seinen Aufenthaltsort verraten?“
Sie
lachte. Das ärgerte mich! „Wieso? Wird er vermisst? Er ist doch da.“
Will sie
mich verhöhnen? Oder was???
Trotz
allem aufsteigenden Zorns blieb ich gelassen. „Bei mir hat er sich jedenfalls
noch nicht gemeldet.“
„Er wird
seine Gründe haben.“ Hatte sie das jetzt wirklich gesagt? Welch eine Arroganz!
Fand ich zumindest (!)........„Hier war er auch nur kurz gewesen. Wollte sehen, wie es mir
geht.“, fuhr sie in ganz normalem Tonfall fort. Beinahe mit einfältiger Ruhe, oder
spielte sie mir nur etwas vor? Gründe, auf mich zornig zu sein, hätte sie genug.
Schließlich verhielt ich mich ihr gegenüber bisher nur wenig freundschaftlich
oder kooperativ.
„Wie hat
er sich gegeben? Wie war sein Verhalten?“, setzte ich nach.
„Ganz normal.“
Alexa kam ziemlich
einsilbig herüber. Was sollte das? Also fragte ich weiter nach (kroch zu Kreuze
und demütigte mich damit selbst, ihr gegenüber!!! Möglicher Weise war sie
darüber entzückt, wie ich mich wandt und ihr entgegen kommen musste. Jetzt, wo
SIE einen offenkundigen Vorteil besaß. Es war über die Maßen beschämend für mich!!!).
„Was ist
mit dir? Hat er zu dir etwas gesagt, warum er sich bei mir bisher nicht meldete?“
„Nein. Wir
haben nicht über dich gesprochen. Dazu war keine Zeit.“
WAS
bedeutete DAS nun wieder? Hatte sie etwa Spaß daran, ihren offensichtlichen
Vorteil mir gegenüber auszuspielen?
„Ich sagte
dir doch, er war nur etwa zehn Minuten hier und ist dann wieder gegangen. Ich
dachte, er hätte noch etwas zu erledigen oder ginge zu dir.“
„Nein!
Aber man hat ihn vorgestern Nacht hier im Zentrum gesehen.“ (Wieso war ich so
dumm, ihr derartiges zu offenbaren??? Dennoch sprach ich vertrauensvoll weiter, was mich doch einigermaßen erstaunte:
„Womöglich war er sogar in meinem Haus als ich schlief. Er hat mich
jedoch nicht geweckt oder sich zu erkennen gegeben. Ich weiß nicht, was das
soll.“ Von Derek erwähnte ich nichts.
„Ich
vermute, er gibt SICH die Schuld an dem Ganzen.“, sagte sie leise. „Er schien
bedrückt und voller Leid zu sein. Entschuldigte sich immer wieder bei mir. Er
war so reumütig und voller Leid. Gerade so, als wolle er nie mehr schlimme
Dinge tun. Sprach sogar davon, sollte ich je wieder ein Kind in meinem Bauch
tragen, überhaupt nicht mehr mit mir zu ficken, bis es geboren sei.“
Nun, was
hatte das alles mit MIR zu tun??? Obendrein verteidigte sie ihn und sein
Verhalten noch. Trotz alledem, was er ihr angetan hatte mit seinen Spielchen.
Wenn sie so weiter redete, würde sie MIR noch die Schuld dafür geben, dass sie
ihr Kind verloren hatte. Wie verdreht kann man eigentlich sein??? Deshalb
gedachte ich ihr noch eine andere Wahrheit zu berichten.
„Nun,
seine neue Keuschheit zeigt er allerdings auf eigenartige Weise.“
„Wie
meinst du das?“
„Man hat
die vorletzte Nacht Licht brennen sehen in der oberen Etage des Bürogebäudes.
Dort, wo Gunnars Spielzimmer ist.“
„Gunnars
was?“
UPS!! Hatte
sie davon tatsächlich nichts gewusst?
„Weißt du
nicht, dass er dort ein Zimmer hat für seine sadomasochistischen Spielchen,
oder was auch immer er an diesem Ort sonst noch tut?“
„Nein.
Wusste ich nicht.“
„Ich
dachte, er spricht mit dir über alles?“ (Hatte ICH jetzt weider die Oberhand?)
„Anscheinend
nicht. Gunnar ist so wie so ein Geheimnis umwitterter Mensch.“
Ich
beachtete ihre Beweihräucherung Gunnars Person gegenüber nicht. Mißgunst mir gegenüber, war gleichwohl NICHT in ihrer Stimme zu spüren. „Vielleicht
kannst du dich nur nicht mehr daran erinnern?“
„Ich
glaube, das wüsste ich schon, wenn ich dort gewesen wäre.“
„Nun, wie
du meinst.“ Über Gunnars magischen Fähigkeiten, schien sie wohl eben sowenig
informiert zu sein. Vielleicht wollte er (noch) nicht, dass sie es weiß. Aus
welchen Gründen auch immer.
Nun wusste
ich zumindest, dass es ihm gut ging. WO sich Gunnar allerdings aufhält,
entzieht sich bedauerlicher Weise weiterhin meiner Kenntnis.
Was soll
ich tun? Alexa vertrauen? Denn offensichtlich bevorzug mein Ehemann im Augenblick sie. Die
Ursache scheint jedoch klar. Er fühlt sich tatsächlich schuldig an ihrem Leid.
ICH, scheine in diesem Theater lediglich eine Nebenrolle zu spielen. DAS bin
ich NICHT GEWOHNT!
(Vielleicht
schlägt Gunnar (auf Eriks Geheiß) mehrere Fliegen mit einer Klappe und erteilt
mir mit seinem Verhalten eine Lektion und zwar......auf Alexa zuzugehen und Vertrauen zu ihr zu fassen. Zutrauen würde ich es ihm. Andererseits, ist er wirklich so betroffen, wie
Alexa beschreibt, dass er kaum denken kann, denkt ein anderer (Erik) für ihn
und zieht die Fäden. Erik stand und steht selbstverständlich IMMER auf Gunnars
Seite! Nicht auf meiner.)